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Mörderische Liebe zu Jülich

Das Schreiben geht ihr leicht von der Hand, sagt Marie-Luise Herpers. Neben Reden für verschiedene Anlässe schreibt sie auch für eine Hospiz-Zeitung. Mit ihrem ersten Buch „Der Tote auf der Bank“ hat sie ein Hobby in diesem Bereich gefunden. Unter dem Namen „Milli von Roemer“ hat sie nun das zweite Buch „Der Tote im Iktebach“ veröffentlicht.

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Marie-Luise Herpers schreibt über "Jülich-Morde". Foto: Ariane Schenk
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Es begann alles als Jux: Zu Weihnachten meinten die Söhne, sie solle doch einmal eine Geschichte schreiben: „Über den toten Karnevalspräsidenten!“ Und schon war die Grundlage für den ersten Roman geschaffen.

„Der Tote auf der Bank“ aus ihrer Reihe „Jülich Mord“ war daher eigentlich gar nicht zur Veröffentlichung gedacht und wurde nur verschenkt. Sehr laienhaft und ohne Korrekturlesung sei es noch gewesen, sagt Autorin Milli von Roemer, die im bürgerlichen Leben Marie-Luise Herpers heißt. „Da war ich im Nachhinein auch gar nicht mit zufrieden.“ Anders sei es bei ihrem aktuellen Buch „Der Tote vom Iktebach“. Trotz dessen bekommt sie auch für dieses erste positive Rückmeldungen: Eine Bekannte habe es an eine Person weiter verliehen, die so begeistert war, dass sie es an ihre Tochter verliehen habe – die wiederum fragte, ob nicht noch weitere Ausgaben zu bekommen seien. Dass selbst Thalia ein paar Bücher abgenommen und auch Prost schon ein paar verkauft hat, findet die Autorin sehr aufregend.

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Hervorstechend ist ihre Liebe zu Jülich, die Marie-Luise Herpers in ihren Büchern ausdrückt. Ihr Heimatgefühl für die Stadt zeigt sich auf so gut wie jeder Seite: Reminiszenzen an Haus Hesselmann und Karnevalsfeiern im Polizeipräsidium finden sich dort ebenso wieder wie der Bezug auf aktuellere Thematiken wie das in die Jahre gekommene Hallenbad. Eingebaut sind natürlich auch Freunde, Familie und Bekannte, ob nur als auftretende Namen oder auch mit bezeichnenden Charakterzügen. Besonders wichtig sind für sie auch die Wege, die Hauptfigur Hannelore Storms mit ihrem Zwergpinscher Herkules entlangläuft: Alle Routen können genau so nachspaziert werden – und das wünscht sich das Konzeptionsteam der Bücher auch. „Da würde ich mich freuen, wenn das einer wirklich macht.“ Erleichtert wird es durch die Fotografien, die entlang der Wege entstanden und im Text eingefügt sind.

Ein Team ist es deshalb, weil für die praktische Verortung der örtlichen Gegebenheiten und Laufwege sowie die zugehörigen Fotos ihr Mann zuständig ist. „Er liest das dann ja auch und sagt: ‚Die Straßen hast du aber durcheinandergebracht.‘ Das liegt mir einfach nicht so.“ Die Lokalitäten müssen stimmen – bis auf ein paar Ausnahmen, die für den Zweck der Geschichte hinzuerfunden werden. Auch als „Mordopfer“ muss er immer wieder herhalten: Die Titelseite ziert ein Foto des jeweiligen Toten, so wie Hannelore Storms ihn auffindet. Hierfür werden auch schon mal mehrere Foto-Termine notwendig. Das Motiv muss als Titelbild funktionieren und möglichst unbeobachtet zu fotografieren sein. Schließlich ist es ein für Unbeteiligte höchst seltsames Bild, wenn jemand im Graben liegt und fotografiert wird. Und sogar das Label für den Eierlikör, den Hannelores Nachbar Wolfgang mit ihr trinkt, stammt von Manfred Herpers.

Wo beim ersten Buch noch der Mordfall und mit ihm das Hauptthema als erstes entstand, so war es beim zweiten eines der titelgebenden Hauptthemen, das der Geschichte ihren Anfang gab. „Die Idee mit dem Iktebach war die meines Mannes. Ich kannte den Bach gar nicht.“ Die Geschichten geben also auch für die Autorin selbst immer wieder Anlass, etwas Neues über ihre Stadt herauszufinden, wie vielleicht auch für den einen oder die andere in der Leserschaft.


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