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Teilhabe trotz Demenz

„Leider gibt es noch kein Medikament, das die Krankheit Demenz vollständig heilen kann. Aber wir können darüber aufklären und die bestmögliche Unterstützung für Erkrankte und deren Angehörige auf den Weg bringen“, sagt Landrat Wolfgang Spelthahn. Seine Begrüßungsworte zu Beginn der Auftaktveranstaltung „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ heben die zentralen Themen  hervor: Demenzkranken gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und gleichzeitig Angehörigen zu helfen, mit der herausfordernden Situation umzugehen.

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Foto: pixabay
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Daher haben sich rund 35 Interessierte aus dem Kreisgebiet online zusammengefunden, um bei der Auftaktveranstaltung „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ Ideen auszutauschen und regionale Schwerpunktthemen zu erarbeiten, um diese nachhaltig zu etablieren. Ausgerichtet wurde die Veranstaltung von der Koordinationsstelle „Pro Seniorinnen und Senioren des Kreises Düren“ gemeinsam mit der Netzwerkstelle der „Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), die die Interessen der Älteren in Deutschland vertritt. „Wer von der Krankheit betroffen ist, und das ist mir ganz wichtig, bleibt ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft“, betont Landrat Wolfgang Spelthahn. „Wir müssen ein Klima der Annahme schaffen“.

Darüber, wie dieses Klima aussehen kann, wurde online in zwei Kleingruppen diskutiert, die sich auf die Gegebenheiten im Nord- bzw. Südkreis konzentrierten. Teilnehmer waren Vertreter von Einrichtungen und Wohlfahrtsverbänden, andere Teilnehmer haben privat Berührungsprunkte mit der Krankheit. Bei den Gesprächen zeigte sich, dass unterschiedliche Angebote für Senioren wie Wandergruppen oder Vereine, aber auch Senioren- und Pflegeeinrichtungen untereinander stärker vernetzt werden sollten. Gesprächsangebote wie Selbsthilfegruppen, runde Tische sollen etabliert werden, um einen regelmäßigen Austausch sowie eine emotionale Stütze bei der Bewältigung der Lebenssituation bieten zu können. Auch der Ausbau der ehrenamtlichen  Hospizarbeit, so die Teilnehmer, könnte eine wichtige Hilfe für die Betroffenen sein. Die Strukturen der 15 Kommunen des Kreises Düren sind sehr unterschiedlich, das wurde immer wieder deutlich. Längere Wege in ländlichen Gebieten können die Unterstützung erschweren. Daher gilt es, wohnortnah Hilfsangebote und eine stärkere Vernetzungen zu schaffen.

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Bei der Auftaktveranstaltung bildeten zudem die Aktivitäten am Welt-Alzheimertag am 21. September einen Schwerpunkt. Auch hier wünschten sich die Teilnehmer vor allem den Austausch untereinander, aber auch den mit Fachleuten. Ob Telefonberatung, Vorträge, Gehirnjogging oder eine Filmvorführung mit anschließender Diskussionsrunde – viele Ideen kamen zusammen, die in den nächsten Wochen weiter ausgebaut werden.

In der Neuauflage des „Wegweisers Demenz“, die ebenfalls mit dem Bundesprogramm angestoßen werden soll, sollen alle Ansprechpartner, aber auch Entlastungs- und Unterstützungsangebote im Kreis Düren aufgeführt werden. Daher kann sich jeder, der ein Angebot zum Thema Demenz anbietet oder kennt, bei der Koordinationsstelle telefonisch melden unter der 02421/ 2210 51900 oder per E-Mail an [email protected].

Die nächste Veranstaltung für Interessierte aus dem gesamten Kreis ist für Ende Oktober angesetzt, die Arbeitsgruppe zum Südkreis trifft sich bereits Anfang Juni. Mit dem Bundesprogramm „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ sollen Hilfs- und Unterstützungsnetze vor Ort aufgebaut und somit auch die Lebenssituation von Menschen mit Demenz verbessert werden. Das Projekt wird mit 30.000 Euro unterstützt. Die Förderung läuft seit Beginn dieses Jahres, geht über drei Jahre und endet am 21. Dezember 2023.


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