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Wahlzettel sind auf dem Weg

Heute wird durch die Kreisverwaltung der Wahlzettel verschickt, der entscheiden wird, ob der Kreis Düren weiterhin Kreis Düren oder bald Rurkreis Düren-Jülich heißen wird. Die Entscheidung liegt bei der Bevölkerung.

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Foto: Kreis Düren
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Die HERZOG-Redaktion hat die Fraktionen des Kreistages sowie die Initiatoren der Bürgerinitiative #KreisDürenBleibt dazu aufgerufen, die Gründe für und gegen die Umbenennung zu benennen. Hier ist die Auflistung:

Symbolcharakter

„PRORURKREIS“

  • Wir stellen das Gleichgewicht zwischen Nord- und Südkreis im Kreisnamen wieder her, der 1972 GEGEN den Willen der Beteiligten vom Landrat beschlossen wurde (Rolf Hamacher, SPD)
  • Durch Jülich, Düren und die Rur sind wesentliche identitätsstiftende Teile des Kreises im Namen enthalten (Rolf Hamacher, SPD)
  • 1972 wurde laut dem „Aachen-Gesetz“ von 1971 der Kreis Jülich aufgelöst und zu Düren zugeschlagen. Damals wurde der Name „Kreis Düren-Jülich“ vorgeschlagen, aber vom Landtag in Düsseldorf abgelehnt. Somit erfüllen wir nun ein altes Versprechen an die Region „Nord“ (AfD)
  • Der Kreis Düren steht vor großen Herausforderungen im Strukturwandel […]. Stark sind wir als Ganzes. In allen Kommunen sind Schätze zu heben, darzustellen und zum Wohle aller Menschen im Kreis Düren zu nutzen […] Es gilt die Chancen nicht nur zu erkennen, sondern sie in einem stimmigen Gesamtkonzept auch zu ergreifen. Bei der Umsetzung hilft uns der Name Rurkreis Düren-Jülich, weil er die wertvolle Vielfalt unseres Kreises besser widerspiegelt (Gudrun Zentis, Grüne)
  • Es ist sinnvoll, weil statt des bisherigen, trennenden, dunklen Bandes der Autobahn das verbindende Band der Rur, die fast alle Städte und Gemeinden durchfließt, als Ankerpunkt gesetzt werden kann. Es ist notwendig, weil endlich ein Wir-Gefühl für den gesamten Kreis entstehen muss. Damals wollte das Land keine Doppelnamen für Kreises, aber jetzt ist es möglich und überfällig.(Karl Schavier, CDU)
  • die erfolgte Wertschätzung der Stadt Jülich und ihrer circa 33 000 Einwohner (AfD)
  • Wir weisen mit Jülich auf die zweitgrößte Stadt in unserem Kreis hin, die in Mitten der Tagebaue gelegen dadurch die meisten Restriktionen in den letzten Jahrzehnten hinnehmen musste, mit einer tradierten Spitzenfachhochschule, einem weltbekannten Forschungszentrum als größten Arbeitgeber im Kreis (Gudrun Zentis, Grüne)
  • Ich möchte einen Begriff verwenden, den wir auch als Kreistag beschlossen haben, das ist das Thema „Wachstumsstrategie“. Plakativ möchte ich das Wortspiel nutzen „Zusammen wachsen – Zusammenwachsen“, um deutlich zu machen, hier kommt zusammen, was schon seit 50 Jahren ordnungsgemäß zusammengehört. Es ist erstmal nur ein Name, es muss auch gelebt werden (Klaus Breuer, FDP)
  • damit wird auch die historische wichtige Rolle von Jülich in der Region gewürdigt (AfD)
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„Kreis Düren bleibt

  • Die geplante Umbenennung des Kreises führt zu keiner besseren Identifikation aller Bürger mit dem Landkreis (#KreisDürenBleibt)
  • 54 Prozent der Bürger des Kreises Düren woh­nen weder in Jülich noch in Düren. Der Name „Rur­kreis Düren-Jü­lich“ ignoriert die 13 anderen Städte und Gemeinden, die eben­falls für den Kreis wichtig sind (#KreisDürenBleibt)
  • So sehr wir im Kreis Düren die Rur ohne „h“ lieben. Überregional ist der Fluss weni­ger bekannt als die Ruhr mit „h“ (#KreisDürenBleibt)
  • Dass der neue Name zu einer größeren Be­kanntheit des Kreises Düren führt, ist eine Vermutung. Eine unabhängige Abwä­gung der Vor- und Nachteile durch Werbe­spezia­listen ist nicht erfolgt. Einen Plan zur Steigerung der Bekanntheit gibt es nicht (#KreisDürenBleibt)

Kosten

„PRORURKREIS“

  • Die Kosten sind marginal – nach Sponsorenmitteln sogar mehr oder weniger Null (Rolf Hamacher, SPD)
  • Falls der Name „Rurkreis Düren-Jülich“ durchkommt, wird damit nicht eine sofortige, komplette „ad-hoc“ Umstellung durchgeführt. Schritt für Schritt, Kostenbewusst und ohne Sanktionen werden wir uns nächsten Jahren dem neuen Namen nähern. Und wenn auf Briefpapieren von einigen Firmen in den nächsten fünf Jahren noch „Kreis Düren“ stände, wäre das auch kein Beinbruch (AfD)
  • Ich komme zu dem Schluss, dass die Kosten kaum noch eine Rolle spielen. Der Imagegewinn für unsere schöne Region ist jedoch viel höher zu bewerten (Georg Schmitz, UWG)

„Kreis Düren bleibt

  • Das aktuelle Erscheinungsbild des Kreises Düren mit Logo, Schriftzug und Marken­schutz stammt aus dem Jahr 2021 und hat 37.000 Euro gekostet. Erneute Änderungen verursachen unnötige Ausgaben (#KreisDürenBleibt)

Wirtschaft

„PRORURKREIS“

  • Jülich hat als Technologiebrennpunkt eine hohe Bekanntheit in Technologen- und Unternehmenskreisen; das wollen wir für die Ansiedlungswerbung im Strukturwandel nutzen (Rolf Hamacher, SPD)
  • Wir müssen neue, andere Arbeitsplätze schaffen. Es gilt Kinder zu fördern und ihnen mit guten Bildungseinrichtungen alle Chancen einzuräumen auf ein sicheres, selbstbestimmte Leben. Um das alles leisten zu können müssen wir wirtschaftlich hervorragend aufgestellt sein im Kreis. Um dieses hehre Ziel zu erreichen wollen wir auch die Umbenennung des Kreises Düren in Rurkreis Düren-Jülich nutzen (Gudrun Zentis, Grüne)
  • Wir glauben, dass die Umbenennung überfällig ist. Wir sind im Thema Wasserstoff ganz vorne dabei und der Kreis hat sich auf die Fahne geschrieben, mindestens deutschlandweit in einem Zug mit „Wasserstoff“ genannt zu werden. Alles was an der Rur herunterläuft und außerdem Jülich und Düren als zentrale Orte. Wir sehen im Weitblick einen guten Namen. Wenn dadurch nur zwei, drei kleinere Firmen – ich glaube aber, es kommen größere – am Brainergy Park aufspringen, hat sich die Investition gelohnt (Georg Schmitz, UWG)
  • Der Städtename „Jülich“ ist bundesweit bekannt für Innovation und Fortschritt. Es wäre schön, wenn davon auch der Rest des Kreises profitieren könnte (AfD)

„Kreis Düren bleibt

  • Wir schaffen es auch ohne Umbenennung des Kreises im Strukturwandel voranzukommen (#KreisDürenBleibt)

Weiteres

„PRORURKREIS“

  • Es verliert keiner was (Rolf Hamacher, SPD)
  • In so schweren heutigen Zeiten, in denen manche Personen sogar an die Apokalypse denken, sollten wir mit einem positiven Zeichen zukunftsweisend vorangehen (AfD)
  • Wir wenden den Blick nach vorne. Wir werden keinem etwas wegnehmen (Karl Schavier, CDU)
  • Nach der Abwägung aller Für und Wider wurden die Vorteile und Chancen erkannt (Peter Helmer, UWG)
  • Immer wenn ich sage, dass ich aus dem Kreis Düren komme, muss ich erklären, wo das ist. Zwischen Köln und Jülich sage ich dann. Ich halte es für absolut richtig, den Kreis umzubenennen (Valentin Veithen, stellvertretend für Linke und Piraten)
  • Die Menschen, die sich vielleicht jetzt noch dagegen aussprechen, weil es Änderungen in dem Sprachgebrauch geben wird – ich glaube, der Rurkreis Düren-Jülich wird uns bald genauso flüssig über die Lippen gehen, wie alles andere auch und wir werden stolz sein, wie wir uns in der Region aufstellen und wir den Kreis nach vorne bringen (Gudrun Zentis, Grüne)
  • Der Fehler der Vergangenheit wird in Bezug auf Jülich korrigiert (Georg Schmitz, UWG)

Eines noch: Abgestimmt wird über die Zustimmung des Bürgerbegehrens. Wer „JA“ ankreuzt, ist für das Bürgerbegehren und somit gegen die Umbenennung des Kreises Düren in Rurkreis Düren-Jülich. Wer „NEIN“ ankreuzt, lehnt das Bürgerbegehren ab und ist somit für die Umbenennung.


Für diese Übersicht sind alle Parteien mit Fraktionen im Kreistag sowie die Bürgerinitiative #KreisDürenBleibt von der HERZOG-Redaktion kontaktiert worden. Auch weil nicht alle Parteien auf den Zuruf regierten, wurden, sofern findbar, weitere Quellen für die Vervollständigung hinzugezogen. Diese finden sich hier:

Lesen Sie hierzu Entscheidung fällt bis 18. August


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