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Zuckerfabrik schaut aufs Feld

Auch die Zuckerrübe hat mit der Trockenheit des Sommers zu kämpfen. Allerdings wird in Jülich eine überdurchschnittliche Ernte erwartet.

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Foto: pixabay
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Nach zwei Dürrejahren in 2018 und 2019 habe sich der Bodentank über den Winter großteils wieder mit Wasser gefüllt, teilte die Zuckerfabrik mit. Die ersten Ertragsprognosen waren zunächst noch optimistisch, denn die Aussaat erfolgte früh und auch beim Reihenschluss im Mai sowie Juni war die Entwicklung der Rüben noch vielversprechend. Jedoch ging der Wachstumsvorsprung des guten Starts im sehr trockenen Sommer verloren und das dringend benötigte Wasser kam – zumindest in den meisten Regionen – erst Ende August.

Insgesamt erwarte Pfeifer & Langen trockenheitsbedingt eine durchschnittliche Zuckerrübenernte. Jedoch sind die Entwicklungen regional sehr unterschiedlich. Im Rheinland geht der Zuckerhersteller von einer leicht überdurchschnittlichen Ernte an den Standorten Jülich und Appeldorn aus, während Euskirchen eine Ernte im fünfjährigen Mittelwert erwartet. In Ostwestfalen Lippe, wo das Werk in Lage betrieben wird, wurde die Rübenentwicklung durch die starken Niederschläge im August begünstigt. Daher erwartet die Region eine gut überdurchschnittliche Ernte. Die Rüben in Sachsen-Anhalt, wo Pfeifer & Langen in Könnern Zucker produziert, wird eine durchschnittliche Ernte erwartet.

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Dürre macht süß

Die Ertragsfaktoren sind in den trockenen Regionen Könnern, Appeldorn und Jülich von einem hohen Zuckergehalt bestimmt, während in den niederschlagsreicheren Regionen Lage und Euskirchen der Rübenertrag höher ausfallen wird. „Die Rohstoffsicherung durch die Zuckerrübe ist aktuell eine große Herausforderung“, kommentiert Geschäftsleiter Dr. Hermann Schmitz die Situation. Dies liegt jedoch nicht voranging an der Witterung und den trockenen Sommern. „Viele Landwirte stellen zurzeit den Rübenanbau in Frage. Um sie bei der Stange zu halten, brauchen wir faire Wettbewerbsbedingungen in Europa und einheitliche Regularien. Ohne Rüben gibt es keinen heimischer Zucker.“

Den regionalen Anbau halten

Die Konzentration auf Rübenzucker aus der Region sei laut der Zuckerfabrik nachhaltig, reduziere lange Transportwege und sei auch ein Statement für die heimische Landwirtschaft, mit der sich das Unternehmen eng verbunden fühlt. Daher macht sich Pfeifer & Langen insbesondere dafür stark, einem aktuellen Rückgang der Rübenanbauflächen entgegen zu wirken. Klare Signale für den heimischen Rübenanbau setze das Unternehmen, indem es den Landwirten Planungssicherheit durch Abnahmegarantien und stabile Preise gibt. Die Landwirte bräuchten zudem faire Rahmenbedingungen innerhalb der Europäischen Union (EU). Hier ist die Politik gefragt, ungleiche regulatorische Voraussetzungen innerhalb der EU abzuschaffen.

Ein akutes Problem sei auf vielen Rübenfeldern im Rheinland sichtbar: gelbe Flecken, ausgelöst durch die Vergilbungskrankheit, die seit dem Verbot bestimmter Saatgutbeizen (Neonicotinoide) nicht wirksam bekämpft werden könne. In vielen europäischen Ländern wurden bereits Notfallzulassungen für diesen Pflanzenschutz gewährt, auch Frankreich hat kürzlich auf Grund der drohenden drastischen Ertragsverluste durch die viröse Vergilbung gehandelt. Die deutschen Landwirte seien, so Pfeifer & Langen, im EU-Wettbewerb klar benachteiligt, denn sie müssten die Verbote im Pflanzenschutz einhalten.


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