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Hinter den Kulissen

…ist meist mehr los als davor auf der Bühne. Was auf dieser stattfindet, hat immerhin einen Autor und einen Regisseur. Selbst Statisten wissen somit, was sie zu tun haben. Und bieten uns ein egal wie seltsames, doch immerhin geregeltes Schauspiel. Welches mit dem realen Leben höchstens metaphorisch zu tun hat und haben könnte. Auf der „Weltbühne“ stellt sich das ganz anders dar.

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Illustration: Sopio Kiknavelidze
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Wieder mal halten sich einige kranke Charaktere in erbarmungsloser Selbstüberschätzung als Maßgebende und für Regisseure und Autoren in einem – und haben weder ein Geschichtsbuch gelesen, noch verfügen sie über ein Drehbuch. Fände Derartiges im Theater statt – in Ordnung, da kann man spätestens in der angesagten Pause gehen. Aber bei diesem, deren Theater gibt es keine Pause, schon gar nicht für ein Gläschen Sekt. Man kommt ja kaum auf die Toilette, selbst wenn man sich in Anbetracht des Gebotenen erbrechen muss. Und somit kann und mag man sich nicht vorstellen, was da noch hinter den Kulissen alles abgeht…

Mittlerweile: Habemus Papam!
Da wurde mal wieder con clave (mit Schlüssel) jeglicher Blick hinter die Kulissen eines nun seit 2000 Jahren währenden Intrigantentums ausgesperrt. Nicht dass ich denke, die immer noch hoffenden Gläubigen sollten ihren Papst selbst wählen, doch wäre es kein schlechter Zug der den Glauben Verwaltenden, würden sie nicht nur ihre eigenen Stimmen hören und sogar noch für göttlich inspiriert halten. Der Glaube versetzt Berge? Es werden immer noch unabtragbare vorgesetzt.

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Wie dem auch sei –
es bleibt dabei:
Viel wird hinter den Kulissen
breit beraten und besch…lossen.
Ich glaube und vermut‘ es:
nicht viel davon ist Gutes.
Sonst wär‘, was auf die Bühne geht,
von andrer, bessrer Qualität.
Gerade den Stastisten, oft unbedacht und ungezielt,
wird gerne übelst mitgespielt.

Haben die Autoren
so etwas wie Gewissen?
Wenn ja – verloren –
hinter den Kulissen.
Wird ein Direktor mal erschossen, weil getroffen,
bleibt das Theater doch entschlossen offen,
denn selbst das allerärmste Schwein
will weiter „unterhalten“ sein.
Und applaudiert dann – wie bekannt-
dem nächsten alten Intendant.
Der tritt aus den Kulissen,
hinter denen, wie wir wissen…
Aah! Fantastisch! Endlich! Jetzt!
(Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt…)
Ein neues Stück ! – Nur leider:
noch mal: des Kaisers neue Kleider.
Und selbst im x-mal wiederholten Akt:
was sich für Kaiser hält, bleibt nackt.
Doch die Kulissen! So famos –
da wirkt der kleinste Dödel groß.
Riesenräume, bunte Flaggen,
Ehrengarde, steifer Nacken,
und so „mega“ inszeniert,
dass sich der Rest Verstand verliert…
Das Publikum klatscht vehement,
bekommt zu sehen, was es kennt –
und glaubt zu wollen.

Nee? Soo einfach ist das nicht?
Stimmt. Deswegen ist es, wie es ist.
Glaube sollte erst da beginnen, wo Wissen aufhört, nicht Wissenkönnen leichtgläubig ersetzen.
Make it, fake it, take it.
Auf (Neu-)Deutsch: Fakt und Fake unterscheiden sich nur durch einen Buchstaben.
Scheint mir immer (l)egaler zu werden.
Danke, Donald! Danke, Internet.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.


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