
„Wir haben hier vieles richtig gemacht“, sagte Bürgermeister Axel Fuchs und der Applaus gab ihm recht: Hunderte von Gästen waren der Einladung der Stadt Jülich gefolgt und feierten nach gut zwei Jahren Bauzeit die Einweihung des Marktplatzes. Dazu gehörten natürlich Reden und nicht nur des Bürgermeisters, der einerseits vor Augen führte, wie es gelungen sei, den durch die Renaissance geprägten Marktplatz in die Neuzeit zu überführen. Bislang sei der Platz nur eingeschränkt nutzbar gewesen. Nach der Umgestaltung stehe mehr Raum – auch zum Feiern – zur Verfügung. Aber auch, seine persönliche Beziehung zum Marktplatz schilderte Fuchs, die er lange Jahre als Bewohner der Düsseldorfer Straße hatte.
Die Planer wurden gewürdigt. Für das Büro Planungsgruppe MWM, dass das gesamte Integrierte Handlungskonzept (InhK) der Stadt begleitet, stand Bernd Niedermeier auf der Bühne und zeigte sich begeistert und stolz auf die gelungene Platzanlage, an deren Entstehen sich so viele Jülicherinnen und Jülicher beteiligt hätten. Martin Schulz als (gerade) noch-technischer Beigeordnerter, betonte, wie im Sinne des Architekten Alessandro Pasqualini die Quadratur des Kreises gelungen sei – vor allem auch durch die Mitwirkung der Künstlerin Maria Fernandez, die entscheidende Impulse und Weichenstellungen eingeläutet hatte.
Link Video zur Einweihung
Fast frenetisch gefeiert wurde die chilenische Künstlerin, als sie auf die Bühne kam. Schließlich war der zentrale Höhepunkt die Enthüllung der Pasqualini-Statue (die eigentlich schon seit März über den Bauzaun lugte, aber eigenes für dieses Ereignis noch mal verhüllt worden war.) Er, so ist Maria Fernandez überzeugt, ist nicht nur der gestalterische Vater Jülichs, sondern hat auch durch seinen Renaissance-Geist das Leben in Jülich bis heute geprägt. Fast auf den Tag genau vor 476 Jahren, nämlich am 15. Juni 1549 war Alessandro Pasqualini in Jülich angekommen, wie Dorothée Schenk, Kunsthistorikerin und Mit-Herausgeberin des HERZOGs, erzählte. Sie hatte als Freundin der Künstlerin die Aufgabe übernommen, den Menschen Pasqualini – „über den man mehr nicht weiß, als man über ihn weiß“ – vorzustellen.
Grandios war selbstverständlich, dass die Sonne pünktlich zum Termin strahlte, sommerliche Temperaturen herrschten und so der zweiten Attraktion die beste Bühne bereitet wurde: „Wasser marsch“ war die Anweisung, das Fontänenfeld vor dem Pasqualini in Betrieb zu nehmen – und das wurde in der Folge sofort von der anwesenden Kinderschar in Besitz genommen.
Maria Fernandez hat einmal gesagt: „Das Kunstwerk ist für den Platz geschaffen und die Skulptur ein Prosit auf die Freiheit, die Schönheit, das Leben!“ Das haben die Jülicherinnen und Jülicher zur Eröffnung bestens eingelöst.
Fotos von Volker Goebels, David Merz und Claudia Kutsch
Link zur Galerie für alle App-Nutzer