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Fahrt frei!

Schon seit einigen Wochen drehen die Zweiradfahrer an Karl-Knipprath-Stadion ihre Runden: Die Pumptrack-Anlage ist fertig. Inzwischen ist sie auch offiziell frei gegeben und es herrscht reger Betrieb.

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Manchmal muss man nur fragen: Am 29. Januar 2019 hatten sich begeisterten jugendlichen Geländebiker mit einem handschriftlichen Brief an den Jülicher Bürgermeister gewandt: „Hallo Herr Fuchs! Wir, Milan Petzi, 10 Jahre, und Marco Ascione, 9 Jahre, haben die Idee, dass Jülich einen Pumptrack braucht.“ So begann der Brief, den Bürgermeister Fuchs im März 2019 erhielt. Mit Unterstützung ihrer Eltern hatten sie ihre Idee mit guten Argumenten, Unterstützerunterschriften und konkreten Informationen zur Umsetzung formuliert. Die Truppe um die Initiatoren Milan und Marco waren bis dahin auf den Wallgraben ausgewichen – was natürlich eigentlich nicht erlaubt aber alternativlos war. Jetzt ist dieser Zustand behoben: Zu den Osterferien konnte die Berg-Tal-Gelände-Bahn offiziell eröffnet werden. Ein großartiges Beispiel für die Jugendlichen, die zum Teil über die Zeit zu jungen Erwachsenen herangewachsen sind, dass Einsatz sich lohnt und sie politisch etwas bewirken können.

Das Engagement hatte auch bei den Ratsdamen und -herren sofort Wirkung gezeigt. Sie rückten das Anliegen auf Platz 1 der Prioritätenliste. Im NRW-Ministerium stieß die Idee ebenfalls auf Begeisterung, so dass ein Förderbescheid über 333.330 Euro bewilligt wurde, den Ministerin Ina Scharrenbach persönlich nach Jülich brachte. Zur Einweihung schickte sie als Vertreter ihres Ministeriums Thomas Lennertz, Abteilungsleiter Stadt- und Flächenentwicklung beim Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Er gab in seinem kurzen Grußwort seiner Überzeugung Ausdruck, „dass das Geld gut angelegt“ ist“. Den Jugendlichen und den ausgesprochen zahlreichen Gästen aus der Politik, vom Planungsbüro Ingenieurgesellschaft Quadriaga aus Würselen, rief Lennertz sowie Vertretern von Tiefbauamt und Bauhof der Stadt Jülich, ins Gedächtnis, dass nur jede 18. beantragte Maßnahme im Rahmen des „Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten“ bezuschusst werde. Wichtig für die Entscheidung sei, dass die Anlagen „eine Wirkung erzielen“, „Treffpunkte zu schaffen für viele Jugendliche, die wir für ein Miteinander in der Gesellschaft brauchen“.

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Sicher besonders ist, dass nicht nur der Vorschlag vonseiten der Jugendlichen kam, sondern sie auch durch die Stadt und dem Planungsunternehmen Quadriga an der Ausarbeitung beteiligt wurden.

Die Anlage ist aber nicht nur ein Vorzeige-Projekt für politische Mitwirkung von Jugendlichen, die Stadt Jülich ist auch um eine Attraktion reicher. Achim Maris vom Sportamt und mitverantwortlich für die Umsetzung berichtet, dass die vielen Kennzeichen aus dem Umland Gradmesser für die Anziehungskraft der Anlage über die Stadtgrenzen hinaus seien. Auf Nachfrage erzählten die Angereisten, dass sie über die sozialen Medien vom neuen Pumptrack gehört hätten. Begeistert ist ebenso Marcus Clauberg, Geschäftsführer des benachbarten JuFA-Hotels und hat die Anlage sofort in sein Werbeprogramm mit eingebunden.

Besonderes Lob gab es auch von Bürgermeister Axel Fuchs: Für die Verwaltung – allen voran Sozialdezernentin Doris Vogel, Sportamtsleiter Gert Marx und seinem Mitarbeiter Achim Maris, sowie dem Bauhof – und die Jugendlichen. Fuchs attestierte den Jugendlichen, dass sie selbst für Ordnung sorgen würden und auch diszipliniert darauf geachtet hätten, dass die eingesäten Rasenflächen geschützt würden. Inzwischen ist die Bahn viel befahren – und das zu fast jeder Tageszeit.

Aus aktuellem Anlass ergeht noch eine Bitte vonseiten der Pumptrack-Initiatoren: Die Fahrbahn eignet sich für viele bereift Fortbewegungsmittel von Roller bis Skateboard, Inliner und Fahrrad. Sie ist vor allem für Fahrzeuge gedacht, die mit eigener Körperkraft angetrieben werden. Der Pumptrack ist nicht für motorisierte Fahrzeuge vorgesehen. Ebenfalls ungeeignet sind die Strecken für ferngesteuerte Autos.

Die Entstehungsgeschichte:
2019, Mai Ein Pumptrack für Jülich

2020, August: „Pumptrack“ in den Startlöchern

2021, Januar Beschluss des Stadtrates zum Bau und zur Finanzierung

2021, September NRW-Ministerin Ina Scharrenbach bringt den ersehnten Förderbescheid über 330.330 Euro persönlich nach Jülich

2022, Januar Die Bauarbeiten haben begonnen

2022, April: Die Pumptrack ist eröffnet.

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Fotos von Hacky Hackhausen, Jana Gehlhaar, Dorothée Schenk, Mira Otto, Arne Schenk und der Stadt Jülich


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