Augustus und die Heiligen Drei Könige – Weihnachtsführung in der Kameenausstellung: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging…“ So ist der bekannte Beginn des Weihnachtsevangeliums nach Lukas. Doch unter Augustus beginnt nicht nur das Leben Jesu, sondern wird in Niedergermanien auch Juliacum-Jülich an der römischen Fernstraße von der Provinzhauptstatdt Köln nach Innergallien gegründet.

Und so ganz nebenbei unterläuft der neue mächtige Mann im Staat die Staatsform der römischen Republik und transformiert sie Schritt für Schritt zu einer auf ihn zugeschnittenen Einzelherrschaft, die beschönigend „Principat“ (Erster unter Gleichen) genannt wurde. Es gelang dem julisch-claudischen Familienclan diese Machtkonzentration zu vererben, so dass wir rückblickend vom ersten römischen Kaiser sprechen. Die Ausstellung „Politik in Edelsteinen“ zeigt im Schlosskeller des Museums Zitadelle eine Schatzkammer auf Zeit, in der Nachschnitte aller großen römischen Staats-Kameen von Gerhard Schmidt aus Idar-Oberstein zu sehen sind. Die politischen Schachzüge des Augustus und seiner Nachfolger sind hier zu bildgewaltiger Propaganda in edelstem Material geronnen – eine optisch-ästhetische Überwältigungsstrategie.

Als letzte Kuratorenführung in der aufgrund des großen Erfolges verlängerten Schau bietet Museumsleiter Marcell Perse am Sonntag, 5. Januar, um 11 Uhr eine „Weihnachtsführung“ an. Neben Augustus begegnen den Teilnehmern mit dem Heiligen Martin und Nikolaus, den Hirten der Heiligen Nacht und den Heiligen Drei Königen viele aus der Zeit um Weihnachten bekannte Personen aus völlig anderem Blickwinkel wieder.

Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. Der Förderverein des Museums erhofft sich aber von den Teilnehmern ein großzügiges Weihnachtsgeschenk zur Finanzierung seiner Restaurierungsvorhaben.