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Wolfgang Speier

„König Fußball ist unser Leben, König Fußball regiert die Welt!“ lauthals schmetterten Kaiser Franz und Teamkollegen Anno 1973 ihr Bekenntnis zum Ballspiel in die Welt hinaus. Ganz so weit würde Dr. Wolfgang Speier wohl nicht gehen, aber auch im Leben des promovierten Physikers dreht sich vieles um das lederne Spielgerät. Dass es einmal so kommen würde, hätte er selbst wohl nicht unbedingt erwartet:

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Foto: Kathi Zischel
Foto: Kathi Zischel
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Vor gut 20 Jahren, der Sprössling ist inzwischen erwachsen, nahm Speier Erziehungsurlaub für seinen ersten Sohn, vor neun Jahren reduzierte er die wöchentliche Arbeit auf eine Teilzeitstelle, um mehr Zeit für seine Kinder zu haben. So sehr viel freie Zeit bleibt dem Vater allerdings inzwischen nicht mehr. Eher unbedarft rutschte Speier ins sportliche Geschehen. „Schuld“ war der fußballbegeisterte Nachwuchs.

Beide Söhne und auch seine Tochter meldeten sich im Fußballverein an, SV Viktoria Koslar ist die sportliche Heimat aller Speiers, und Papa Wolfgang schlüpfte – als Trainer – ebenfalls in die Vereinsfarben. Es folgte ein Trainerlehrgang gemeinsam mit anderen Vätern, Fußballern und Ehrenamtlern des Vereins, nach erfolgreichem Abschluss des Lehrgangs gab es für alle Teilnehmer die Trainer C-Lizenz.

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Im Rahmen dieses Engagements auf und neben dem grünen Rasen wuchs bei Wolfgang Speier so langsam aber sicher die Erkenntnis, dass es in den Schulen seiner Kinder nicht so viel Raum für Sport und Bewegung gibt, wie wünschenswert wäre. Da Kinder eine Menge Zeit in Schule und Kita verbringen, verfiel Speier auf eine fast schon verwegene Idee: Es müsste doch möglich sein, den nach wie vor beliebten Sport Fußball irgendwie in ebenjene Bildungseinrichtungen zu bringen und ihnen dort mehr Platz einzuräumen. Seit den ersten vorsichtigen Gehversuchen ist einige Zeit verstrichen, inzwischen hat es Wolfgang Speier – immer gemeinsam mit vielen engagierten Mitstreitern, wie er nicht müde wird zu betonen – geschafft, einen ganzes Netzwerk zu etablieren.

Mehrere Kitas, inzwischen vier an der Zahl, die Grundschule in Koslar und das Gymnasium im Nachbarort Barmen arbeiten inzwischen eng zusammen. Und mittendrin: Wolfgang Speier und der SV Viktoria Koslar. Als Kooperationsbeauftragter des Vereins zettelt er immer wieder neue Aktionen und Initiativen an. „Ich hab da eine neue Idee“, das ist eine Ankündigung, die es häufig aus seinem Mund zu hören gibt. Vom Kita-Cup über den Tag des Mädchenfußballs hin zum sogenannten Kinder-Bewegungsabzeichen und dem Kindergesundheitstag haben schon so einige Veranstaltungen, die mit diesem Satz begonnen haben, auf dem Rasen der Viktoria stattgefunden.

Als Lohn für die Mühe und die vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf und vor allem neben dem Platz hat Wolfgang Speier im Laufe der Jahre schon so einige Urkunden eingeheimst. Neben der Sepp-Herberger-Urkunde und dem Zukunftspreis der Deutschen Sportjugend, die der Kooperationsbeauftragte stellvertretend für den Verein, der ihm quasi die nötige Manndeckung liefert, vor einem Jahr in Empfang nehmen durfte, gab es erst kürzlich eine weitere Auszeichnung. Landrat Wolfgang Spelthahn verlieh seinem Namensvetter den Ehrenpreis für soziales Engagement des Kreises Düren. Damit verbunden ist die Nominierung für einen bundesweiten Preis. Doch auch hier gilt: Ohne Fleiß kein Preis – ausgefeilte Bewerbungsunterlagen müssen her. Die richtigen Worte sind inzwischen gefunden, die Bewerbung eingereicht. Ob es eine weitere Urkunde geben wird, bleibt abzuwarten. Freuen würde sich Speier schon.

Inzwischen tüftelt der Naturwissenschaftler an weiteren Aktionen. „Wir planen eine Zusammenarbeit mit der integrativen Kita in Broich“, plaudert er Zukunftspläne aus. Und dann? „Ich würde mich freuen, wenn das Netzwerk sich so weit etabliert, dass es sich selbst trägt und ich als Motor quasi überflüssig werde“, formuliert Speier sein Ziel. Ob er dann aber nicht zu viel Zeit und vielleicht gar Langeweile hätte? Wer weiß das schon so genau, sicher dürfte sein, dass der frischgebackene Ehrenamts-Preisträger auch dann die eine oder andere neue Idee aus dem Ärmel schütteln wird. Denn schließlich, so überlegt er laut, „lässt sich die Idee des Netzwerks sicher auch auf andere Bereiche übertragen….“


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