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Schaufenster-Basar

Wie behält man Menschen mit Behinderungen im Blick? Indem man ihnen einen Schaufenster bietet, in dem sie gesehen werden.

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Das Stammhaus und "Ermert" sind ein gutes Paar. Foto: Volker Goebels
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Es ist die Haupteinkaufsmeile in Jülich und bestens geeignet, Aufmerksamkeit zu erzeugen: Das gilt nicht nur für die eigenen Waren, sondern auch für die Kunsthandwerklichen Arbeiten von Menschen mit Behinderungen. Ein Blick in die Schaufenster der Kölnstraße 36, bei „Ermert“, zeigt neben Schuhwerk auch Handwerk, das der Töpfer-Werkstatt des Stammhauses Jülich.

Die Ton-Werkstatt mit jungen Leute unterschiedlicher Handicaps in den verschiedenen Gruppierungen des Wohnprojektes Stammhaus ist mit Koslarer Keramiker Arno Schlader (1944-2010) im Stammhaus entstanden und seit seinem Tod wird in seinem Sinne weitergearbeitet, dem Zitat von Joseph Beuys folgend: „Jeder Mensch ist ein Künstler“. Auf vielen Festen und Auftritten der Stammbaus-Band wurde erfolgreich Töpferwerke verkauft, um neues Material zu kaufen. Die Motivation und das gründliche handwerkliche Arbeiten haben einige Gestalterinnen und Gestalter inzwischen zu beachtlichen kreativen eigenen Leistungen geführt. „Ein Überlebenshandwerk zu Coronazeiten“ nennt es Gisela Beckers. haben die Krisenzeit Corona unter anderem Dank ihrer Kreativität und vor allem Dank ihrer Lust am Töpfern bisher ganz gut gemeistert, freut sich Koordinatorin Gisela Beckers: „Die Ausstellung bei Ermert ist bisher in der Coronazeit die einzige Chance, die schönen Ton- Unikate ausstellen zu können. Darüber sind wir sehr dankbar.“

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Stefanie und Georg Walmrath vom Schuhhaus Ermert bieten nicht zum ersten Mal ihr Schaufenster aus Überzeugung feil: Schon in der Adventszeit hatte das Unternehmer-Ehepaar der Stephanusschule, der Förderschule Geistige Entwicklung aus Selgersdorf, die Möglichkeit gegeben, ihre Schaufenster als „Basar“ zu nutzen, denn die fehlende Möglichkeit, auszustellen, reißt ein Loch in den Geldbeutel der Einrichtungen, die zunehmend für Aktivitäten auch auf Spenden angewiesen sind.

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Volker Goebels
Jahrgang 1952, seit 1963 Fotograf aus Leidenschaft, seit 2005 digital. Von Neuss über Aachen mit einem kurzen Umweg über Gorleben nach Jülich gekommen. Hier seit 1999 ansässig. Nach Studium von Bauingenieurwesen und Geologie Tätigkeiten im Grenzbereich von Ingenieurs- und Naturwissenschaften. Seit 2011 im Ruhestand.

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