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Laudatio: Stadtmarketing-Preis für Ulrich Backhausen

Laudatio auf Ulrich Backhausen anlässlich der Verleihung des Jülicher Stadtmarketing-Preises 2024 von Frank Manfrahs

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Foto: Dorothée Schenk
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Sehr verehrte Damen und Herren,

beginnen möchte ich diese Rede mit einer kleinen Anekdote:

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Wir schreiben Sonntag, den 6. Oktober 2019, den Tag des Erntedankfestes. Es herrscht miserables Wetter und viele Betreiber der eigentlich geplanten Veranstaltungsstände rund um den Jülicher Marktplatz haben ihr Kommen kurzfristig abgesagt. Die beiden Betreuer des Verkaufsstandes für die neueste Ausgabe der von der Straßengemeinschaft Kleine Rurstraße/Grünstraße herausgegebenen Jülicher Sammeltasse jedoch versuchen trotzdem ihr Glück und öffnen ihren Verkaufsstand. Kurze Zeit später klopft es an der Seitentür des Standes und herein kommt der Vereinsvorsitzende mitsamt einer Kanne Kaffee und dem Hinweis, dass er die beiden doch nicht alleine im Regen stehen lassen könne und sich deshalb zu Ihnen gesellen würde. Wer dieser ganz besondere Vereinsvorsitzende war, ist uns natürlich allen sofort klar, nämlich Ulrich Backhausen. Er wird aufgrund seiner außerordentlichen Lebensleistung im Zusammenhang mit der Entwicklung der Einkaufsstadt und somit der „Marke Jülich“ heute mit dem vom Stadtmarketing Jülich e.V. gestifteten Jülicher Stadtmarketing-Preis 2024 ausgezeichnet. Es ist mir eine Ehre, zu diesem Anlass einige Worte zur Würdigung Ulrich Backhausens vortragen zu dürfen.

Ulrich Backhausen ist Ur-Jülicher und ein Kaufmann alter Prägung, der es als seine Pflicht ansieht, sich für seinen Standort einzusetzen. In zweiter Generation leitet er das 1951 gegründete Unternehmen Backhausen Bürotechnik. Dieses hat einen guten Ruf weit über die Grenzen der Stadt hinaus und ist somit ein wirksamer und qualitätsvoller Werbeträger für Jülich. Ulrich Backhausen sieht sich seit bald vier Jahrzehnten als Teil der Jülicher Kaufmannschaft und ist daher -aus seiner Sicht selbstverständlich- in vielen Funktionen engagiert dabei, sei es als Kassenprüfer oder als Vorstandsmitglied.

Wenn man auf die Anzahl der Projekte und der ausgeübten Funktionen von Ulrich Backhausen schaut, liest es sich fast so, als wenn da jemand seit jeher ehrenamtlich im Dauerbetrieb für seine Stadt und somit für seine Sache im Einsatz ist.

Lange Jahre war Ulrich Backhausen für die Werbegemeinschaft Jülich aktiv. Als Ergänzung zur Werbegemeinschaft erfolgte 1997 -damals gemeinsam mit Arnold Rosenbaum- die Gründung der Straßengemeinschaft Kleine Rurstraße/Grünstraße. Ziel dieser neuen Initiative war es, direkt vor Ort mehr Attraktivität zu schaffen, was mit viel Engagement der Vereinsmitglieder in eindrucksvoller Weise gelang. Anspruch dabei war immer, dass die entsprechenden Projekte eine besondere Anziehungskraft erzeugen sollten.

Als eindrucksvolle Beispiele zu nennen sind:

Die Beleuchtung des Hexenturms:

Mit diesem Projekt, dem ein langer Prozess des Spendensammelns vorausging, konnte eine spürbare Aufwertung des historischen Stadttores und Wahrzeichens der Stadt erwirkt werden. Zugleich war diese im wahrsten Sinne des Wortes leuchtende Maßnahme Impuls für weitere Illuminationen in der Innenstadt.

Desweiteren die „lebende“ Weihnachtskrippe im Grünen Haus, die seit 1997 mit wechselnden Krippenbildern viele Betrachterinnen und Betrachter in der Adventszeit erfreut.

Außerdem die Herausgabe der eingangs bereits angesprochenen handbemalten, jährlich mit einem neuen Motiv erscheinenden Sammeltasse mit lokalen Illustratione. Deren Erlöse kommen vornehmlich Projekten zugunsten des Bereiches Kleine Rurstraße/Grünstraße zugute.

Darüber hinaus zeugen weitere Maßnahmen wie unter anderem die Weihnachtsbeleuchtung für den Straßenbereich, die Aufstellung des Maibaums oder verschiedenste Schaufensteraktionen von der Agilität und Kreativität der Straßengemeinschaft unter dem Vorsitz von Ulrich Backhausen. Nicht zu vergessen die Kümmerung um die Pflanzbeete und Blumenkübel und Reinigungsarbeiten im Altstadtbereich.

Und: als Kooperationspartner der Werbegemeinschaft beteiligte sich die Straßengemeinschaft mit eigenen Programmpunkten an so einigen Stadt- und Erntedankfesten.

Etliche der im Laufe der Jahre angestoßenen Vorhaben wären sicher nicht zustande gekommen, wenn Sie, werter Herr Backhausen, nicht als Motivator, Macher und oftmals auch Ideengeber Motor des Prozesses gewesen wären und versehen mit einem feinen Gespür dafür, dass eine funktionierende Gemeinschaft immer mehr erreicht als jeder Einzelkämpfer oder jede Einzelkämpferin. So haben Sie einmal gesagt, dass sich die Vereinsmitglieder, bestehend aus Gewerbetreibenden und Anliegern, regelmäßig in netter Runde treffen und überlegen, „was wir gemeinsam in unseren beiden Straßen und somit auch für unsere Stadt verändern oder verbessern können.“ Ich behaupte, Sie gehören zu denjenigen, welche die hohe Kunst beherrschen, Wir-Gefühl sowohl zu erzeugen als auch aktiv zu leben!

Neben der konkreten Projektarbeit hat sich Ulrich Backhausen in seiner Funktion als Vorsitzender der Straßengemeinschaft Kleine Rurstraße/Grünstraße auch immer wieder in verschiedensten Gremien engagiert, die sich insbesondere auch mit den Themen Stadtentwicklung und -attraktivierung beschäftigten, beispielsweise in der Lenkungsgruppe für das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt, kurz InHK.

Ich persönlich freue mich natürlich ganz besonders, lieber Herr Backhausen, über unsere Zusammenarbeit und Ihre aktive Beteiligung am noch recht jungen Citymanagement-Prozess, in welchem Sie sowohl in dem im letzten Jahr gegründeten Innenstadtbeirat vertreten sind als auch an unseren regelmäßigen Austauschrunden gemeinsam mit Werbegemeinschaft, Stadtmarketing-Verein und Amt für Stadtmarketing teilnehmen. Für wie wichtig Sie das alles halten, ist mir erst kürzlich wieder bewusst geworden, als Sie Ihre Abfahrtszeit für die bevorstehende Urlaubsreise kurzum etwas nach hinten verschoben haben, um unbedingt noch an einem dieser morgendlichen Treffen teilnehmen zu können. Im Zusammenhang mit meiner selbstständigen Tätigkeit im Bereich der Innenstadtentwicklung auch an anderen Standorten kann ich nicht genug betonen, wie wichtig die motivierte Einbringung von Tatkraft, Standortkenntnis und Erfahrung durch die örtlichen Kaufleute und Akteure in genau der Weise, wie Sie das leben und handhaben, Herr Backhausen, für den Erfolg der jeweiligen Prozesse ist.

Bei der etwas näheren Betrachtung der Person Ulrich Backhausen komme ich natürlich nicht umhin, auch auf einige persönliche Eigenschaften hinzuweisen, in denen sicherlich ein Stück weit das Geheimnis seines Erfolges zu finden ist. Fragt man bei denjenigen nach, die Ulrich Backhausen etwas näher kennen, wird einem umgehend gleich ein ganzer Strauß an positiven Wesensmerkmalen genannt: bodenständig, hilfsbereit, humorvoll und durchweg positiv eingestellt, immer ansprechbar und offen für gemeinsame Projekte, besonnen, zuverlässig, erfahrener Ratgeber und noch vieles, vieles mehr. Und: total bescheiden! Ulrich Backhausen ist dafür bekannt, dass er sich nie in den Mittelpunkt stellt und bei entsprechendem Lob immer auf seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter verweist, ohne welche die Durchführung eines Projektes nicht möglich gewesen wäre. Und auf die Frage, was er sich denn für sich selber wünschen würde, hat er erst kürzlich formuliert, dass sein persönlicher Herzenswunsch mehr Frieden und Ruhe und ein wenig Normalität seien. Aus diesem Grund darf abschließend der Hinweis auf eine weitere besondere Rolle, die Ulrich Backhausen nun auch schon wieder seit rund zwei Jahrzehnten ausfüllt, nicht unerwähnt bleiben: bei vielen Menschen in der Region ist er als Nikolaus bekannt, ob durch Auftritte beim verkaufsoffenen Sonntag, beim Arbeitskreis Integration der Stadt Jülich (AKI), in den Kirchen oder für den Verein „Kleine Hände“. Und das, was er in dieser Rolle manch einem Gegenüber gibt, ist mehr, als sich in so manchen Nikolausstiefel stecken ließe: nämlich ein offenes Ohr, ein mitfühlendes Herz und nicht selten auch eine liebevolle und trostspendende Umarmung!

Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit all seinen Aktivitäten und seiner besonderen Art hat Ulrich Backhausen in seinem bisherigen Leben zur Steigerung des Ansehens Jülichs nach außen und nach innen in immenser Weise positiv gewirkt. In leichter Abwandlung eines berühmten Ausspruchs John F. Kennedys ließe sich sein gesamtes ehrenamtliches Handeln unter die Überschrift stellen: „Frage nicht, was Deine Stadt für Dich tun kann – frage, was Du für Deine Stadt tun kannst“.

In diesem Sinne, lieber Herr Backhausen, danke ich Ihnen stellvertretend im Namen der gesamten Jülicher Stadtgesellschaft für Ihr jahrzehntelanges umfangreiches und unermüdliches Engagement und gratuliere Ihnen hiermit herzlich zur Auszeichnung mit dem Jülicher Stadtmarketing-Preis 2024!


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