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Nach dem großen Krieg

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Während des Ersten Weltkriegs war in Jülich das Erste Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 65 stationiert. Dessen Kommandeur Major Schell ließ die Soldaten Gemüse anbauen, um Versorgungsengpässen zu begegnen. Foto: Stadtarchiv Jülich
Während des Ersten Weltkriegs war in Jülich das Erste Bataillon des Reserve-Infanterie-Regiments 65 stationiert. Dessen Kommandeur Major Schell ließ die Soldaten Gemüse anbauen, um Versorgungsengpässen zu begegnen. Foto: Stadtarchiv Jülich
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…Leverkusen, Jülich, Bracknell, Haubourdin, Ljubljana, Racibórz, Schwedt und Villeneuve d’Ascq sind Heimatstädte von Menschen, die 1914 auf verschiedenen Seiten der Front standen. Der Krieg hatte das Leben in den unterschiedlichen Heimaten erheblichen Veränderungen unterworfen. Nun galt es wieder nach vorne zu blicken: Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur mussten neu organisiert werden. Das Kriegsende erforderte einen Neuanfang. Die Euphorie, die zu Beginn des Krieges auf deutscher Seite geherrscht hatte, war vielerorts der Ungewissheit gewichen. Wie sollte es weitergehen? Welche Bedeutung spielte der Erste Weltkrieg in der Erinnerung in den verschiedenen Heimaten? Diese Fragen stellten sich in allen europäischen Heimaten. Aber alle standen sie vor unterschiedlichen Herausforderungen. Deshalb haben die Menschen den Krieg, sein Ende und den Neuanfang ganz unterschiedlich empfunden.

Der Opladener Geschichtsverein von 1979 e.V. Leverkusen hat in Kooperation mit dem Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. und zahlreichen Partnern in Europa ein umfassendes Projekt aufgelegt: „Der Erste Weltkrieg – Euphorie und Neuanfang. Entwicklungen und Wahrnehmungen in europäischen Städten 1914 und 1918“ (https://euphorie-und-neuanfang.de/start/). Mit der Ausstellung „Nach dem großen Krieg. Kriegsenden in europäischen Heimaten“ kommt dieses Projekt nun zu seinem Abschluss. Vom 24. Februar bis 3. November 2019 zeigt das Museum Zitadelle Jülich die in Leverkusen sehr erfolgreich gelaufene Ausstellung in leicht veränderter Form.

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Ziel der Ausstellung ist es, die Bedeutung und Nachwirkungen von Krieg allgemein und des Ersten Weltkrieges im Besonderen auf lokaler Ebene im europäischen aber auch im nationalen Vergleich anhand der Städte Bracknell, Haubourdin, Jülich, Leverkusen, Ljubljana, Ratibor, Schwedt und Villeneuve d’Ascq darzustellen. Die Auswahl orientierte sich an den Partnerstädten von Leverkusen und Jülich. Hierbei sind das Zusammendenken von Anfang und Ende des Kriegs wie auch die Wahrnehmung von Krieg „vor Ort“ bestimmende Merkmale. Besondere Bearbeitungsschwerpunkte stellen das Kriegsende als schleichenden Übergang und die Heimat als soziale Kategorie dar. Thematisiert werden Kriegsende und Neuanfang, Kriegserleben sowie Kriegserinnerung in verschiedenen europäischen Heimaten. Die Fragen nach dem Endpunkt des Krieges bzw. nach dem Neuanfang und dessen Zeitpunkt wie auch die Erfahrungen von Krieg vor Ort erklären unterschiedliche Formen der Erinnerung und der Bedeutung von Krieg in verschiedenen europäischen Heimaten bis heute. Wie die Menschen in diesen europäischen Heimaten im Krieg lebten und wie ganz unterschiedlich sie dessen Ende erlebten – davon erzählt die Ausstellung.

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung findet am 24. Februar 2019 um 11.00 Uhr in der Schlosskapelle der Zitadelle Jülich ein außergewöhnliches Konzert statt.

Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog, der alle Texte der Ausstellung enthält, und eine ca. 600-seitige Begleitpublikation, die die Ergebnisse des Gesamtprojektes dokumentiert.

Guido von Büren | Michael D. Gutbier | Wolfgang Hasberg (Hrsg.)
KRIEGSENDEN IN EUROPÄISCHEN HEIMATEN
Neustadt a.d. Aisch: Schmidt‘sche Verlagsdruckerei 2019
über 600 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-87707-145-8, 24,80 EUR
MONTANUS Nr. 18, Jülicher Forschungen Bd. 12

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Guido von Büren
Eine echte Muttkrat und mit unbändiger Leidenschaft für Geschichte und Geschichten, Kurator mit Heiligem Geist, manchmal auch Wilhelm V., Referent, Rezensent, Herausgeber und Schriftleiter von Publikationen, Mitarbeiter des Museums Zitadelle und weit über die Stadtgrenzen hinaus anerkannter Historiker, deswegen auch Vorsitzender der renommierten Wartburg-Gesellschaft

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