Jülich verfügt über eine reiche Bibliothekslandschaft. Diese verdankt sich den hier ansässigen Forschungseinrichtungen genauso wie den zahlreichen Schulen und den beiden großen christlichen Kirchen. Dass für die immer wieder ausgerufene Wissens- und Informationsgesellschaft der Zukunft in einer relativ kleinen Stadt wie Jülich solche hervorragenden Voraussetzungen bestehen, ist schon etwas Besonderes. Bibliotheken sind unverzichtbare Bestandteile der Bildungsarbeit, erschließen sie doch das Wissen unserer Zeit und helfen, einen geordneten Zugang zu den jeweils gewünschten Informationen zu finden. Das ist ein Mehrwert, den die heimische Internetrecherche selten bietet. Denn wer sagt einem dort, welche Information wichtig ist oder nicht und ob sie überhaupt verlässlich ist. Darüber hinaus gibt es Bibliotheken, die einfach nur guten Lesestoff zur Verfügung stellen und damit breiten Bevölkerungsschichten den Zugang zur schönen Literatur ermöglichen. Um diese Vielfalt bekannter zu machen, aber auch, um die Zusammenarbeit und den regelmäßigen Gedankenaustausch zwischen den Institutionen zu ermöglich, gründete sich im Jahr 2008 der Arbeitskreis Jülicher Bibliotheken. Die Iniitiative ging vom damaligen Leiter der Stadtbücherei, Werner Wieczorek aus und wurde sofort von einer Reihe der Jülicher Bibliotheken begeistert aufgenommen. In der vom Deutschen Bibliotheksverband e.V. veranstalteten bundesweiten Aktionswoche „Treffpunkt Bibliothek“ präsentierten sich 2008 die im Arbeitskreis zusammengeschlossenen Bibliotheken in der Stadtbücherei Jülich erstmals. Hierzu erschien eine Broschüre, in der alle Bibliotheken des Arbeitskreises vorgestellt wurden. Aus diesem viel versprechenden Auftakt entwickelte sich die Tradition, jeweils innerhalb der jährlich stattfindenden Aktionswoche eine Veranstaltung durchzuführen. So gab es eine Lesung chinesischer Literatur, eine literarische Promenade von der Zitadelle über die Christuskirche bis zur Stadtbücherei, das literarische Quiz „Schätze des Waldes“ und einen Märchenabend zum Brüder-Grimm-Jahr. Immer geht es darum, die verschiedenen Schwerpunkte der Bibliotheken mit ihren jeweils sehr unterschiedlichen Adressaten miteinander zu verbinden. Ein buntes Crossover mit stets überraschenden Ergebnissen, wie den spannenden Schülerarbeiten des Jahres 2012 anlässlich des Themas „Horizonte“. Darüber hinaus präsentierte sich der Arbeitskreis auf dem Tag der Neugier im Forschungszentrum Jülich.
Derzeit arbeiten sechs der gut ein Dutzend Jülicher Bibliotheken aktiv im Arbeitskreis mit. Es sind dies die Stadtbücherei Jülich, die Gemeinschaftshauptschule Ruraue, das Gymnasium Haus Overbach, die Bibliothek am Campus Jülich der Fachhochschule Aachen, die Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich sowie die Kunst- und Geschichtsbibliothek des Museums Zitadelle Jülich und des Jülicher Geschichtsvereins 1923 e.V. In diesem Jahr hat sich der Arbeitskreis vorgenommen, die Broschüre „Jülicher Bibliotheken stellen sich vor“ aktualisiert und umfassend neu gestaltet herauszugeben. Daneben soll die Homepage des Arbeitskreises www.juelicher-bibliotheken.de überarbeitet werden. Die diesjährige gemeinsame Veranstaltung findet am 7. November 2014 um 18.30 Uhr im Auditorium (Rundbau) der Fachhochschule Aachen auf dem Campus Jülich statt. Sie wird sich dem Thema „Klima in Geschichte, Gegenwart und Zukunft“ zuwenden. Dabei können die einzelnen Bibliotheken bzw. die dahinter stehenden Institutionen ihre jeweiligen Stärken ausspielen: Die Stadtbücherei ihre Kompetenz im Kinder- und Jugendbereich mit einem Bilderbuchkino zum Thema, das Museum Zitadelle Jülich und der Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. mit einem Blick in die Geschichte des Klimas am Beispiel der sogenannten Kleinen Eiszeit in den Jahrzehnten um 1600 sowie schließlich die Fachhochschule und das Forschungszentrum mit aktuellen Ergebnissen ihrer jeweiligen Klimaforschung. Zudem stellen die beteiligten Bibliotheken eine Auswahl ihrer Bücher und Medien zum Thema vor. Schülerarbeiten setzen sich künstlerisch mit dem Thema Klima auseinander. So kann man sich wieder auf einen informativen und gleichzeitig unterhaltsamen Abend freuen. Und vielleicht sieht man sich ja in einer der Jülicher Bibliotheken demnächst wieder.