Bei den Neuerscheinungen vom Sommer ist mir ein ganz besonderes Buch aufgefallen, „Claire Daverley, Vom Ende der Nacht“. In diesem Roman werden zwar einige Klischees bedient, aber die Autorin erzählt so sensibel, dass man anfängt über seine eigenen verpassten Chancen nachzudenken.
Claire Daverley, geboren 1991, begann mit sechs Jahren Geschichten zu erzählen. Nach dem Studium in Oxford arbeitete sie im Verlagswesen und schrieb nachts, auf Zugfahrten und im Morgengrauen an ihrem Debüt.
Die Geschichte von Will und Rosie, über die die Autorin sagt, dass sie nie vorhatte eine Liebesgeschichte zu schreiben, entwickelt sich erst ganz langsam. Sie wolle einfach über die Höhen und Tiefen des Lebens berichten, erzählt Claire Daverley und dabei ist ihr ein wunderbarer Roman über die eine Person, die am Ende wirklich zählt, gelungen. Wenn die Nacht hereinbricht, dann ruft Will Rosie an, und sie erzählen sich vom Leben, der Liebe, ihrer Traurigkeit. Die sehr einfühlsame Geschichte, die unter dem weiten Himmel der Küste Norfolks spielt, erzählt viel über die Liebe in all ihren Formen und ist ein Roman zum Thema Schmerz über verpasste Chancen.
Die Protagonisten Will und Rosie gehören für mich schon fast zu den großen Liebespaaren der Weltliteratur. Wobei der Perspektivwechsel und Rosies Entscheidungen in diesem Sommerbuch gut unterhalten und trotzdem zum Nachdenken anregen.
BUCHINFORMATION
Claire Daverley: Vom Ende der Nacht | 448 S. geb. | Hanser Verlag | ISBN 978-3-446-27739-9 | 22 Euro
