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Die einen guten Schnitt macht

Ein Film kann ein Tor zu einer anderen Welt sein. Zu unfassbar schönen Dingen wie zu schrecklichen, mit Botschaft, manchmal zu fernen Jahrhunderten. Um dieses Tor zu öffnen, braucht es nicht nur überzeugende Schauspieler am Set. Der Film muss auch optisch die Zuschauer überzeugen. Er muss so aussehen wie die Welt, die in dem Film erschaffen wird.

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Agnieszka Dutkiewicz. Foto: Volker Goebels
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Im Sommer wird in der Herzogstadt zu Teilen der Film „Die letzte Hexe“ gedreht. Dann wird die historische Kulisse Jülichs genutzt, um den Film in Szene zu setzen. Dabei handelt es sich bei „Die letzte Hexe“ um einen Kostümfilm. Einfach gesagt sind das Filme, auf deren „Aussehen“ sehr viel Wert gelegt wird.

Ein großes Puzzleteil ist hier Agnieszka Dutkiewicz mit ihrem Handwerk als Kostümdesignerin. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, die Figuren des im 16. Jahrhundert spielenden Film einzukleiden. Gerade wird in der Phase der konzeptionellen Arbeit hierfür kräftig recherchiert. Social Media, Museumskataloge, die öffentliche Straße und auch Flohmärkte seien gute Inspirationsquellen, verrät Dutkiewicz. „Ich habe den Anspruch, fernab des Klischees und Mainstreams zu arbeiten. Man ist natürlich in einem Korsett, wenn man in die Vergangenheit reist, weil man bis zu einem gewissen Grad historisch korrekt sein muss. Aber ich will auch nicht langweilen.“ Rund 200 Personen müssen für den Film eingekleidet werden. Rund 30 davon wird sie selbst kreieren müssen. Wer mit einem ausgeliehenen Kostüm oder mit
selbst hergestellter Kleidung angezogen wird, entscheidet sich nach der Präsenz der jeweiligen Rolle im Film.

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In diesem geht es um die Hexenverfolgung, und einige Rollen werden in „Die letzte Hexe“ auch den Flammen zum Opfer fallen. Dabei solle die verfolgte Frau aber nicht wie der Stereotyp in einem „Kartoffelsack“ eingekleidet sein, erklärt Dutkiewicz. Auch über die Kleidung „wollen wir zeigen, dass es jeden treffen kann. Wir wollen das Thema universell aufarbeiten und auf heute beziehen. Dann ist es nicht die Frau im Kartoffelsack, sondern eine Frau, die aus der Szenerie gegriffen wurde.“ So trägt eine Frau für die Renaissance typisch-bürgerliche Kleidung. Wie eine Frau, die „heute Jeans und T-Shirt tragen würde“.

Eine weitere interessante Figur ist die der Grete Bogen. Diese hält sich in zwei Bereichen auf: im Wald und in der Stadt. Die Kräuterhexe ist eine besondere Frau. „Im Wald weiß man sofort, was für Farben herrschen. Das Kostüm haben wir bereits in Auftrag gegeben. Und alles gehört dazu: die Frisur, die Maske, die Kleidung.“ Zu dieser Zeit haben die Frauen ihre Haare zusammengesteckt getragen. Bogen aber wird ihre Haare offen tragen – zumindest bis zu einem gewissen Punkt des Films.

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