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Alles (auf die) 17…!

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Bild: ©Herzog
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Gisa: Na Cornel, endlich unser Jahr, was?
Cornel: Ja, es wimmelt nur so vor lauter 17 von Januar bis Dezember. Ich habe den Veranstaltungskalender vor Augen und freue mich über jeden Eintrag, sowie über die vielen Fotos mit der 17, die wir uns seit Jahren gegenseitig schicken.  In diesem Jahr werden es bestimmt noch ein paar mehr.
Gisa: Also so Glückzahlen hat ja eigentlich fast jeder Mensch, wir beide teilen uns friedlich die 17. Bei mir hat es in der frühestens Jugend angefangen. An einem 17. hat meine erster Freund auf der Schulweihnachtsfeier zu „Shine on you crazy diamond Part II“ gefühlte 17 Minuten lang einsam auf der Tanzfläche den Klammerblues mit mir gestanden. Da er höchst selbst der Plattenaufleger war, konnte uns niemand unterbrechen. Die 17 ist da irgendwie hängengeblieben, Pink Floyd war vorher schon da und ist auch geblieben. Was ist denn Dein 17er-Urknall?
Cornel: Ha, also ich bin ja an einem 17. geboren, die Zahl ist mir also schon in die Wiege gelegt worden!
Gisa: Okay, das ist nun beim besten Willen nicht zu toppen. Wusstest Du, dass die 17 zwar für uns eine Glückszahl, andernorts jedoch eine Unglückzahl ist?
Cornel: Ja, in Italien beispielsweise. In Italien hat die 17 eine der 13 in anderen Ländern entsprechende Bedeutung als Unglückszahl und traditioneller Unglückstag ist dort entsprechend Freitag, der 17. In Italien wird in Gebäuden häufig keine 17. Etage gezählt, in vielen Flugzeugen, beispielsweise der Alitalia, fehlt eine 17. Reihe. Und die Franzosen konnten ihr Modell R17 in Italien nur als R177 verkaufen.
Gisa: Genau, ich hab da mal recherchiert. Der Unglückscharakter der 17 in Italien wird aus einem Anagramm der römischen Zahl 17 gedeutet. Also aus XVII wird VIXI, das im Lateinischen „ich habe gelebt“, also „ich bin tot“ bedeutet. Ich habe da auch noch gelesen, dass eine weitere Erklärung für die 17 als Unglückszahl der Umstand ist, dass die 17, wenn die erste Ziffer etwas kleiner und unter der zweiten ausgeschrieben wird, einem Galgen mit einem Gehängten gleichen soll, etwa so: 17.
Cornel: Aha, aber wusstest Du zum Beispiel auch, dass unsere 17 schon in der Bibel Symbolcharakter hatte? Demnach soll im zweiten Monat am 17. Tag die Sintflut eingesetzt haben und am 17. Tag des siebten Monats geendet haben. Auch in anderen Religionen findet sich die 17. Im Islam und Sufismus beispielsweise. Die Gesamtzahl der Gebetszyklen beim fünfmaligen täglichen Gebet in Richtung Mekka beträgt siebzehn und es sind auch siebzehn Worte im Gebetsruf.
Gisa: Gut zu wissen.
Cornel: Naja, aber es gibt ja ganz profane Bedeutungen. Die 17 als Alter direkt vor der Volljährigkeit ist in vielen Schlagern der Nachkriegszeit zu hören. Das symbolische Alter beinah erwachsener Mädchen und findet sich in Titeln wie „Mit 17 hat man noch Träume“ von Peggy March, „17 Jahr, blondes Haar“ von Udo Jürgens oder „Du kannst nicht immer siebzehn sein“ von Chris Roberts. Und die traditionelle japanische Gedichtform des Haiku besteht exakt aus siebzehn Lauteinheiten, so genannten Moren
Gisa: Aha, also sowas wie: Ich habe Hunger, ich habe Durst, bitte ein Kölsch und eine Wurst?
Cornel: Genau, also so in etwa. „Nummer 17“ ist übrigens auch der Titel eines 1932 gedrehten Films von Alfred Hitchcock, die Zahl meinte damit eine Hausnummer. Auch ich habe schon mehrmals in Häusern mit der Nummer 17 gewohnt.
Gisa: Du Glücklicher! Also ich bin tatsächlich bisher 17 mal in meinem Leben umgezogen, eine 17 als Hausnummer war leider nie dabei. Aber arbeiten darf ich in einer 17, die Jülicher Stadtverwaltung hat nämlich die 17 als Hausnummer und ich habe tatsächlich einst an einem 17. die Einstellungszusage aus dem Rathaus bekommen.
Cornel: Glückszahl ist eben Glückszahl. Unsere 17 findet man ja auch in Glücksspielen wie „17 gewinnt“ als Würfelspiel oder „17 und 4“ als Kartenspiel. Und schließlich bezeichnet man mit „Trick 17“ Lösungswege bei Problemen, die originell, speziell oder einfach nur verblüffend sind.
Gisa: Gut recherchiert. Ich habe da auch noch ein paar witzige Fakten gefunden. Interessiert?
Cornel: Klar, wenn es die 17 betrifft, immer.
Gisa: Also das Wort „Siebzehntausender“ hat exakt 17 Buchstaben.
Cornel: Lustig, aber völlig unnützes Wissen.
Gisa: Da hast Du Recht. Apropos Recht: Der § 17 im Strafgesetzbuch umschreibt den „Verbotsirrtum“. Also fehlt dem Täter bei Begehung der Tat die Einsicht, Unrecht zu tun, so handelt er ohne Schuld, wenn er diesen Irrtum nicht vermeiden konnte. Von wegen Unwissenheit schützt vor Strafe nicht…
Cornel: Autofahren mit 17 wird ja seit ein paar Jahren auch nicht mehr bestraft – zumindest in Begleitung. Und auch politisch hat sie Bedeutung: Das Bundesforschungsministerium hat kürzlich exakt 17 Ziele bis 2030 für eine nachhaltige Entwicklung aufgelistet.
Gisa: Tja, es ist schon eine magische und symbolträchtige Zahl. Ich habe mich mal auf Spurensuche gemacht und herausgefunden, dass in der Numerologie, also in der Zahlenkunde, die Zahl 17 für die Hoffnung steht, also das Licht am Ende des Tunnels, sowie für soziale Aufgaben.
Cornel: Na das passt ja. Und auch, dass es sich aus spiritueller Sicht bei der 17 um die Zahl der Sprache und des Ausdrucks handelt. Es geht darum, das auszusprechen was man meint.
Gisa: Sag ich doch!
Cornel: Ich habe auch noch was gefunden: In einem persönlichen Jahr der 17 begonnene
Projekte gehen langfristig gesehen in eine positive Entwicklung. Tja, also wenn man an einem 17 geboren ist, kann da ja nichts schiefgehen…
Gisa: Hat doch gut geklappt bisher. Ich muss jetzt mal auf die 17.
Cornel: Wohin?
Gisa: Auf die 17! Das ist der mittlerweile etablierte Geheimcode vor allem im Einzelhandel für das Klo. Er soll einst in großen Kaufhäusern entstanden sein, wenn Mitarbeiter den Kollegenkreis darüber informieren wollten, dass sie mal eben austreten sind und die anderen so lange ein Auge auf die so lange unbesetzte Abteilung werfen sollten. Aber auch die Erklärung, dass sich die Zahl „17“ nuschelnd ausgesprochen wie „sitzen“ anhört, habe ich gefunden. Klingt für mich auch interessant, aber ziemlich unwahrscheinlich, wenn man sich manchmal die Toilettenanlagen der Dreibeiner so ansieht.
Cornel: So, jetzt ist aber Schluss! Mein Kopf quillt vor lauter 17 über, ein Bierchen zum Feierabend?
Gisa: Warum nicht?
Cornel: Dann reich mir mal den 17er.
Gisa: Den was?
Cornel: Als 17er-Schlüssel, also eigentlich ein Werkzeugschlüssel mit einer Weite von 17 Millimetern, wird umgangssprachlich vor allem bei Schlossern, Mechanikern, Installateuren und verwandten Berufen der Flaschenöffner bezeichnet.
Gisa: Aha, na dann Prost, auf ein tolles Jahr 2017!

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Gisa Stein
Aus dem Herzen der Lutherstadt Wittenberg in die Herzogstadt gekommen und angekommen: "Wenn ich erlebe, dass Menschen weite Wege gehen, gar von anderen Kontinenten anreisen, um die Jülicher Zitadelle zu besichtigen, entwickle selbst ich als "Immi" eine gewissen Stolz..."

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