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(Vorerst) ohne Melone

Tagungsstätte Haus Overbach: (Vorerst) ohne Melone aber mit Schirm und Charme

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Tagungsstätte Overbach | Foto: Tagungsstätte, Pater Költringer
Blick auf das Wasserschloss Overbach | Foto: Tagungsstätte, Pater Költringer
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Beim Stichwort „Melone“ fällt meiner Altersgeneration natürlich die englische TV-Serie aus den 1970er Jahren ein: „Mit Schirm, Charme und Melone“. Glücklicherweise, denn die Tagungsstätte Haus Overbach hier unter dem Stichwort „Melone“ zu beschreiben, fällt schwer. Mit den Bezeichnungen „Schirm und Charme“ bekommt man den Bogen schon besser hin. Denn wenn man den Chef vom Ganzen trifft, Josef Költringer, in Funktion des Hausoberers und Geschäftsführers von Haus Overbach und gleichzeitig Pater und Rektor des Klosters Overbach, stellt man fest: Es liegt ihm sehr am Herzen, dass sich die Besucher, die zu Haus Overbach kommen, wohl und gut betreut fühlen, sich also – salopp gesagt – gut „beschirmt“ fühlen. Damit  Pater Költringer und seinem Team als Betreuer und Gastgeber dieses gelingt, haben sie in den letzten Jahren viel unternommen, um den „Charme“ von Haus Overbach herauszustellen. Nach seiner früheren Bestimmung als Internat ist es mittlerweile zu einem hochmodernen Tagungs- und Bildungszentrum mit historischen und modernen Gebäuden geworden in einem weitläufigen, harmonischen Areal mit See, Gärten, Wasserschloss, Kloster und Kirche. Dort trifft Alter auf Moderne und das macht in Haus Overbach eine Menge Charme aus. Durchschreitet man als Seminarteilnehmer oder Tagungsgast den Eingang der Anlage durch den Backsteintorbogen, empfangen einen Aufsteller mit Willkommensgrüßen und Wegbeschreibungen für aktuell stattfindende Seminarveranstaltungen. Biegt man rechts um die Ecke, stößt man wiederum auf Hinweise von demnächst stattfindenen spirituell-intellektuellen Vorträgen. Man hat den Eindruck: Haus Overbach bietet die Kulisse für Konzentration und Kommunikation, aber auch für Stille und Besinnung.

Pater Költringer lebt in Haus Overbach und im Gespräch während des Rundgangs betont er mehrmals, dass er das selbst genießt. Auf die Nachfrage, was ihn dazu motiviere, morgens nicht nur mit dem einenMorgengebet den Tag zu beginnen, sondern auch schon um 6 Uhr Tische und Stühle für eine gebuchte Seminarveranstaltung zu rücken, winkt er nur ab und meint, dass hier alle eben so richtig anpacken. Gerade laufen Damen vom Reinigungspersonal über den Schlosshof, kommen an uns vorbei und teilen Pater Költringer mit, dass einige Übernachtungszimmer bereits wieder gesäubert und bezugsfähig seien. Ob ich mal ein paar Zimmer sehen wolle und auch mal den größten Seminarraum, fragt er und man merkt ihm an, dass er grundsätzlich gerne Menschen begrüßt und herumführt und ihnen mit Wortwitz die besonderen Plätze von Haus Overbach zeigt.   

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Beim Rundgang durch die Etagen mit insgesamt 32 Zimmern und zehn Tagungs- und Veranstaltungsräumen muss man den Overbachern ein Kompliment machen: Obwohl teilweise entkernt, wurde das historische Gebäude des Franz von Sales-Hofs nicht „entseelt“. Im Interieur sind alte Stilelemente mit Hochmodernem kombiniert, so dass man beispielweise im Bett einer kleinen Maisonette auf altes Dachgestühl schaut, roten Backstein sieht, gleichzeitig seine Kleidung auf peppigen, bunten Möbeln ablegt oder seinen Laptop in die Internetbuchse anschließt. Alle Räume sind stilvoll in moderner Optik ausgestattet, alles dezent, frisch in den Farben Rot, Gelb, Blau, Grün und Violett gehalten. Auch Rollstuhlfahrer kennen dort keine Grenzen, denn alle Räume und Bäder sind großzügig geschnitten und vor allem barrierefrei. „Ein Muss waren auch Parkettböden“, meint Pater Költringer, „schon wegen der zunehmenden Allergien.“

Wir gehen weiter zu den zehn Tagungs- und Veranstaltungsräumen in unterschiedlichen Größen, ebenfalls barrierefrei und flexibel der Teilnehmerzahl anpassbar. Ein Raum fasse sogar 300 Personen, klärt Pater Költringer auf und in der Tat habe ich das Gefühl, in einem hochtechnologischen Uni-Seminarraum zu stehen. Alle modernen technischen Hilfsmittel stehen zur Verfügung – vom  Internetzugang über Kabel und WLAN, Beamer, Whiteboard, Notebookanschlüsse, Audio- und Videotechnik und man kann sich gut einen Seminarleiter vorstellen, der gerade seine Kursteilnehmer motiviert oder den Unternehmer, der mit seinen Mitabeitern über neue Arbeitsziele oder ähnliches nachdenkt. Ich sehe schließlich noch andere Veranstaltungsräume, ebenfalls modern gehalten, allerdings so ausgestattet, dass man sich hier auch gut Familienfeiern wie Hochzeiten, Taufen, Kommunionen oder Vereinsjubiläen vorstellen kann. „Das findet hier auch regelmäßig statt“, betont Pater Költringer und freut sich darüber, dass in Haus Overbach so völlig unterschiedliche Personengruppen zusammenkommen. „Es ist wirklich bereichernd, für uns ganz persönlich“. Auf dem Rückweg kommen wir an der großen hausinternen Küche vorbei und auch hierzu weiß Pater Költringer eine Menge zu erzählen:  Als Tagungs- und Übernachtungsstätte sei eine ganztägige Vollverpflegung und Rundumbewirtung bis zum mehrgängigen Hochzeitsbuffet logischerweise eine Selbstverständlichkeit. „Bio, Vollwert, vegetarisch?“ – „Kein Problem“, sagt er. „Und vielleicht jetzt doch noch die Melone?“ „Warten Sie, ich schaue schnell mal nach in der Küche…“ und läuft Richtung Kücheneingang. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass gleich der Hausoberer mit Melone in der Hand zurückkehren könnte…


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