Es handelt sich nicht um einen Unfallschwerpunkt. Auf diese Feststellung legt der Beigeordnete Richard Schumacher in der jüngsten Ratssitzung wert. Es geht um Lärmschutz. Lange klagten die Anwohner der Strecke über die Belästigung vor allem in Zeiten der Kampagne, wenn die Trecker und Lastwagen rübenbeladen über die Straßen fahren. Eine schalltechnische Untersuchung an der „Rübenachse“ – die vom Von-Schöfer-Ring über Brunnen-, Wiesen-, Oststraße zur Zuckerfabrik führt – war eindeutig und führte zu einem Lösungsansatz: Eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit für alle Fahrzeugarten auf 30 Stundenkilometer wird eingeführt. Bürgermeister Axel Fuchs erklärte ausdrücklich, dass man sich zwar vorkäme, als wäre man im SChneckentempo unterwegs, tatsächlich die Fahrtzeit sich auf dem betroffenen Streckenabschnitt aber lediglich um etwa zwei Minuten verlängern würde. „Wir haben das ausprobiert“, sagte er.
Ausschließlich Zustimmung gab es für diese Maßnahme von den Fraktionen. Christine Klein, Sprecherin der Grünen, bat um schnelle Umsetzung. Marco Johnen (CDU) lobte den Verwaltungsansatz der einer Abwägung zwischen Industrie und Anwohnern gerecht werden. Die vorherige Lösung eines zeitweiligen Wechsels zwischen 30 und 50 Stundenkilometern sei „murcks“ gewesen. „Wir schaffen jetzt ein Stück Klarheit“. Gleichzeitig regte er an, die 30er-Zone bereits von der Ecke Jan-von-Werth-Straße bis zur FH-Bushaltestelle vorzuziehen.
Richard Schumacher wandte ein, es werde empfohlen, Tempiwechsel an Kreuzungen beginnen zu lassen. Harald Garding (SPD) schlug daraufhin vor, bereits ab Haubourdin-Straße die Zone 30 zu beginnen und erntete Zustimmung von Frank Bourguignon (FDP) und Heinz Frey (UWG/JÜL).
Weiterhin ist geplant, die Ampelschaltungen so zu synchronisieren, dass die Strecke durchgehend befahren werden kann – Stichwort „grüne Welle“. Flüsterasphalt sei keine Lösung, aber die Beseitigung von Schäden wie Schlaglöcher und eine bedarfsweise Erneuerung des Fahrbahnbelags soll zeitnah erfolgen.
Fazit der Mitteilung: „Die Geschwindigkeitsreduzierung führt zu einer spürbaren Entlastung der Anwohner. Die Beschränkung der Geschwindigkeitsreduzierung auf LKW ist nicht ausreichend. Die Rübenkampagne ist nicht das Hauptproblem, sondern verstärkt es nur, daher soll die Geschwindigkeitsreduzierung dauerhaft angeordnet werden.“