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Spatenstich für die Klimaneutralität

"Bis zum Jahr 2035 soll der Kreis Düren klimaneutral werden", ist einer der meist gesagten Sätze des Landrats Wolfgang Spelthahn geworden. Mit der Hilfe der Sonne und der zukünftigen Verarbeitung von Wasser soll dies Realität werden.

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Foto: Mira Otto
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„Was können wir tun, um die Energiewende in Deutschland an einer entscheidenden Stelle voranzutreiben?“, fragte der Landrat Wolfgang Spelthahn in die Runde und berichtete von zwei Lagern, die sich dessen bezüglich gebildet hätten: Die einen, die den Akku als Lösung ansehen und die anderen, die die Nutzung von Wasserstoff zum erreichen der Klimaziele ansehen.

Schon seit längerer Zeit wird die nachhaltige Nutzung von Wasserstoff im Kreis Düren vorangetrieben. So wird der ÖPNV, also Bus und Bahn, auf klimaneutralen Wasserstoff umgerüstet, Wasserstofftankstellen werden eingerichtet, damit auch private Nutzer mit Wasserstoff fahren können und das Personal des Kreises fährt mit dem Gas. Das macht die Stadt Jülich übrigens auch schon. Daneben wird immer wieder darüber gesprochen, wie man das Projekt „Wasserstoff“ im Kreis Düren umsetzen kann. Wasserstoff ist folglich, wenn man das so sagen möchte, im Kreis Düren eine große Sache.

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Es gibt noch einiges zu tun

Ein Problem gibt es allerdings noch, so Spelthahn: „Aktuell ist der Wasserstoff, den wir nutzen, ein Abfallprodukt aus der Chemieindustrie. Und das kann nicht der Weg sein. Wir glauben an die Dezentralität der Herstellung des grünen Wasserstoffs.“ Heißt: Im Kreis Düren soll Wasserstoff klimaschonend produziert und anschließend auch lokal verwendet werden. Für die Umsetzung nahmen Vertreter aus der Politik und der Energieindustrie wortwörtlich die Schaufel in die Hand. Symbolisch wurde auf der Merscher Höhe der erste Spatenstich für eine Solarfarm gesetzt.

Klimaschutz in Zahlen

Laut einer Pressemitteilung des Kreises Düren werden 18.200 Photovoltaik-Module auf einer Fläche von 9,5 Hektar die Solarenergie in Elektrizität umwandeln. 2 300 Haushalte könne man so mit Strom versorgen. Auf lange Sicht soll diese Energie dann lokal für die Produktion von Wasserstoff eingesetzt werden, mit dem dann klimaschonend Fahrzeuge betrieben werden. Elektrolyse nennt man dieses Verfahren, bei dem durch Energieeinsatz Wasser aufgespalten wird. Ein Ergebnis dieses Vorganges ist eben jener Wasserstoff. Georg Schmiedel von der F&S solar concept – diese Firma baut die Photovoltaik-Anlage – berichtete entsprechend, dass pro Jahr so 170 000 Kilogramm Wasserstoff hergestellt werden können. Man spreche dann, so Schmiedel, von einer CO²-Einsparung von fünf Tonnen.

Bienen und Schafe 

Thomas Zerres, der Geschäftsführer der Rurenergie GmbH, feierte in diesem Sinne diesen „historischen Moment“ und sprach außerdem von Synergieeffekten, die auf dem Gelände des Solarparks möglich sind. So sei es denkbar, dass Schafe die Wiese auf dem Gelände des Solarparks kurz halten. Außerdem habe – Rurenergie baut nun die 48. Solarfarm der GmbH-Geschichte – sich die Ansiedlung von Bienen immer wieder als erfolgreich erwiesen. Damit eigne sich, so Zerres, die Fläche der Solarfarm für Insekten. Dieser kündigte überdies die Inbetriebnahme der (Solar)Farm bereits im Laufe des nächsten Jahres an. Sechs Millionen Euro werden dafür investiert.

Ein historischer Moment

„Dieser Moment hier ist eine historische Weggabel. Sie werden ihren Enkeln noch von diesem Moment erzählen können“, so Landrat Wolfgang Spelthahn. Laut diesem ist das bundesweit das erste Projekt dieser Art, welches bereits jetzt so weit angestoßen werden konnte. „Wer nicht anfängt, kann auch Nachahmeffekte nicht erzielen.“ Auch Bürgermeister Axel Fuchs sprach von einem großen Moment. Er sagte: „Hier können Menschen singen, was Strukturwandel bedeutet.“ Er berichtete überdies über einen weiteren Effekt auf die Herzogstadt, der sich nach der Umrüstung von Bus und Bahn auf Wasserstoff bemerkbar machen wird: „Die Städte werden durch wasserstoffbetriebenen Verkehr deutlich leiser. Das ist ein weiterer Mehrwert.“ Wenn alles umgesetzt wird, wird so bald auf der Merscher Höhe zwischen summenden Bienen und blökenden Schafen Energie für die klimaschonende Mobilität produziert.


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