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Süße Investition

Es ist ein gelungenes Symbol: Der Zuckerhut, ewiges Logo des Unternehmenes Pfeiffer & Langen, wird in Jülich produziert. Für die Geschäfts- und Standortleitung der Zuckerfabrik Jülich wird es schmunzelnd auch als ein Bekenntnis für die Produktionsstätte gesehen.

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Foto: Dorothée Schenk
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Ein weiteres sichtbares Zeichen für die Zuckerfabrik Jülich ist der Bau der neuen Veredelungsanlage, die unter erschwerten Bedingungen während der Coronazeit errichtet worden ist und jetzt offiziell eingeweiht wurde. 33 Millionen Euro investierte das Familienunternehmen in diese modernste Anlage im Rheinland, wie Geschäftsführer Michael Schaupp mit stolz berichtete.

Auf 13.000 Quadratmeter wird jetzt in Jülich neben der Grundproduktion auch die Veredelung am Standort in Jülich komplett abgedeckt. Das optimiert die Abläufe, senkt Transportkosten und vermindert den CO2 Ausstoß. Nun wird der im Werk hergestellte Rübenzucker direkt vor Ort auf insgesamt neun Produktionslinien in Haushaltsgrößen abgepackt, statt wie früher im Werk Elsdorf. Dabei kommt erstmalig modernste Robotertechnik für die Palettierung zum Einsatz. Damit ist die Zuckerproduktion in Jülich Vorreiter und eine der wenigen in Europa, die mit entsprechenden High-Tech-Anlangen ausgestattet ist. Im neuen Veredelungs- und Verpackungsgebäude in Jülich laufen drei 1-Kilo-Verpackungslinien, zwei Würfelzuckerlinien, eine Schlauchbeutellinie inklusive zugehöriger Mischanlage, eine Kandisverpackungslinie, eine Zuckerhutlinie, eine Blockpackmaschine zur flexiblen Verpackung von 0,5 bis 2 Kilo Kristallzucker, drei Trayformer, zwei Traypacker, drei Palettierer, davon einer mit einer automatischen Viertel-Tray-Palettierung, sowie Fördersysteme und fahrerlose Transportsysteme. Daneben gibt es im Werk weiterhin die bestehende Großpackanlage zur Produktabfüllung in Big-Bags und Säcke sowie die Verladestation für losen Zucker ab dem Silo. 2000 Tonnen kommen hier geschätzt täglich in Tüte und Karton.

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Trotz aller Herausforderungen der Ernährungs- und Agrarpolitik bleibe die Rübe die zentrale Rohstoffbasis für den Zuckerhersteller. Geschäftsführer Schaupp nennt sie blumig die „Königin der Feldfrüchte“. Kritisch geht er mit der Konkurrenz im europäischen Markt um: Die Wettbewerbsverzerrungen auf dem Welt- und EU-Markt bedrohe seit einiger Zeit den Zuckerrübenanbau in Deutschland. Viele Landwirte machten sich Sorgen um ihre Existenz. „Wir brauchen dringend politische Lösungen, die den heimischen Rübenanbau sichern. Unser strategischer Schwerpunkt liegt auf Rübenzucker. Ohne Rüben können wir keinen regionalen Zucker anbieten,“ sagt Schaupp.

„Durch den Bau von modernsten Verpackungs- und Logistikanlagen und den Einsatz digitaler Technologien, wie hier am Standort Jülich, sind wir noch effizienter, emissionsfreier und flexibler geworden“, fasst Michael Schaupp zusammen. Beispielhaft führt er die bereits umgesetzte Veränderung von Kohle auf Gas bei der Energieversorgung des Jülicher Werks ins Feld. Der Co2-Ausstoß sei damit halbiert worden. Dadurch, dass die Rübe vor Ort zu 100 Prozent verwertet werde, sei die Zuckerfabrik außerdem nahezu „wasserautark“.

„Dieses klare Signal für die Zukunft unserer Zuckerfabrik ist für die Stadt von großer Bedeutung,“ stellte Bürgermeister Axel Fuchs fest. Es sei ein wichtiger Indikator für den Erhalt der Arbeitsplätze bei einem der größten Arbeitgeber ebenso wie für die Landwirtschaft der Jülicher Börde. „Die Zuckerfabrik wird immer zur Skyline der Stadt Jülich gehören“, betonte Fuchs und regte an, dass sich auch die Zuckerfabrik künftig auch mit dem Thema „Wasserstoff“ als Energieträger auseinandersetzen könne.


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