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Um die Inflationsprämie drücken

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Aachen kündigt „Frühjahr mit harten Runden fürs Lohn-Update" an. Viele der 6.090 Unternehmen im Kreis Düren drückten sich vor Inflationsprämie.

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Aus 10 mach 9: Die Inflation sorgt für einen enormen „Rutsch-Effekt“ beim Euro. „Monat für Monat steckt weniger Power in der Lohntüte“, so die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG Aachen fordert Unternehmen im Kreis Düren daher auf, eine Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Fotomontage: NGG | Tobias Seifert
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Gegen den „Rutsch-Effekt“ beim Euro in der Lohntüte: Rund 6.090 Unternehmen gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur im Kreis Düren. „Ein Großteil davon drückt sich davor, ihre Beschäftigten in der Krise zu unterstützen: Extra-Geld gegen die Löcher, die die Inflation ins Portemonnaie reißt? Fehlanzeige. „Viele Chefs im Kreis Düren machen um die Inflationsausgleichsprämie einen großen Bogen. Und das geht quer durch alle Branchen: von Hotels bis zu Lebensmittelbetrieben“, sagt Tim Lösch von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Dabei sei die Prämie ein Instrument, das die Bundesregierung extra geschaffen habe, um die Härte der Krise abzufedern.

Für alle Beschäftigten im Kreis Düren, die bislang leer ausgegangen seien, werde es höchste Zeit, einen „Inflationspuffer“ zu bekommen. Es gehe schließlich darum, den „Schwund bei der Kaufkraft wenigstens ein Stück weit aufzufangen“. Immerhin habe die Inflation auch im Januar mit einer Teuerungsrate von 8,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat im Vorjahr für eine spürbare Belastung der privaten Haushaltskassen geführt. „Der ‚Rutsch-Effekt‘ vom Euro ist enorm. Monat für Monat steckt weniger Power in der Lohntüte“, so Lösch, Geschäftsführer der NGG-Region Aachen.

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Die NGG fordert Unternehmen im Kreis Düren auf, sich „nicht vor der Inflationsausgleichsprämie zu drücken“: „Die Prämie von bis zu 3000 Euro sollte genutzt werden. Sie kann auch in Etappen ausgezahlt werden“, erläutert Lösch. „Wer noch keine Inflationsprämie bekommen hat, sollte beim Chef anklopfen. Ideal ist es natürlich, wenn ein Betriebsrat das erledigt.“

Es gehe dabei immerhin um effektive Einmalzahlungen, bei denen der Staat nicht mehr die Hand aufhalte: Für die Inflationsausgleichsprämie werden keine Steuern und Abgaben fällig – also keine Lohnsteuer, keine Abzüge für die Renten-, Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung.
Wichtig sei, dass es sich bei der Inflationsausgleichsprämie nicht um einen Ersatzlohn handele: „Für den fairen Lohn setzen sich die Gewerkschaften in Tarifrunden ein. Die Prämie ist eine Art finanzielles ‚Inflations-Pflaster‘, um das sich die NGG allerdings in etlichen Betrieben, aber auch bei den nächsten Tarifverhandlungen intensiv kümmern wird“, unterstreicht der Geschäftsführer.

Der Gewerkschafter kündigte Lohnforderungen von „10 plus X“ Prozent an. Azubis müssten mindestens 150 Euro mehr pro Monat bekommen. Dafür werde sich die Gewerkschaft NGG in den kommenden Wochen am Tariftisch einsetzen: „In der Süßwaren-Industrie stehen Lohnverhandlungen bevor. Ebenso in der Milch-, Obst- und Gemüseindustrie. Auch für die Beschäftigten in Brauereien wird es um ein kräftiges ‚Lohn-Update‘ gehen“, ergänzt Lösch. Von Lambertz und Lindt über Bonback bis Zentis – die NGG Aachen habe „große Namen auf der Liste der Lebensmittelbetriebe“ und stelle sich auf „ein Frühjahr mit zähem Ringen am Tariftisch“ ein.

Beschäftigte, die Unterstützung bei der Inflationsausgleichsprämie benötigen oder mehr zu den bevorstehenden Tarifrunden erfahren wollen, können sich an die NGG Aachen unter der Rufnummer (0241) 946 74 – 0 oder per e-Mail an [email protected] wenden.


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