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Von Zukunfts- und Entwicklungsmöglichkeiten

Stadtwerke Jülich stellen ihre Bilanz vor.

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Breitbandausbau für schnelles Internet. Foto. Adobestock
Breitbandausbau für schnelles Internet. Foto. Adobestock
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„Unser Ziel ist es nach wie vor, ganz Jülich mit Glasfasertechnik zu versorgen. Diese Aufgabe wird auch in den nächsten Jahren einer unserer Schwerpunkte sein“, gibt Geschäftsführer Ulf Kamburg die Zielrichtung der Stadtwerke Jülich vor. Viel Geld ist im abgelaufenen Geschäftsjahr in die Erschließung geflossen. Damit aber jeder Jülicher über einen Glasfaseranschluss verfügen könne, so rechnet Kamburg vor, wäre eine Investition von 36 Millionen Euro nötig. Es gibt also auch in Zukunft noch reichlich „Baustellen“. Die aktuellen hätten sich coronabedingt um zwei Monate verzögert, lässt das Unternehmen wissen. „Corona“ können zwar nicht für alles herhalten, aber einerseits hätte die Schwierigkeit bestanden, qualifizierte Fachfirmen zu bekommen, die man für Teilleistung beschäftigen können, andererseits habe die Frage der Wirtschaftlichkeit im Raum gestanden. Wie überall stehen sich Angebot und Nachfrage und damit die Preisfrage gegenüber und letztlich die Konkurrenzfähigkeit. Ob hierbei der laut gewordene Wunsch des Kreises Düren eine Rolle spielt, von den Stadtwerken Jülich Anteile zu erwerben, dazu äußerte sich die Geschäftsführung sehr abwartend. Erstmal gehe es um die Aufnahme Verhandlungen, deren Inhalte noch nicht festgelegt seien.

Apropos „Wirtschaftlichkeit“: Wenn es ausschließlich darum ginge bei den Stadtwerken, dann müssten „die Bäder“ schließen, so Stadtwerke-Prokurist Dirk Sandmann. Einmal mehr, nach der Verordneten Schließung nach dem Shutdown und der Gästezahl, die durch die Hygiene- und Abstandsregelungen begrenzt ist. Dazu muss man wissen, dass Schwimmbäder immer ein Zuschussgeschäft sind – allein die Höhe ist entscheidend. Ein klares Bekenntnis hat die Stadt zu den Schwimmbädern abgelegt, als sie den Neubau eines Freizeit- und Familienbades in direkter Nachbarschaft des Freibades im Integrierten Handlungskonzept eingeplant hat. Das Freibad würde im jetzigen Zustand erhalten bleiben.

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Ulf Kamburg der Geschäftsführer der Stadtwerke Jülich | Foto: Ulf Kamburg
Ulf Kamburg bei den Stadtwerken | Foto: Ulf Kamburg
Als Zukunftsthemen des Unternehmens bis 2023 formulierte Ulf Kamburg neben dem Aufgabenfeld „Breitbandausbau“ die Erschließung des Brainergy Parks für die ansiedelnden Firmen, die Grundstücksfindung an diesem Standort für die Stadtwerke selbst und schließlich den Umzug von der Vogelstange auf das Areal Merscher Höhe. Ein Standbein soll dennoch in der Innenstadt bleiben. Auch wenn es um den Neubau eines Kundenzentrums auf dem Schlossplatz ruhig geworden ist, hat Kamburg sich dennoch hörbar noch nicht von der Idee verabschiedet: „Ich halte es für erforderlich und für die Stadt notwendig.“

Mit Weitblick betrachtet Ulf Kamburg auch die Veränderungen im Strukturwandel: „Wir leben in einer spannenden Zeit mit Chancen und Perspektiven“, sagte der Geschäftsführer. „Wasserstoff wird die Zukunft sein“, ist seine Überzeugung. In naher Zukunft sieht er allerdings noch keine Ablösung der Versorgung mit Gas durch Wasserstoff. Und beim „Erdgas geht zumindest, was Leitungen angeht, kein Weg an uns vorbei“, sieht Kamburg seine Position am Markt gefestigt. Mit sichtbarer Zufriedenheit stellen die Stadtwerke auch fest, dass sie Marktanteile zurückgewinnen konnten. Da ist hörbar aber noch Luft nach oben. So formuliert der „Sponsor Stadtwerke“ den Wunsch, dass Vereine, für die sich die Stadtwerke als Förderer stark machen, auch zum heimischen Anbieter zurückkehrten.

Belastbare Aussage zum laufenden Geschäftsjahr will die Geschäftsführung derzeit noch nicht treffen. Zwar hätten die Stadtwerke Jülich nach dem Shutdown und der Schließung von Betrieben, Einzelhandels und Gastronomie kaum Einbußen gehabt, weil die „Normalkunden“ das, was bei den Gewerbekunden weggefallen sei, kompensiert hätten – Stichwort: Homeoffice. Aber die Zukunft ist unklar. Was nicht passieren sollte ist halt ein nochmaliger längerer Stillstand.

Die Stadtwerke Jülich nennen folgende Zahlen:
„Das Ergebnis ist genauso, wie wir es geplant haben“, bewertet Geschäftsführer Ulf Kamburg die 2019er Zahlen. Der Gewinn lag bei 702.000 Euro gegenüber 2,2 Millionen Euro im Vorjahr.

Die Umsatzerlöse sind auf 41,5 Millionen Euro (2018: 42,5 Millionen Euro) gesunken. Das Betriebsergebnis liegt mit 1,195 Millionen Euro im Zielkorridor und sei deutlich geprägt durch die Aufwendungen für den Ausbau des neuen Geschäftsfeldes Glasfaser. Darüber hinaus führten auch gestiegene Bezugspreise, insbesondere in der Sparte Gas, zu einer Verringerung des Betriebsergebnisses.

Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung des ifo Institutes zu einer Abschwächung der Konjunktur führen. Es ist somit davon auszugehen, dass dies auch für die heimische Wirtschaft und Privathaushalte gilt. Vor diesem Hintergrund verzichtet SWJ derzeit darauf, eine Prognose für 2020 vorzunehmen.


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