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Budenzauber in der City?

Ein CDU-Antrag im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss widmete sich dem Thema der "nicht-stationären Gastronomie- und Schaustellerbetriebe", also Imbissbuden und Entenangeln, Karussells und Bierstände. Für den Großteil dieser Unternehmen sei 2020 - so im Antrag formuliert – ein „Kollateralschaden des Gesundheitsschutzes" für sämtliche Jahreseinnahmen zu verzeichnen. Die in Vorausschau aufs Jahr 2020 getätigten Investitionen könnten nicht wieder eingespielt werden und der Schaden werde noch in den kommenden Generationen zu spüren sein.

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Foto: Archiv PuKBSuS
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Kein Stadtfest, keine Kirmes: Bis mindestens 31. August bleiben Volks-, Stadt-, Dorf- und Straßenfeste sowie Schützen- und Weinfeste verboten. Die Lockerungen in NRW besagen aber, dass Schausteller sich zu einem „vorübergehenden Freizeitpark“ zusammenschließen und ihre Fahrgeschäfte auf einem umzäunten Gelände öffnen könnten. Hier setzt der CD-Antrag: Die Entscheidung wurde eingefordert, im Bereich der Innenstadt, wo entsprechende Laufkundschaft zu erwarten ist, Buden aufstellen zu können.

Eine Absage erteilte Bürgermeister Axel Fuchs dem Vorhaben, auf dem Schlossplatz eine „Minikirmes“ einzurichten. Hier wäre eine Kontrolle wegen des Zugangs nicht möglich. Gedanken gemacht hat sich die Verwaltung, ob nicht im Brückenkopf-Park Buden etwa an der Südbastion oder im Stadtgarten Aufstellung finden könnten. Er führte die Vielzahl an zu erwartenden Besuchern in den Ferien ins Feld. „Vergessen Sie nicht, viele Leute werden in diesem Jahr nicht in Urlaub fahren und darum ist es eine Chance.“ Diese Idee fand nicht die Zustimmung der Ausschussmitglieder. Harald Garding (SPD) sah kein Problem darin, an einzelnen Stellen in der Stadt Reibekuchen- oder Süßwarenbuden aufzustellen. „Ich habe es so verstanden, dass es um Einzelgeschäfte geht, die in der Innenstadt verkaufen können. Wenn das in anderen Städten das möglich ist, warum in Jülich nicht?“ stellte er als Frage in den Raum.

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Sollte es um vereinzelt aufgestellte Buden in der Innenstadt gehen „ist das ein anderer Sachverhalt“, so der Bürgermeister. „Das war aber offensichtlich von den Schaustellen so nicht gewollt.“

Als Betroffener aus Schaustellerkreisen war Carsten Cremanns im Ausschuss. Er brachte zum Ausdruck, wie prekär die Lage für ihn und seine Kollegen ist. Seit 200 Jahren wären er und seine Familie als Schausteller am Markt und müssten im Jubiläumsjahr zu Hause bleiben. „Die meisten Kollegen stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Derzeit hätte man auf dem eigenem Betriebsgelände in einer Sackgasse die Buden aufgebaut, „aber das ist nicht mit einem innerstädtischen Aufstellungsort zu vergleichen.“

Schließlich einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, dass die Verwaltung eine Lösung gemeinsam mit den Schaustellern erarbeiten solle. Axel Fuchs: „Wir senden das Signal, dass wir es möglich machen wollen.“

Die Entscheidung soll schließlich im Stadtrat gefällt werden.


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