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Ein Fangnetz für die Zukunft

Immer öfter werden Stimmen laut, dass das Distanzlernen für Schüler eine psychische Belastung ist. Auch im Normalbetrieb haben die Schüler Probleme, mit denen sie sich an die Sozialpädagogen wenden können, die an den Schulen beschäftigt sind. Nun wird diskutiert, ob es an den Jülicher Schulen genug dieser Anlaufstellen gibt.

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Foto: pixabay
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In der Kommunalpolitik war unlängst die Anzahl der Sozialpädagogen an den städtischen Schulen Thema. Aktuell sind drei Sozialpädagogen von der Stadt beauftragt, die Schüler, Eltern von Schülern sowie Lehrer von vier Grundschulen und einem städtischen Gymnasium zu betreuen.

In einem Bericht, der im Ausschuss für Jugend, Familie, Integration, Soziales, Schule und Sport vorgestellt wurde, nimmt die Stadt Stellung: „Als Beispiel verfügt die GGS Nord über einen ganzen Tag Schulsozialarbeit und der Standort Welldorf über einen halben Tag. Bei komplexen Problemen sind diese Zeitkontingente ungünstig“, ist so zu lesen und weiter: „Probleme entstehen nicht erst dann, wenn die Sozialpädagog:innen vor Ort sind. Dies ist für alle Beteiligten und besonders für die Kinder eine wenig befriedigende Situation, da sich die Probleme nicht selten verfestigen und die Lösungswege verzögern.“

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Hinzu kommt, dass seit Beginn der Corona-Pandemie Kontakte auf ein Minimum reduziert werden. Dies hatte auch Konsequenzen im Bereich der Sozialarbeit, da geplante und bereits begonnene Projekte abgebrochen werden mussten. Darunter fielen beispielsweise auch Sozialtrainings, die Streitschlichtungs-AG oder Projekte wie „Viertklässler übernehmen Verantwortung für Erstklässler“. Selbstredend fällt es aktuell auch schwerer, zu Kindern, die die Betreuung der Pädagogen brauchen, Kontakt aufzubauen und es gibt auch Kinder, die in der Pandemie durch das Raster gefallen sind. Gleichzeitig übernahmen die Sozialpädagogen neue Aufgaben, um während der Pandemie Lücken zu schließen. „Obwohl die Lehrkräfte ihre Schüler per Telefon, E-Mail oder Chat-Gruppen begleiten, verschwanden manche Kinder aus dem Blickfeld der Schule. Schulsozialarbeit konnte hier eine Lücke schließen. Hausbesuche gehören obligatorisch zum Repertoire der Sozialarbeit und so erhielten sie Listen mit schwer erreichbaren Familien.“

Aufgrund des Berichts wurden bei den Kommunalpolitikern wurden Fragen laut, ob es nicht eigentlich mehr Kräfte bräuchte, um eine flächendeckende und gute Betreuung zu gewährleisten. Dezernentin Doris Vogel warf ein: „Ich sehe das auch so. Eigentlich müsste in jeder Schule ein Schulsozialarbeiter sein. Das Problem ist, dass das Land, über das die Sozialarbeiter finanziert werden, das nicht zahlt. Eins steht fest: Die Pandemie ist noch nicht zu Ende. Und wenn sie zu Ende ist, läuft uns das noch ganz, ganz viel nach. Es gibt so viele Kinder, die hintenan bleiben und gerade da sollte sich die Landes- und Bundesregierung Gedanken machen, in diesen Feldern mehr Leute einzustellen.“

Im vergangenen Jahr gab es bereits einen Schritt nach vorne, denn die Arbeitsverträge der bereits vorhandenen Sozialpädagogen wurden entfristet. Die privaten Gymnasien, die Schirmerschule und die Sekundarschule wie auch das Berufskolleg beschäftigen eigene Pädagogen.


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