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Pflanzenschutz für eine sichere Versorgung

Die rheinischen Bauern des Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V. (RLV) und Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V. (WLV) wiesen beim Neujahrsempfang der CDU in Düsseldorf mit ihrer Resolution auf die in ihren Augen verfehlte "Verbotspolitik der EU" hin.

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Foto: Rheinischer Landwirtschafts-Verband e.V. (RLV) und Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband e.V. (WLV)
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„Wir brauchen ein starkes Europa mit einheitlichen Regeln!“ – das ist die Grundüberzeugung der Landwirte, die im Herzen Europas wirtschaften. Nur so könne der gemeinsame Binnenmarkt funktionieren. Hierfür treten die beiden Landwirtschaftsverbände in Nordrhein-Westfalen mit Nachdruck ein. Kein anderer Sektor in Europa sei so stark von europäischen Regeln geprägt wie die Landwirtschaft, kein anderer Sektor gestalte die Kulturlandschaft Europas so stark wie Landwirtschaft und stabilisiere die ländlichen Räume in der wirtschaftlichen Entwicklung wie die Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Die jüngsten Krisen machten dabei mehr als deutlich, dass eine nachhaltige Versorgungssicherheit ein Garant für ein stabiles Gesellschaftsgefüge sei. Deutschland und die EU hätten als agrarische Gunststandorte eine globale Mitverantwortung für die weltweite Versorgung mit Nahrungsmitteln. Dieses Potential gelte es nachhaltig auszuschöpfen. Eine Politik der fortgesetzten Stilllegung, beziehungsweise Produktionsdrosselung von ertragreichen landwirtschaftlichen Flächen führe zur Verschärfung von Engpässen und globalen Preisspitzen. Zu den Leidtragenden dieser Entwicklung zähle nicht nur die EU selbst, sondern vor allem eine weniger kaufkräftige Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern.

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Die Nebenwirkungen einer europäischen Extensivierungspolitik seien global nicht verantwortbar. Herausforderungen wie der Klimawandel und der Erhalt der Biodiversität müssten intelligent mit einer hochwertigen und nachhaltigen Nahrungsmittelerzeugung verbunden werden. Eine Verlagerung des ökologischen Fußabdrucks von Lebensmitteln auf andere Kontinente untergrabe gerade die politischen Ziele, die das Herzstück des EU-Green Deals bilden.
Landwirtschaft im 21. Jahrhundert bedeute mehr denn je, in einem ständigen Prozess aus Wissen, Lernen und Verändern die Bewirtschaftung standortbezogen anzupassen und noch nachhaltiger zu gestalten. Die Landwirte könnten und wollten den notwendigen Wandel erfolgreich gestalten.

Der Kommissionsvorschlag für eine Pflanzenschutzmittel-Verordnung (SUR) würde wegen des geplanten Verbots von Pflanzenschutzmitteln in „sensiblen Gebieten“ zu erheblichen Erzeugungslücken und Kostensteigerungen im nationalen wie globalen Ernährungssystem führen. Das sei nicht verantwortbar.

Die beiden Landwirtschaftsverbände in NRW halten den Ansatz der Kommission, einen einheitlichen europäischen Weg beim Pflanzenschutz zu beschreiten, für richtig. Die Landwirtschaft setze darauf, die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln durch technischen Fortschritt, Nutzung von resilienten Sorten als Ergebnis der Züchtung und Digitalisierung zu reduzieren. Die von der EU- Kommission im Rahmen des Green Deal angestrebte Transformation könne nur gelingen, wenn die Entwicklungsdynamik neuer Produktionsweisen und die Rechtssetzung im Einklang stünden.

Die Verbände fordern daher die grundlegende Überarbeitung des SUR-Vorschlags, um Nachhaltigkeitsziele mit den geopolitischen Realitäten und der Aufrechterhaltung von Ernährungssicherheit zu vereinbaren.


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