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Historische Chance

Als hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in NRW (früher Fachhochschulen) kann das Promotionskolleg NRW (PK NRW) künftig eigenständige Promotionsverfahren durchführen und Doktorgrade vergeben. An den HAW in NRW waren Promotionen bislang nur in Kooperation mit einer Universität möglich. Mit der Verleihung des Promotionsrechts an das Promotionskolleg machte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, nun den Weg frei für eigenständige Promotionen.

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Während der Abteilungsversammlung des Promotionskollegs NRW Abteilung Bau und Kultur. Foto: PK NRW, Heike Fischer
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„Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind ein wichtiger Eckpfeiler der exzellenten Wissenschaftslandschaft Nordrhein-Westfalens. Sie verbinden ein praxisnahes Studienangebot, innovative Forschung und eine enge Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft. Die Verleihung des Promotionsrechts an das Promotionskolleg ist ein Meilenstein für die weitere Entwicklung der HAW in Nordrhein-Westfalen“, sagte Ministerin Brandes beim Festakt anlässlich der Übergabe, zu dem rund 500 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter der NRW-Wissenschaftslandschaft an die Folkwang-Universität der Künste in Essen gekommen waren. Sie stelle eine große Chance für die HAW und ebenso eine große Chance für NRW zur Bewältigung des eklatanten Fachkräftemangels dar.

Mit der Einrichtung des Promotionskollegs werden die Leistungen der HAW, eigenständige Forschung auf qualitativ hohem Niveau zu betreiben, gewürdigt. Wie keine andere habe Prof. Dr. Dr. h.c. Gisela Engeln-Müllges, langjährige Prorektorin für Forschung der FH Aachen und Mitglied des Wissenschaftsrats, diese Arbeit in den letzten Jahrzehnten vorangetrieben. Als Vorsitzende der Konferenz der Hochschulratsvorsitzenden der HAW NRW blickte sie beim Festakt zurück: „50 Jahre rasante Entwicklung von den Ingenieurschulen, in denen es wenig Forschung gab, zu den HAW, die hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vereinen, die anwendungsbezogene Forschung auf ihre Fahnen geschrieben haben und zusätzlich in Fächern, die an Universitäten nicht vertreten sind, auch Grundlagenforschung plus anwendungsbezogene Forschung betreiben. Diese kraftvolle Entwicklung in angewandter Forschung und Transfer bedurfte dieses essenziell wichtigen Schrittes, einen Antrag zur eigenständigen Promotion über das Promotionskolleg an das Ministerium zu stellen. Durch die Genehmigung erwachsen den HAW im Land ganz neue Entwicklungschancen. Es muss aber auch eine institutionelle Förderung gewährleistet sein, die Förderstrukturen im Land müssen sich in diesem Sinne verändern. Ergebnis wird ein volkswirtschaftlicher Gewinn sein.“

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Mit der Verleihung des Promotionsrechts haben Professorinnen und Professoren, die vom PK anerkannt sind, zukünftig die Möglichkeit, eigenständig Promotionsstudierende zu betreuen. Seit vielen Jahren wird an HAW engagiert und auf hohem Niveau geforscht – und seit vielen Jahren setzen sich diese Hochschulen dafür ein, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an FHs ihre akademische Karriere begonnen haben, auch zur Promotion führen zu können.

Prof. Dr. Thomas Ritz, Prorektor für Forschung, Innovation und Transfer der FH Aachen, betont: „Für uns ist das eine Riesenchance, unsere seit Jahren sehr gute Forschung weiter auszubauen. Die Begutachtung des Wissenschaftsrates zeigt, dass unser wissenschaftliches Niveau ausgezeichnet ist.“ Es zeichne die HAW aus, dass sie ein praxisnahes Studienangebot, innovative Forschung und die enge Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft auf exzellente Weise verbinden.

Im Juli hat der Wissenschaftsrat in seiner Begutachtung dem Land NRW die Verleihung des Promotionsrechtes für das Promotionskolleg für alle Bereiche empfohlen und kommt zu dem Schluss, dass die Strukturen des Promotionskollegs NRW auf einem guten Weg sind, um Promotionen auf universitärem Niveau zu ermöglichen. Die Verleihung erfolgt unbefristet. Nach acht bis zehn Jahren ist eine Begutachtung vorgesehen.

Das Promotionskolleg NRW fungiert als hochschulübergreifende Einrichtung von 21 NRW-HAW, das eigenständige Promotionsverfahren durchführen und Doktorgrade verleihen kann. Es erhält als Institution das Promotionsrecht; professorale Mitglieder des PK NRW betreuen zukünftig in Fachabteilungen Promotionsstudierende. Das Kolleg ist in acht Abteilungen strukturiert. Die FH Aachen ist mit 27 professoralen Mitgliedern vertreten.


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