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Jury gab sechsmal eine „1“

Nur ganz knapp – um genau einen Punkt –verpassten Mary Asatryan und Tingting Zehe am Klavier den Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“. Trotzdem durften sie sich beim 57. Wettbewerb in der Region Aachen über den ersten Preis freuen, ebenso wie die zwei Blockflötenduos mit Evelina Schneider und Caroline Pape, und Inga Pape und Ananya Safferling.

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Erfolgreiche Musikerinnen und ihre Lehrmeister und -Meisterinnen. Foto: Renée R. Epanya
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An verschiedenen Spielorten wird in der Region der Wettbewerb „Jugend musiziert“ ausgetragen. Harfe und Klavier standen als Wettbewerbs-Instrumente in Jülich zur Prüfung vor der – selbstverständlich externen, und damit garantiert unvoreingenommenen – sechsköpfigen Jury an. Erstmals seit Jahrzehnten ist Jülich wieder Spielstätte geworden, weil Musikschulleiter Berhard Dolfus seinen Hut in den Ring geworfen hatte – mit nachhaltigem Erfolg. Die Begeisterung von Organisation, dem idyllisch gelegenen Ort in den Rurauen und dem Räumen war so groß, dass sich die monatelange Vorbereitung gelohnt hat. Es gilt ja nicht nur, die Räume zur Verfügung zu stellen. Bernhard Dolfus zählt auf: Die Jury muss „rekrutiert“ werden, die Verpflegung sichergestellt sein und natürlich möchten die Pianistinnen sich auch im Vorfeld der Prüfung auf dem Instrument einspielen. Das alles hat reibungslos geklappt und so darf sich Jülich Hoffnung darauf machen, wohl künftig im Kanon der Spielstätten einen festen Platz zu bekommen.

Auch wenn das Klavier und die Blockflöte zwei sehr unterschiedliche Instrumente sind, hatten alle Musikerinnen der Musikschule Jülich etwas gemeinsam: Die Aufregung, vor einer Jury zu spielen und die Vorfreude darauf, endlich zeigen zu können, was in ihnen steckt. Alle Musikschulschülerinnen erreichen einen ersten Platz und machten damit nicht nur sich selbst, sondern auch ihren Lehrerinnen und Lehrern Ehre, die sie offenbar bestens vorbereitet hatten.

Mary Asatryan und Tingting Zehe verpassten den Landeswettbewerb nur um einen Punkt. Foto: Renée R. Epanya
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Jeweils 22 Punkte erreichten Mary und Tingting beim Wettbewerb in Jülich – mit 23 Punkten geht es zum Landeswettbewerb. Enttäuscht waren die beiden 15-Jährigen aber nicht. „Das Wichtigste war es für mich, einfach Spaß zu haben und den Leuten Freude zu bereiten. Ich habe das nicht für die Punkte gemacht“, sagt Mary, und Tingting stimmt ihr zu: „Ich habe mich gefreut, weil ich so einen Fortschritt gemacht habe“. Und das ist die Hauptsache, dass beide Spaß hatten und zufrieden mit ihrer Leistung sind.

Die Flötistinnen mussten nach Düren reisen, um dort ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit 21 Punkten und ersten Plätzen kamen auch die zwei Blockflötenduos aus der Kreisstadt Düren zurück. Die viele Übungsstunden haben sich auch für sie ausgezahlt. Zweimal die Woche probten die Spielerinnen – einmal alleine in der Flötenstunde, aber auch mit der jeweiligen Partnerin. „Wir haben uns dann in der letzten Zeit immer viel am Wochenende getroffen und die Stücke zusammen gespielt“, erzählt Caroline. „Wir üben die Stücke jetzt schon seit einem dreiviertel Jahr“, ergänzt Ananya. Evelina hat schon als Sechsjährige im Blockflötenensemble der Musikschule Jülich die erste Bühnenerfahrung gemacht, ehe sie jetzt in der Altersklasse II in der Kategorie „Holzbläser – gleiche Instrumente“ mit Caroline an der Seite auftrat. Inzwischen lernt die Fünftklässlerin zusätzlich das Spiel auf der Fagottino in der Musikschule Jülich.

In Düren traten die Flötistinnen zum Wettbewerb an. Foto: Christian Schneider

„Eigentlich hättest du schon vor zwei Monaten anfangen sollen“, hatte Dozentin Melani Becker ihre Schülerin Mary im Oktober ermahnt. Aber Mary sei sehr optimistisch gewesen. Dennoch geben beide Pianistinnen zu, etwas nachlässig gewesen zu sein. Je näher der Wettbewerb aber kam, desto intensiver haben sich beide darauf vorbereitet. Viele Stunden haben sie Zuhause und im Klavierunterricht damit verbracht, die Stücke zu lernen und verfeinern – und gewannen souverän den ersten Preis.

Beim nächsten Mal „Jugend musiziert“ möchten fast alle Mädchen wieder teilnehmen – oder wie es musikalisch heißt: „Da capo“ – noch einmal von vorn. Denn auch, wenn es natürlich auch Stress neben der Schulzeit bedeutet, überwiegt der Spaß am Instrument und am Musizieren. Und wer weiß, vielleicht reicht es beim nächsten Mal ja doch noch für den Landeswettbewerb.


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