Start Stadtteile Jülich Gelungener „Formcheck“ im Brainergy Park

Gelungener „Formcheck“ im Brainergy Park

Von Anfang an war klar, dass das interkommunale Gewerbegebiet „Brainergy-Park“ ein sportliches Unterfangen wird: Ein Finanz-Volumen von 60 Millionen Euro ist als „Preisgeld“ im Gespräch, der Platz auf dem „Campus Merscher Höhe“ ist bereitet, die „Spieler“ haben sich zwei Jahre vorbereitet und sind spürbar „heiß“ auf den „Anstoß“. So nannte Moderator und geistiger Mit-Vater des Brainergy-Parks, Wirtschaftsgeograf Prof. Michael Gramm, das erste Richtfest im Brainergy-Park zum Bau des Multi-Tess, das vom Solar-Institut Jülich der FH Aachen errichtet wird. Offiziell ist damit der Anfang gemacht. Jetzt gilt es, das 120 Fußballfelder-große Spezialgebiet mit Leben, das heißt mit Unternehmen, zwischen Innovation und Handwerk zu füllen – reges Interesse soll schon bekundet worden sein.

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Die Bürgermeister der Städte Niederzier - Hermann Heuser - Jülich - Axel Fuchs mit dem Stadtentwicklungschef Frank Drewes an der Seite - und Titz - Jürgen Frantzen gaben den symbolischen "Anstoß". Foto: Arne Schenk
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In die „Championsleague“ der Projekte des Strukturwandels hatte Niederziers Bürgermeister Hermann Heuser den Brainergy-Park bei der Vorstellung eingeordnet und damit die Vorlage zum Begriff „Anstoß“ geliefert. Michael Gramm trat als wohlmeinender Schiedsrichter zur Überprüfung der „Ligatauglichkeit“ an. Und das Vorbild „Fußball“ zog auch dabei: Zweimal 45 Minuten plus Verlängerung präsentierte Gramm spannende und kurzweilige Runden mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – er nannte es den „Formcheck“.

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Tess-„Bauherr“ Prof. Ulf Herrmann gab das erste Votum ab und bestätigte die gute Aufstellung des „Teams“, womit in erster Instanz die Brainergy-Park GmbH und die Stadt Jülich gemeint sind. Sie hatten den Anfang möglich machten – obschon das Baubegehren eigentlich zu früh kam, nämlich ehe Bund und Land die Gelder freigegeben haben. Das passt zur Aufbruchstimmung, die auch an diesem Morgen zu spüren war.

„Besser kann man nicht starten“, war die Meinung von Prof. Bernhard Hoffschmidt, der nicht nur DLR-Chef, sondern auch Technischer Geschäftsführer im Brainergy ist. Es entstehe etwas, was es so nicht gäbe, es sei der richtige Ort und das richtige Thema. Nach ganz Deutschland und Europa strahle der Brainergy-Park aus, bestätigte auch Prof. Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich. Entscheidend sei das Dreieck Forschungszentrum – Fachhochschule – Industrie, denn nur wenn der Brückenschlag in die Praxis und die Wirtschaft gelänge, werde es für den Strukturwandel greifbar und umgesetzt. Unbedingt Zustimmung erhielt Schurr von Prof. Marcus Baumann als Rektor der Fachhochschule Aachen, der dem Brainergy Park das „Potential, um die Energiefragen der Zukunft zu lösen“, bescheinigte. Dabei seien die Grundlagen bereits erforscht, im Brainergy-Park aber sei es möglich, die Anwendungen zu erforschen. Deutschland habe das Potential und in Jülich könne es gehoben werden.

Viele Positionen gilt es dafür noch zu besetzen. Frank Drewes als Geschäftsführer der Brainergy-Park GmbH gab zu bedenken, dass Anfragen noch keine Kaufverträge seien. Damit kam es zum prekären Thema „Geld“. Für die Entwicklung des Standortes „Brainergy-Park“ muss Geld fließen, darüber sind sich alle einig. Voraussetzung dafür ist eine Entscheidung in Berlin, wo erst – nach Aussage von Dietmar Nietan (MdB) im Februar die nächsten Lesungen für das Strukturstärkungsgesetz anstehen. Patricia Peill als Landtagsabgeordnete formulierte in diesem Zusammenhang den Appell: „Wir im Rheinischen Revier brauchen Planungssicherheit und die dazugehörigen Gesetze schneller.“ Ein ausdrückliches Lob richtet sie an alle drei Bürgermeister, die nicht nur die Chancen der Region erkennen würden, sondern auch bereit sind, mit Mut und Risikofreude den Anfang zu wagen. Thomas Rachel betonte als Bundestagsabgeordneter, dass der politische Wille da sein einen Veränderungsprozess über 20 Jahre zu begleiten und formulierte markig: „Wir müssen aus dem Strukturstärkungsgesetz ein Chancengesetz für diese Region machen, dass wir mit neuen Themen, neue Arbeitsplätze und Wertschöpfung hierher bringen.“

Die Entscheidung am vergangenen Wochenende beim SPD-Parteitag, soviel war allen klar, könnte hierbei eine Rolle spielen. Bundestagsabgeordneter Dietmar Nietan nahm den Ball auf und zitierte Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder: „Es ist wichtig, dass wir uns als ein Team sehen – es gibt keine sozialdemokratischen, keine christdemokratische Strukturpolitik, sondern nur eine, die gelingt oder nicht gelingt – sie gelingt am besten, wenn wir zusammenarbeiten.“ Beim Strukturstärkungsgesetz sieht er noch Nachbesserungsbedarf und hier käme es eben auf alle Abgeordneten an. „Alle müssen sich an die Teamregeln halten, damit man am Ende auch die Tore schießen kann.“

Das Fazit hatte Peter Capellmann als Aufsichtsratsvorsitzender des Brainergy Parks gleich bei der Begrüßung gezogen: „Es ist ein Symbol für den Einstieg in das Projekt – für die optische Wahrnehmbarkeit und damit auch für den Beginn des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Das alleine stellt für uns einen Meilenstein in der Entwicklung unseres Projektes dar.“


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