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Wenn das Geld nicht mehr reicht

Preisanstieg verschärft soziale Ungleichheit und gefährdet sozialen Frieden. DGB-Kreisverband Düren-Jülich fordert Notfallfonds und Gaspreisdeckel.

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Foto: pixabay
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Bereits vor der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine kamen viele Menschen nicht mehr über die Runden. Explodierende Energiekosten und steigende Preise für Grundnahrungsmittel lassen die Schlangen vor den Tafeln länger werden.

Nach Berechnungen der Hans-Böckler-Stiftung fällt die Inflationsbelastung für Familien mit geringem Einkommen weiterhin am stärksten (Juni 2022: 8,5 Prozent) aus. Laut Sozialraumbericht der Stadt Düren ist bereits 2020 rund jedes drittes Kind (30,4 Prozent) von Kinderarmut betroffen (bedeutet abhängig von SGB II- & XII-Leistungen). Der DGB-Kreisverband Düren-Jülich fordert von der Politik schnellstmögliches Handeln. „Kinder und junge Menschen haben während der Pandemie viel zurückstecken müssen, lassen wir sie und ihre Familien jetzt nicht im Stich. Wir müssen Notlagen mindern und soziale Entlastungen schaffen. Moralische Appelle, kürzer zu duschen und die Heizung runterzudrehen, werden Rentnern, Studierenden, Personen mit geringem und mittlerem Einkommen sowie Menschen in Grundsicherung nicht helfen, finanziell über die Runden zu kommen,“ erläutert Ulrich Titz, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Düren-Jülich.

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„Niemand darf das Dach über dem Kopf verlieren oder soll im Kalten und Dunkeln sitzen müssen, weil man die Strom- und Gasrechnungen oder seine Miete nicht mehr zahlen kann. Wir brauchen für solche Fälle einen Notfallfonds. Gleichzeitig muss der Grundbedarf privater Haushalte bezahlbar sein und bleiben. Ein Energiepreisdeckel würde der Verschärfung der sozialen Ungleichheit entgegenwirken. Das würde bedeuten, dass für jeden Erwachsenen und jedes Kind ein Grundbedarf für Strom und Gas festgelegt wird. Für diese Menge gibt es eine Preisgarantie. Wir erwarten auch von der Politik vor Ort, dass sie sich im Bund für weitere Entlastungen stark macht,“ erläutert Heinz Peltzer, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes.

„Die Situation ist ernst,“ fügt Titz an. „Die steigenden Preise haben Auswirkungen auf Privatpersonen und Unternehmen vor Ort und besitzen gleichzeitig eine enorme gesellschaftliche Sprengkraft, die den sozialen Frieden gefährdet. Populisten werden dies zu nutzen wissen. Wir müssen uns vor Ort als demokratische Kräfte dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung gemeinsam stellen. Wir Gewerkschaften stehen als Gesprächspartner zur Verfügung.“


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