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Inklusiv aktiv

Die "Inklusive und faire Sportwoche" soll Ideen aufzeigen, wie Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam Sport machen können. Außerdem sollen Hinweise gegeben werden, wie Sportvereine etwas für Umwelt und bessere Menschen- und Arbeitsrechtsbedingungen tun können.

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Das Team aus Jülicher Vereinen, Sportgruppen und Stadtverwaltung präsentiert das Programm der ersten „Inklusiven und nachhaltigen Sportwoche“. (v.l. hinten: Karin Zoubek, Rolf Steinbusch, Mike Küven, Frank Büllersbach vorne: Christoph Beckers, Beatrix Lenzen, Mo Khomassi) Foto: Sofiane Sghaier
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Die frisch ernannte Host Town Jülich der Special Olympics World Games SOWG 2023 in Berlin startet nun in die erste „Inklusive und faire Sportwoche“. Von Mittwoch, 8., bis Mittwoch, 15. Juni, bieten die beteiligten Sportvereine TTC indeland, Tennisverein Rot-Weiß Jülich, die SG Rurland und S.V. Viktoria 1908 Koslar Schnupperangebote an in den Sportarten Tennis, Tischtennis und Fußball für sportinteressierte Menschen mit Handicap. Auch die Dart-Sportmannschaft Handpower Effects des Stammhauses und die Boule-Gruppe im Nordviertel beteiligen sich mit Schnupperangeboten an dem Programm der Sportwoche.

„Ich freue mich, dass wir engagierte Vereine und Gruppen finden konnten, die unser Anliegen unterstützen, den Freizeitsport inklusiv zu öffnen“, sagt die städtische Sozialplanerin Beatrix Lenzen, die gemeinsam mit Stefanie Reichenbach, städtische Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik, das Projekt „Inklusion und Nachhaltigkeit im Sport“ leitet. „Menschen mit Handicap sind oft auf der Suche nach Freizeitbeschäftigungen, die ihnen Kontakte mit anderen ermöglichen und bei denen sie mitmachen können, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen. Sport ist gesund und Sport macht Spaß, Sport bringt die Menschen zusammen.“

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Es bleibt in der Sportwoche aber nicht nur bei den sportlichen Schnupperangeboten. Für die Sportvereine in Jülich und Umgebung und Sportlehrerinnen und Sportlehrer an den Jülicher Schulen gibt es ein Workshop-Angebot zu den Themen „Inklusion im Sport – wie geht das?“ und zu „Leichte Sprache – Informationen für alle verständlich“. Das Thema „Faire und nachhaltige Beschaffung von Sportartikeln und Sportbekleidung“ wird in einem weiteren Workshop für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aufgegriffen. „Auch Sportvereine können ihren aktiven Beitrag leisten zur Verbesserung der Umwelt sowie zur Verbesserung der Menschen- und Arbeitsrechtsbedingungen in der Sportindustrie“, erklärt Stefanie Reichenbach, „wie das umsetzbar ist, das wollen wir zeigen.“

Sport wird in der Öffentlichkeit überwiegend mit dem Leistungsgedanken verbunden. Sportliche Wettkämpfe, bei denen am Ende eine Mannschaft oder einzelne Sportler und Sportlerinnen als Sieger gekürt werden, sind im Fokus der Medien. Doch dass Sport auch ohne den Leistungsgedanken stattfinden kann, das wissen die Vereine vor Ort, denn es gibt im Sport neben dem Wettkampfsport auch den Breitensport, in dessen Mittelpunkt vor allem Freizeitbeschäftigung und sozialer Austausch mit Sportbegeisterten steht. „Wenn wir uns ein Stück weit vom Leistungsgedanken entfernen, dann sehen wir viele Möglichkeiten, wie in unseren Vereinen gemeinsam von Menschen mit und ohne Handicap Sport ausgeübt werden kann. Für uns ist das eine neue Erfahrung, die wir als Vereine gerne ausprobieren möchten und wir hoffen, dass sich daraus in Zukunft noch mehr entwickeln kann in Sachen Inklusion im Verein,“ sind sich Mike Küven, Präsident des TTC indeland und Frank Büllersbach, Vorsitzender des Tennisvereins Rot-Weiß Jülich, einig.

Die SG Rurland hat bereits eine Mannschaft, in der Kinder mit und ohne Handicap gemeinsam Fußball spielen. „Das geht und ist eine Bereicherung für alle, das erlebe ich immer wieder“, freut sich Mo Khomassi, sportlicher Direktor der SG Rurland.

Christoph Beckers spielt seit fünf Jahren in der Dart-Mannschaft des Stammhauses. Und in der Dart-Grenzland Liga treten Menschen mit Handicap gegen Mannschaften ohne Handicap gleichberechtigt an. Es gibt in den Dart-Turnieren keine Sonderregeln für die Mannschaft mit Handicap und man begegnet sich auf Augenhöhe. „Wir fühlen uns voll und ganz akzeptiert im Dart-Sport,“ freut sich Christoph Beckers.

Karin Zoubek leitet die Boule-Gruppe, die sich regelmäßig zum Boule-Spielen im Nordviertel an der Boule-Bahn trifft. Auch Boule ist ein Sport, den man bis ins hohe Alter unabhängig von den individuellen körperlichen und geistigen Voraussetzungen ausüben kann. „Wir haben zusammen viel Spaß und es kommt uns nicht auf die Leistung des Einzelnen an, die Gemeinschaft und die Bewegung an frischer Luft stehen für uns im Vordergrund“, erklärt Karin Zoubek. Sie hofft, dass die Boule-Gruppe nun bekannter wird und sich noch mehr Boule-Begeisterte der Gruppe anschließen werden.

Das Programm der „Inklusiven und fairen Sportwoche“ ist erhältlich im Fachbereich für Sozialplanung, Demografie, Inklusion und Integration, und kann angefordert werden unter Telefonnummer 0 24 61 63 239 (Beatrix Lenzen) oder E-Mail: [email protected] oder unter www.juelich.de Hier erfolgt auch zentral die Anmeldung für alle sportlichen Schnupperangebote.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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