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Mittwochsclub in der Schlosskapelle

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Im Rahmen des „Mittwochsclubs“ von Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. und Museum Zitadelle Jülich findet in der Schlosskapelle der Zitadelle Jülich ein weiterer Vortrag statt. Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, referiert am Mittwoch, 24. November, um 19.30 Uhr in der Reihe „Marksteine deutscher Geschichte aus rheinischer Perspektive“ über das Thema: „1946: Die Deutschen und Nordrhein-Westfalen. Neue Erkenntnisse und Fragestellungen zur Vor- und Gründungsgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen“.

In Bezug auf die Gründungsphase Nordrhein-Westfalens schien deren Geschichte lange Zeit so gut wie auserzählt. Nordrhein-Westfalen war, so der wissenschaftliche Konsens, eines der 1946 oder später entstandenen typischen „Bindestrich-Länder“, ein Produkt der unmittelbaren Nachkriegszeit, ohne eigene Vorgeschichte und Traditionen, ein von der britischen Besatzungsmacht aus vor allem außenpolitischen und ökonomischen Motiven geradezu willkürlich zusammengesetztes Konglomerat aus den nördlichen Resten der alten Rheinprovinz und der ehemaligen preußischen Provinz Westfalen, 1947 ergänzt durch das vormals selbständige Land Lippe-Detmold. Der Gründungsakt vom August 1946, die „Operation Marriage“, wurde zum Sinnbild einer administrativen Maßnahme der Briten, die Rheinländern und Westfalen verkündet wurde, ohne sie zu fragen, und die beide schließlich gegen ihren Willen in einem neuen, gemeinsamen Land zwangsvereinte.

Jüngste Forschungsergebnisse lassen an diesem Mythos begründete Zweifel aufkommen. Berücksichtigt man die vielfältigen Pläne und Vorstellungen aus der Zeit der intensiven Reichsreformdebatte der Weimarer Republik und die Initiativen der Ruhrindustrie zur Schaffung einer Wirtschaftsprovinz „Rheinland-Westfalen“ ohne den südlichen Teil der damaligen Rheinprovinz unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg, erscheint es zumindest nicht vermessen, die vorgeblich so „künstlich“ und von außen aufgezwungene Existenz Nordrhein-Westfalens als eine verspätete Realisierung im Wesentlichen älterer deutscher Ideen und Konzepte neu zu deuten.

Der Eintritt ist frei. Aufgrund der immer noch andauernden Pandemie-Situation wird um eine verbindliche Anmeldung telefonisch unter 02463 / 5489 oder per Mail [email protected] gebeten.

Der Vortrag wird parallel über Zoom übertragen. Die Zugangsdaten werden rechtzeitig unter www.juelich-gv.de bekanntgegeben.

Details

Datum:
24.11.2021
Zeit:
19:30
Kategorien:
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Veranstalter

Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V.
Telefon:
02461 / 345660
E-Mail:
service@juelicher-geschichtsverein.de
Website:
www.juelicher-geschichtsverein.de

Weitere Angaben

© Foto
Dorothée Schenk

Veranstaltungsort

Schlosskapelle der Zitadelle
Schloßstraße
Jülich, NRW 52428 Deutschland
+ Google Karte
Website:
https://www.juelich.de/schlosskapelle
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