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Nicole Henßen

Vom Leben im Wasser berichtet die Trainerin der 2. Mannschaft des Jülicher Wassersportvereins. Ihre "Karriere" Vom Seepferdchen bis zum „Master“.

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Foto: Dorothée Schenk
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Wie viel Zeit sie im Schwimmbad verbringen würde? Nicole Henßen lacht und meint nur: „Sehr viel!“ Schon seit sie ungefähr vier Jahre alt ist – ganz genau weiß die begeisterte Wassersportlerin das heute nicht mehr – zieht sie im Jülicher Schwimmbad ihre Bahnen.

„Schuld“ ist der Vater, der seiner kleinen Tochter das Schwimmen beibrachte. 1977 schließlich, im zarten Alter von sechs Jahren, ist sie in den JWSV, den Jülicher Wassersportverein, eingetreten. „Seitdem ist Schwimmen mein Leben“, stellt die Sportlerin schon fast sachlich fest.

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Leidenschaft und Begeisterung für den Schwimmsport hatten die kleine Nicole also fortan fest im Griff. Auf das obligatorische Seepferdchen folgten die üblichen anderen Schwimmabzeichen – natürlich stolz auf dem Badeanzug präsentiert. Doch damit nicht genug, Nicole Henßen stürzte sich im Wortsinne kopfüber in das Abenteuer Wettkampfschwimmen und trainierte für diverse Meisterschaften. Noch nicht einmal Stress in der Schule oder das intensive Lernen für ihr Abitur konnten sie vom wöchentlichen Training fernhalten, eher im Gegenteil. „Als die Anforderungen in der Schule gestiegen sind, hatte ich immer das Schwimmen als Ausgleich. Ich konnte runterkommen“, erklärt Henßen, was ihr Sport damals für sie bedeutet hat. Und weiter: „Danach war ich fit. Ich konnte mich freischwimmen.“ Schwimmen habe ihr aber auch im Beruf geholfen. „Man sagt ja, dass Leistungsschwimmer sich organisieren können, sich selbst annehmen können und viel Selbstdisziplin haben. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Typ – ich wollte immer meine Bestzeit verbessern. Beim Schwimmen kämpft man ja anders als im Mannschaftssport vor allem gegen sich selbst. So hat mir Schwimmen letztlich auch im Beruf geholfen. Das war super!“

Inzwischen steht Henßen meist selbst am Rand des Beckens und trainiert den Nachwuchs. Vom Schwimmunterricht für blutige Neulinge bis hin zum Training für die ambitionierten Turnierteilnehmer hat sie schon zahlreiche Vereinsmitglieder unter ihre Fittiche genommen. Sie selbst hat 2007 zum letzten Mal als aktive Schwimmerin an einer Europäischen Meisterschaft teilgenommen. Ein Jahr später wurde ihr Sohn geboren, die Tochter kam vier Jahre später zur Welt, und Nicole Henßen trat sportlich ein wenig kürzer. Ganz hat sie den Badeanzug allerdings nicht an den Nagel gehängt. Die Kinder kamen kurzerhand mit in die Schwimmhalle. Für Ehemann Frank gar kein Problem, denn der ist mindestens ebenso schwimmsportbegeistert wie seine Nicole. „Mein Mann hat eine ähnliche Karriere“, lacht sie. Sogar kennengelernt haben sich die beiden im Schwimmbad, als beide ungefähr zehn Jahre alt waren. Heute trainiert Frank Henßen die erste Wettkampfmannschaft, Nicole Henßen ist gemeinsam mit Anke Kürbig für die zweite und dritte Mannschaft zuständig. Und so kommt es, dass quasi die gesamte Familie Henßen einen guten Teil ihrer Freizeit nach wie vor unter dem Dach des Jülicher Schwimmbades verbringt. Denn auch die Kinder haben sich von der Begeisterung der Eltern anstecken lassen. „Nicht dass Sie jetzt glauben, ich hätte meine Kinder gezwungen“, schmunzelt Henßen und erklärt weiter: „Ich habe es versucht. Ich bin mit meinem Sohn beim Fußballtraining gewesen, aber er wollte lieber zum Schwimmen.“

Drei Mal in der Woche steht Nicole Henßen als Trainerin am Beckenrand, und jedes Mal danach zieht sie selbst noch ihre Bahnen. Denn, und das ist bis heute so geblieben, das Schwimmen ist für sie Ausgleich zum Alltag und zum Beruf als Sonderpädagogin. „Der Stress vom Alltag ist in dem Moment weg“, fasst sie abschließend kurz zusammen, was der geliebte Sport für sie bedeutet.

Hinzu kommt noch, dass „da einfach Herzblut drin“ steckt. Der Verein habe ihr und auch ihrem Mann so viel gegeben. Das wolle sie zurückgeben. Außerdem „machen wir das für die Kinder. Für die ist das total wichtig.“ Die positiven Rückmeldungen, die es von vielen Seiten immer wieder gibt, und die nette, familiäre Atmosphäre innerhalb des Jülicher Wassersportvereins machen das Gesamtpaket rund und sind weiterer Ansporn für Nicole Henßens ehrenamtliches Engagement am Beckenrand.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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