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Das Saisonziel? Ganz klar: Möglichst weit oben in der Tabelle zu landen. Über diese Frage müssen die Spielerinnen des SV Grün-Weiß Welldorf-Güsten noch nicht einmal nachdenken. Auch in der vergangenen Spielzeit hat die Damenmannschaft des Sportvereins aus dem Doppel-Dorf nicht schlecht dagestanden: Am Ende gab es immerhin einen dritten Platz in der Meisterschaft der Kreisliga A.

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Foto: Volker Goebels
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Schon seit der Saison 2020/21 tritt für den Welldorf-Güstener Verein auch eine Damenmannschaft an – allerdings gab es auch in den Jahren zuvor immer wieder Versuche, neben den Juniorinnen auch eine Frauenmannschaft zu etablieren. Doch das war ein ziemliches Hin und her, wie Willibert Weber, beim SV für die Damen- und Mädchenabteilung zuständig, erzählt. „Die erste Damenmannschaft hatten wir in der Spielzeit 2014/15“, erinnert sich Weber. Doch die Konstanz fehlte, bis vor zwei Jahren. Inzwischen gibt es einen festen Kern von rund 20 Spielerinnen, die sich zwei Mal in der Woche – immer dienstags und Donnerstag um 19.30 Uhr – auf dem Trainingsplatz treffen. Die Ligaspiele finden in der Regel sonntags statt, berichten die Trainerinnen.

Die sportliche Leitung liegt in den Händen von Nadine Spranger, Christina Reb und Jessica Meinerzhagen. Das Trio hält seit dem Dezember des letzten Jahres die Zügel beim SV fest in der Hand. Ab und zu gäbe es auch mal einen Anpfiff, schmunzeln die Spielerinnen, aber das gehöre eben dazu. Denn schließlich soll am Ende auch die Leistung stimmen – siehe oben, der Blick geht immerhin Richtung Tabellenspitze. Den Aufstieg wollen sie aber in dieser Saison noch nicht anvisieren, erläutern die Spielerinnen und das Trainerinnengespann unisono. Zunächst geht es allen darum, einen stabilen Kader zu etablieren und das Leistungsniveau kontinuierlich zu steigern. Das variiere aktuell noch ziemlich, was bei genauerer Betrachtung schon fast logisch erscheint: Denn einige der jungen Frauen spielen Fußball beinahe seit sie laufen können. „Wir haben teilweise mit drei Jahren angefangen“, heißt es aus der Runde. Andere hingegen haben erst im letzten Jahr, mit 17 oder 18 Jahren, ihre Begeisterung fürs Fußballspielen entdeckt. „Unsere Gegnerinnen sind manchmal schon 50“, berichtet Tracy Danz, eine Grenze nach oben gibt es also theoretisch nicht. Überhaupt gilt bei den Welldorf-Güstenerinnen: Neue Spielerinnen sind immer willkommen, unabhängig vom Alter und vom Können. Eines ist bereits jetzt klar, aus der eigenen B-Jugend werden zur nächsten Saison zwischen neun und 12 Spielerinnen den Kader verstärken – und dann soll definitiv der Aufstieg in die Bezirksliga angepeilt werden, verrät Danz. Falls es mal ganz eng wird, schlüpfen auch die Trainerinnen ins Trikot und helfen der Mannschaft aus. „Wir haben schon beide wieder Blut geleckt“, lachen Nadine Spranger und Christina Reb.

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Aktuell läuft es sportlich ganz gut, so gab es etwa im Kreispokal Ende August ein deutliches 4:1 gegen die Frauen von Salingia Barmen. Und das ausgerechnet im „Derby“, da schmeckt der Sieg gleich doppelt gut. In der neu formierten Kreisliga A der Frauen stehen dann Gegnerinnen zum Beispiel aus Geilenkirchen, Jüngersdorf oder Schwanenberg auf dem Zettel. Aus Mangel an Mannschaften haben sich die Fußballkreise Düren und Heinsberg zur neuen Spielzeit zusammen getan und eine gemeinsame Meisterschaftsrunde ins Leben gerufen, zehn Mannschaften sind gemeldet.

Ein großes Einzugsgebiet ist für die Grün-Weißen übrigens nichts Neues. „Ich schätze mal, unsere Spielerinnen kommen aus rund 20 verschiedenen Dörfern“, überlegt Willibert Weber laut und drückt auch gleich seine Bewunderung dafür aus, dass die jungen Frauen teilweise recht weite Wege zum wöchentlichen Training zurücklegen. Gleichzeitig hat Weber auch Verständnis dafür, wenn es bedingt durch Studium oder Ausbildungsbeginn schwierig wird mit dem Fußballspielen. Gleichwohl bedauert es nicht nur Weber, wenn so manche Spielerin die Fußballschuhe dann ganz an den Nagel hängt. Dennoch ist der Blick in die Zukunft derzeit ein positiver: Der Trainerstab sei gut aufgestellt und auch die zu erwartende Verstärkung durch die nachrückende B-Jugend gibt ebenfalls Anlass zur Hoffnung. Wenn dann noch das leidige Thema der notorisch zu wenigen Schiedsrichter und Richterinnen gelöst würde, wären die Trainerinnen gleich noch etwas zufriedener. Und etwas mehr Unterstützung am Spielfeldrand – nicht nur beim Derby – steht auch auf dem Wunschzettel. Dann klappt es in der nächsten Spielzeit vielleicht auch mit dem Meistertitel.

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Fotos: Volker Goebels

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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