Start Hintergrund Laudatio auf Carlo Aretz

Laudatio auf Carlo Aretz

Laudator für Preisträger Carlo Aretz, Geschäftsführer des Technologiezentrums Jülich, ist Dr. Rüdiger Urban.

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Laudator Dr. Rüdiger Urban | Foto: Hacky Hackhausen
Laudator Dr. Rüdiger Urban | Foto: Hacky Hackhausen
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Vor einem Jahr hatte ich die Ehre und die Freude, hier die Laudatio auf die Familie Berchem halten zu dürfen, hat sie sich doch verdient gemacht durch die so überaus gelungene Renovierung ihres Hauses in der Kölnstraße, verdient gemacht um das unter Schutz der Denkmalbereichssatzung stehende Erscheinungsbild unserer Stadt. Getreu dem ersten Teil des Mottos: historische Festungsstadt.

Und so ist es nur folgerichtig, dass ich mich heute dem zweiten Teil des Mottos unserer so überaus interessanten Stadt widmen darf, der modernen Forschungsstadt! Und was für einer Forschungsstadt! Seit Jahrzehnten forschen Jülicherinnen und Jülicher – und eine ganze Menge Pendler zugegebenermaßen – in unserer Stadt an den Problemen, die die Zukunft mit ihren Herausforderungen an uns stellt. Hat das Atom – wie man in Jülich sagte – allerdings seine Zukunft schon hinter sich, so geht der Stern einer anderen Technologie gerade über Jülich auf – die größte künstliche Sonne der Welt.

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Die Technologie dahinter stammt aus dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt. Aber so eine eindrucksvolle Sonne braucht auch ein Gebäude! Und hier, meine Damen und Herren, kommt unser Preisträger Carlo Aretz ins Spiel, Geschäftsführer der Technologiezentrum Jülich GmbH. Dank Ihnen, Herr Aretz, hat die größte künstliche Sonne der Welt in Jülich sehr schnell ein Dach über dem Kopf bekommen! Während das DLR sonst mit seiner eigenen Bauabteilung hätte bauen müssen, konnte hier das TZJ als Immobilienentwickler und Bauträger fungieren. In kürzester Zeit und innerhalb des vorgegebenen engen Kostenrahmens entstand neben dem „Jülicher Solarturm“ das neue „Jülicher Sonnenhaus“. Fragt man Ihre Mieter, geraten diese ins Schwärmen, denn aus zuverlässiger Quelle hört man, wenn das DLR selbst gebaut hätte, wäre dort heute noch eine grüne Wiese. Ihnen, Herr Aretz, muss daher hoch angerechnet werden, dass Sie Ihre Gesellschafter davon überzeugen konnten, dass das TZJ über eine Tochter-GmbH beim „Sonnenhaus“ selbst zum Bauherrn und Vermieter werden konnte. So haben Sie sich darum verdient gemacht, dass das DLR nun mit einer zweiten Großanlage nach dem Solarthermischen Forschungs- und Versuchskraftwerk an den Standort Jülich gebunden werden konnte. Und das soll, so hört man, nicht das Ende der Entwicklung sein.

Laudator Dr Rüdiger Urban, Preisträger Carlo Aretz und Wolfgang Hommel Vorsitzender Stadtmarketing e.V. | Foto: HZG
Laudator Dr Rüdiger Urban, Preisträger Carlo Aretz und Wolfgang Hommel Vorsitzender Stadtmarketing e.V. | Foto: HZG

Obwohl – an der Existenz des Jülicher Solarturms haben Sie auch einen gehörigen Anteil. Denn das DLR ist schon seit vielen Jahren Mieter im TZJ und wer Herrn Prof. Hoffschmidt über die Konditionen, die Sie hier im TZJ bieten, schwärmen hört, der weiß, wie erfolgreich Sie Ihr Haus führen. Ich selbst kann das nur bestätigen, war ich doch vor rund 20 Jahren als Leiter der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Solar des Landes NRW selbst Mieter bei Ihnen im TZJ. Eine Zeit, an die ich die besten Erinnerungen habe.

Seit über zwei Jahrzehnten schon gelingt es Ihnen, Herr Aretz, mit einem vergleichsweise kleinen Team das TZJ überaus erfolgreich zu führen. Eine hohe durchschnittliche Auslastung von über 97 Prozent spricht für sich, und dann schreiben Sie seit 1998 – so habe ich gelesen – schwarze Zahlen – das können wahrlich nicht viele Technologiezentren von sich behaupten. Von den 186 Unternehmen, die seit der Gründung bei Ihnen Mieter waren, haben nach einer erfolgreichen Startphase 159 die Einrichtung verlassen; 59 blieben im Kreis Düren, 38 in der Region Aachen. Darunter Start-ups mit zahlreichen unterschiedlichen Technologien, aber besonders viele aus den Bereichen Biologie, Medizin und Energie sowie der IT-Branche. Der Erfolg liegt wohl auch darin, so darf ich Sie zitieren, dass das Zentrum eine optimale Größe für eine Stadt wie Jülich hat und mit dieser Heimat einen exzellenten Standort – einen Standort – so füge ich an – mit mittlerweile zwei Großforschungseinrichtungen und dem Campus der Fachhochschule Aachen.
Der vielzitierte Strukturwandel, in dem unsere Region angesichts der in den kommenden Jahrzehnten auslaufenden Energieerzeugung aus Braunkohle steht, hier findet er im Detail statt. Sie, Herr Aretz, haben sich als sein Wegbereiter in über zwei Jahrzehnten um unsere Stadt und unsere Region in hohem Maße verdient gemacht. Ich darf hier Herrn Prof. Baumann, Rektor der FH Aachen, zitieren: „Das, was hier an Ausgründungen aus Jülich kommt, ist einmalig. Von allen Zentren ist Jülich das erfolgreichste!“ Dafür gilt Ihnen, Herr Aretz, unser aller Dank.

Aber, meine Damen und Herren, ich dürfte hier nicht schließen, wenn ich nicht noch darauf hinweisen würde, dass Ihnen nicht nur Technologien und Strukturen in der Region am Herzen liegen, sondern auch die Menschen in dieser Region. Seit Jahren engagieren Sie sich zusammen mit Ihrem Team alljährlich in der Vorweihnachtszeit dafür, dass im TZJ ein großer Tannenbaum mit den Wünschen von 100 Kindern steht – Wünsche, die ihnen daheim nicht erfüllt werden können. Zusammen mit Ihren Partnern im TZJ erfüllen Sie diese Wünsche und die Geschenke finden dann im Rahmen der alljährlichen Weihnachtsfeier des Jülicher Vereins „Kleine Hände“ ihren Weg zu den Kindern. Eine wunderbare Idee, Kindern in Not zu helfen.

Lieber Herr Aretz, der Verein Stadtmarketing Jülich zeichnet Sie als Dank für Ihr vielfältiges Engagement für die Stadt, die Region und ihre Menschen mit dem Stadtmarketing-Preis 2018 aus.
Herzlichen Glückwunsch!

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