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Zurück geflüstert

Der Vorstand der Werbegemeinschaft Jülich nimmt Stellung zum Hofgeflüster "Mobil machen".

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Leserbriefe des Jülicher HERZOG Kultur- und Stadtmagazin
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Mobil zu sein, darin sind sich die meisten Menschen einig, ist wichtig. Nicht nur zum Einkaufen in der Innenstadt, sondern auch um zur Arbeit zu kommen und wieder das Zuhause zu erreichen. Nun ist es so, dass sich manche wünschen, eine autofreie Innenstadt zu haben. Aber sind das denn die meisten? Bei der Kundenbefragung durch KE Consulting gaben 69 Prozent der Befragten an, dass das Auto für den Besuch der Innenstadt für sie unverzichtbar ist. Bei anderen Statistiken, die zu diesem Thema erhoben wurden, ist das Auto nur verzichtbar, wenn der ÖPNV entsprechend ausgebaut ist. Leuchtet ja ein, oder? Ist denn Jülich schon so gut ausgebaut? Wir glauben das nicht. Die Mobilitätswende wird kommen und die Werbegemeinschaft steht diesem Thema zukunftsorientiert entgegen, aber bitte immer einen Schritt nach dem anderen.

Wir haben seit Jahren Erfahrung mit autofreien Wochenenden bei Stadtfesten und hier ist es sehr schwierig, die Balance zwischen den Festteilnehmern und den stationären Einzelhändlern zu wahren. Auch hier fehlen die rein aufs Auto angewiesenen Kunden, aber meist ist es der verkaufsoffene Sonntag, der das Wochenende ausgleicht und viele andere Kunden anlockt. Bei der KE Consulting Befragung wurde eine Frequenzsteigerung von 8 Prozent am Wochenende der europäischen Mobilitätswoche festgestellt. Diese geringe Steigerung entspricht den Stadtfesten bei weitem nicht und reicht deshalb nicht, um den Umsatzverlust auszugleichen.

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So ist es doch nicht verwunderlich, dass bei der Erhebung durch KE Consulting 72 Prozent der Kaufleute angaben, Umsatzrückgänge zu haben (Anmerkung an die Redaktion zur Richtigstellung). Und um das auch einmal richtig zu stellen: Wir zweifeln nicht an den Erhebungen durch KE Consulting. Wollen diese nur einmal ins richtige Licht rücken.

Auch die Aussage, dass sich die Geschäftsleute einer europaweiten Aktion verschlossen hätten, können wir nicht verstehen. Im Jahre 2020 hat die Werbegemeinschaft sehr kurzfristig den verkaufsoffenen Sonntag auf das Wochenende der europäischen Mobilitätswoche gelegt. Im Jahr 2021 sind wir aufgrund des langen Lockdowns und der dadurch verursachten Schwächung der Gastronomie und des Einzelhandels nicht von einer mehrtägigen Sperrung der Innenstadt ausgegangen (diese hat unseres Wissens nach auch in keiner anderen deutschen Stadt stattgefunden, es wurde stattdessen mehr auf informative Veranstaltungen gesetzt).

Die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage 2021 wurden frühzeitig innerhalb des Vereins geplant. Als wir im August nach einem weiterem verkaufsoffenem Sonntag für den September gefragt wurden, war das so kurzfristig, dass die meisten Geschäfte, die von uns befragt wurden, aufgrund von personeller Planung ablehnten.

Als Fazit bleibt die Verwunderung über die unterschiedlichen Darstellungen und Interpretationen von Erlebnissen und Fakten, die dieses Thema umgeben.

Ihre Werbegemeinschaft Jülich


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