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Chirurg mit Leib und Seele

Wolfgang Spithaler ist Chirurg aus Leidenschaft und operiert heute noch – auch in Jülich. Und er hat viel erlebt in seinem Leben. Jetzt hat der inzwischen 77-Jährige eine erste Bilanz gezogen und eine Autobiographie geschrieben.

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Der Autor Wolfgang Spithaler und sein Verleger Bernd Hahne. Foto: Guido Barth
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Er hat zehntausende Menschen unterm Messer gehabt, unzählige Operationen im Rahmen von humanitären Aktionen ehrenamtlich in Polen, in der Ukraine, in Libyen und Nepal gemacht, war als Schiffsarzt bei 20 Atlantik-Überquerungen auf einem Segelschiff dabei und im „Hauptberuf“ arbeitete er als Chefarzt und ärztlicher Direktor des Lendersdorfer Krankenhauses: Wolfgang Spithaler.

„Von Frankfurt nach Tombstone – Der Weg eines Chirurgen“, heißt das Werk. Das Buch ist mehr als ein Rückblick auf sein bisheriges Leben. „Er ist ein Arzt mit Leib und Seele – das muss man so sagen“, blickt der ehemalige Bürgermeister Paul Larue als einer von Spithalers Weggefährten auf den spannenden Lesestoff. „Es hat unserer Stadt gut getan, das Du nach Düren gekommen bist“, so der Bürgermeister direkt an Spithaler gewandt.

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In Frankfurt geboren zog es ihn nach Köln zum Studium und nach verschiedenen Krankenhaus-Stationen zuerst zum Städtischen Krankenhaus nach Düren und dann zum Lendersdorfer Krankenhaus, wo er rund 29 Jahre als Chefarzt tätig war. Als er dort anfing, war das Krankenhaus akut von der Schließung bedroht, Spithaler trug wesentlich zum Aufbau des heutigen St. Augustinus-Krankenhauses bei. „Ob in Jülich, Düren oder in einer Jurte auf den Höhen des Himalaya – Du hilfst den Menschen auch heute noch gerne“, so Paul Larue zu dem engagierten Chirurgen, dessen Fachkenntnis auch heute noch in Kliniken und Praxen gefragt ist. „Schön, dass Du die Menschen auf diesem Wege an deinem reichen Leben teilhaben lässt“, freut sich Larue über die Biographie.

Aber warum schreibt man so ein Buch? „Ich habe versucht, mein Leben zu reflektieren und so auch meine Vergangenheit zu aufzuarbeiten“, erläutert Wolfgang Spithaler. Er habe viele kleine Steinchen seines Lebens so zu einem großen Puzzle zusammengefügt. Ursprünglich seien seine Aufzeichnungen nur für seine vier Kinder und die Enkel gedacht gewesen – dann habe er gemerkt, dass die spannenden Geschichten und seine Erfahrung und Erfahrungen auch viele andere Menschen interessiert. Gemeinsam mit Verleger Bernd Hahne hat er dann das Buch herausgebracht.

Es geht natürlich um seinen Weg in die Medizin, die Arbeit im Krankenhaus, aber natürlich auch um die vielen humanitären Einsätze. „Unsere erste Fahrt zum Operieren im polnischen Krotoscyn hat 18 Stunden gedauert. Da war die Anreise schon ein großes Abenteuer“, erzählt Wolfgang Spithaler. Oder er beschreibt, dass er als erfahrener Chirurg dann vor acht Jahren in Nepal seine ersten Kaiserschnitte gemacht hat. In Libyen hat er für Ärzte ohne Grenzen Kriegsopfer unter einfachsten Bedingungen versorgt. „Und ich hatte auch noch eine ‚richtige’ Tätigkeit – im Krankenhaus Lendersdorf“, sagt der Chirurg lächelnd und blickt mit Stolz darauf, wie „sein“ Krankenhaus heute da steht. Da gab es zum Beispiel intensive Auseinandersetzungen mit seinem „Freund“ Franz Josef Antwerpes oder mit Ministerien und Krankenkassen. Zu seinem Abschied aus dem Krankenhaus spielten übrigens die Höhner, mit denen ihn eine langjährige Freundschaft verbindet.

Natürlich geht er in seinem Buch auch auf die knappe Zeit mit seiner Familie und die Veränderungen in seinem Privatleben ein. Veränderung ist inzwischen eine Art Lebensmotto für ihn geworden und Spithaler hat sich noch viel für seinen zukünftigen Lebensabschnitt vorgenommen.

Eigentlich wäre er in jungen Jahren gerne Cowboy geworden „Aber es hat dann ‚nur‘ zum Chirurgen gereicht“, lacht Spithaler. Trotzdem liebt er die weite Landschaft in den USA und ist – wenn er die Zeit findet – dort gerne mit seiner Harley unterwegs.

„Als ich das Manuskript zum ersten Mal gelesen habe, habe ich mich gefragt: wie viele Leben hat dieser Mensch schon erlebt“, blickt Verleger Bernd Hahne auf Wolfgang Spithaler als Autor und auf das interessante Buch.

Wolfgang Spithaler eine erste Bilanz seines Lebens gezogen, nicht ohne einen kritischen Blick auf die Entwicklung der Medizin und des heutigen Krankenhauswesens zu werfen. Und dieser Mensch steckt so voller Geschichten, dass er gerade überlegt, einen zweiten Band seiner Biographie zu schreiben…

BUCHINFORMATION
Wolfgang Spithaler: Von Frankfurt nach Tombstone – Der Weg eines Chirurgen | 192 Seiten | Verlag Hahne & Schloemer | ISBN 9783942513555 | 3942513552| 16,- Euro


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