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Ein Ausnahmemusiker

Ein Ausnahmemusiker

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Ein Ausnahmemusiker aus Jülich | Foto: Stefan Palm
Trotz großer Erfolge Bodenständig | Foto: Stefan Palm
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„Es wird so viel über Musik gesprochen und so wenig gesagt. Ich glaube überhaupt, die Worte reichen nicht hinzu, und fände ich, dass sie hinreichten, so würde ich am Ende keine Musik mehr machen.“, sagte einst Felix Mendelssohn-Bartholdy. Und wenn uns diese Worte nicht von jenem berühmten Komponisten aus dem Zeitalter der Romantik überliefert wären, so könnte man genau so gut glauben, es handele sich vielleicht um ein Zitat von Stefan Palm, einem Jülicher Ausnahmemusiker, den wir kürzlich zuhause besuchten und kennenlernen durften. Und wer ist nun dieser Mann, von dem viele wissen, dass er mit elf Jahren bereits sein erstes Orgelkonzert in der Jülicher Propsteikirche gab und wenige Jahre später sein Abitur am Gymnasium Zitadelle machte? Bis heute ist er der einzige Absolvent, der insgesamt drei Konzertexamen an der Kölner Musikhochschule abgelegt hat und heute als Musiker in der ganzen Welt zuhause ist. Einladungen zu Konzertreisen nach Japan, Amerika oder China gehören für Ihn genauso zur Normalität seiner Arbeit wie die Tatsache, dass sich die Fachpresse nach seinen Auftritten regelmäßig überschlägt und wahre Lobeshymnen über Ihn verkündet. Doch merkt man ihm das alles an? Nein, Stefan Palm ist trotz oder vielleicht sogar wegen seiner Erfolge ganz normal geblieben – ein Jülicher – einer wie Du und ich. Ein Mann der großen Musik ist er – zweifelsohne – aber eben kein Mann der großen Worte, der ganz entspannt am Wohnzimmertisch und mit liebenswerter Bescheidenheit davon erzählt, dass er demnächst mit Größen wie Henrik Wiese, dem Soloflötisten des Bayerischen Rundfunk sowie Andy Miles, dem Soloklarinettisten des WDR gemeinsam musizieren wird.

Für Palm ist das ganz normal und kein Anlass für viele Worte. Nein, er ist jemand, der sich über die Musik, namentlich über die Tasteninstrumente wie Klavier, Orgel oder Cembalo ausdrückt, was ihm das Zitat Felix Mendelssohn-Bartholdys förmlich in den Mund legt. Viele Jülicher erinnern sich heute noch sehr gern an das Weihnachtskonzert, das Palm zusammen mit seinem „Concertino-Orchester“ vor einem halben Jahr in der Schlosskapelle gab, mit jenem Orchester, das er gern sein kleines Privatorchester nennt. Nur handverlesene Musiker spielen dort mit, und bei Bedarf kann es sogar zum Sinfonieorchester ausgeweitet werden. Bei diesem Thema funkeln seine Augen, und besonders freut er sich auf das große Konzert, das er mit seinem Orchester am 28. Juni auf Schloss Dyck geben wird. Allüren oder gestelzte Worte über die Kunst scheinen Stefan Palm vollkommen fremd: Ein bisschen Käse habe er von seiner letzten Konzertreise aus der Schweiz mitgebracht erzählt er augenzwinkernd – eben eine ganz normale Sache. Genauso normal, wie die Tatsache, dass ein hohes Maß an musikalischem Talent im Hause Palm bereits im Blut zu liegen scheint. Palms Vater war bereits Schulmusiker und seine gerade einmal 26-jährige Tochter Laura, die auf dem Gymnasium zwei Klassen übersprungen hat und jetzt schon ausgebildete Ärztin ist, studiert Violine in Philadelphia. Alles keine große Sache für Stefan Palm.

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