Start featured Ne feste Ausschuss für der Kengerzoch

Ne feste Ausschuss für der Kengerzoch

Die schlechte Nachricht: In diesem Jahr gibt es kein Kinderdreigestirn in der Herzogstadt. Die gute Nachricht: Der 58. Jülicher Kengerzoch setzt sich dennoch wie geplant am Karnevalssonntag, 11. Februar, in Bewegung. Die Vorbereitung zum Zug mit dem Motto „Tour de Rur“ sind derzeit beim Festausschuss Kengerzoch in vollem Gange. Mit dabei Verena und Mike Dransfeld.

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Zweimal über die Köllestroß! Der Zoch kütt. Foto: Dorothée Schenk
Zweimal über die Köllestroß! Der Zoch kütt. Foto: Dorothée Schenk
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Als Teil des Vorstandes ist es beim „Festausschuss Jülicher Kengerzoch“ die Aufgabe von Schriftführer Mike Dransfeld, sich um die Planung des Zuges zu kümmern, seine Frau Verena hilft ihm tatkräftig dabei. Sie ist die Tochter des Kassierers Hans-Dieter Bresgen. Alle gehören von Haus aus zur KG Rurblümchen, dazu zählen auch der 1. Vorsitzende Peter Hintzen und der 2. Vorsitzenden Dieter Winands.

So sei die Arbeit im Vorstand einfacher, betont Mike Dransfeld: „Man trifft sich schon mal öfter.“ Strukturen müssten so nicht erst aufgebaut werden, sondern seien schon da. Generell setzt sich der gesamte Festausschuss aus den sechs Gesellschaften Rurblümchen, Rursternchen, Ulk, Lazarus Strohmanus, Stadtgarde und Stopp dä Mutz aus Broich zusammen. Jeder Verein sendet fünf Delegierte ab. Aus diesen Reihen wird der Vorstand gewählt. Seit letztem Jahr besteht dieser eben ganz aus Mitgliedern der Rurblümchen.

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Laut Statuten hat der Festausschuss die Aufgabe, „das Jülicher Kinderdreigestirn zu präsentieren, und ist in vollem Umfang für die Durchführung des Jülicher Karnevalszuges (Jülicher Kengerzoch) am Tulpensonntag sowie der Abschlussveranstaltung nach dem Kengerzoch verantwortlich“. Gemäß der Aufgabenverteilung wäre Peter Hintzen für die Proklamation zuständig und Dieter Winands für die Abschlussveranstaltung, die aber ebenfalls in diesem Jahr nicht zustande kommt, zumindest nicht in der Stadthalle.

„Wir haben so viel Verlust gefahren im letzten Jahr, dass wir gesagt haben: ‚Wenn wir so weiter machen, ist der Verein in zwei Jahren pleite‘“, erzählt Mike. Die damit verbundenen Kosten für Stadthalle, Sicherheits- und Hilfskräfte oder die Thekenmannschaft seien immer mehr und alles teurer geworden. Gleichzeitig sank die Nachfrage, es kamen nicht mehr so viele Leute, die mitfeiern wollten, womöglich auch wegen parallel stattfindender Events.

Beim Kengerzoch selbst hingegen läuft alles weitgehend wie in den vergangenen Jahren. „Die Teilnehmer vom Vorjahr bekommen per Email die aktuelle Anmeldung mit dem entsprechenden Anschreiben“, erklärt Verena Dransfeld. Bis spätestens zur Zugversammlung Ende Januar müssen die Anmeldungen abgegeben sein. „Dann sammeln wir erst mal, und wenn die Zugversammlung war, machen wir die Aufstellung. Das ist immer so eine Woche vorher.“

„Sie müssen sagen, wer sie sind, wer verantwortlich ist“, ergänzt Mike Dransfeld, welche Informationen er über die Teilnehmer am Zug benötige. Zudem muss er über die Fahrzeuge Bescheid bekommen. „Ob die einen Mottowagen oder Beschallung auf dem Wagen haben. Das muss ich alles wissen.“ Zudem muss ein Wagen für Brauchtum zugelassen sein, um mitfahren zu dürfen. „Man darf nicht einfach einen Wagen nehmen und mitfahren. Er muss versichert sein.“ Das gehe ganz einfach, versichert Dransfeld. Es müsse lediglich im Versicherungsschein vermerkt sein und ließe sich problemlos jedes Jahr verlängern.

Wenn alle Infos da sind, setzt sich das Pärchen Dransfeld an die Puzzlearbeit, um mit verschiedenfarbigen Kärtchen den Zug zusammenzusetzen: Weißes Kärtchen bedeutet LKW oder Traktor plus Auflieger, also Mottowagen, die grünen Kärtchen nur Fußgruppe, blaue Kärtchen sind Fußgruppe und PKW mit Anhänger und rote Kärtchen stehen für Fußgruppen mit Musik.

Dabei wird darauf geachtet, dass Abwechslung herrscht, unterstreicht Verena Dransfeld: „Der hat Musik, da muss ich einen dazwischen stecken, wo keine Musik ist.“ Vermutlich wird das Feld ähnlich sein wie letztes Jahr, als sich rund 1000 Menschen, 20 Mottowagen und 20 PKW, also insgesamt 40 Fahrzeuge, daran beteiligten. Zugweg ist wieder Düsseldorfer Straße, Marktplatz, Kölnstraße, Kurfürstenstraße, Römerstraße, Dr.Weiher-Straße, Bahnhofstraße, Große Rurstraße, Kölnstraße wieder zurück Richtung Stadthalle, wo sich der Zug auflöst.

Zum Schluss geht normalerweise immer das aktuelle Dreigestirn. Dieses Jahr müssen Mike und Verena schauen, wer passt, damit alles auskommt. Klar ist dafür, wer am Anfang geht: die Rurblümchen, darunter auch das alte Kinderdreigestirn: Prinz Fabio Breuer, Prinzessin Ricarda Winands, Bauer Kilian Dransfeld und die Pagen Nele Dransfeld und Hanna Breuer. Die beiden Sprösslinge sind also auch schon mittenmang im Geschehen. Sohn Kilian, der sogar ein Jahr länger Mitglied bei den Rurblümchen ist als sein Dad, ist auch schon ganz heiß drauf, in zwei Jahren wieder mitzumachen, dann aber als Prinz.

„Das hat Spaß gemacht, den Leuten etwas zuzuwerfen“, beschreibt er seine Freude am Zoch. „Wir sind als letztes gefahren und haben geworfen, Süßigkeiten und Teddys, Bälle, Spielzeug.“ Allerdings fand er die Auftritte auch ganz schön anstrengend: „Das Kostüm war warm, die Strumpfhose hat gewickt. Außerdem war es schwierig, sich beim Singen die Texte zu merken.“ Denn sie hatten sogar ein Lied selber gemacht und bei jedem Auftritt gesungen. Bei den Passagen der Rede auf Platt musste er zudem ran, weil er es ganz gut sprechen kann.

Teilnehmen darf am Kengerzoch übrigens jeder, der möchte, auch Privatleute. So sind verschiedene Löschgruppen der Feuerwehr sowie Abordnungen von Vereinen, der Propsteikirche, Tanzschulen und dem Stammhaus dabei. „Und wenn welche aus München kommen und sagen: Wir machen eine Gruppe auf, die dürfen auch, das wäre also gar kein Thema“, meint Mike. Ähnliches gilt für die Majestäten. „Jeder, der mal Lust und Laune hat, im Kinderdreigestirn mitzumachen, auch wenn es nur eine Person ist, soll sich melden“, betont Mike Dransfeld. „Wenn wir nur einen Prinzen haben, das wäre egal. Die können sich gerne melden, Hauptsache, wir haben einen.“

Der Pin ist passend zum Motto „Tour de Rur“ an die Tour de France angelehnt, die letztes Jahr durch Jülich führte, und zeigt ein Fahrrad mit bunten Rädern. Zu erhalten ist er für 3 Euro in der Bastei, bei Backhausen und beim Schriftführer Mike Dransfeld. Infos unter [email protected] sowie www.fajkz.de/index.php im Internet.


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