„Die Urananreicherung auf Basis der Zentrifugentechnologie öffnet den Weg zur Herstellung von Atomwaffen. Die Bundesregierung muss zusammen mit der NRW-Landesregierung friedenspolitisch vorangehen und die beiden Atomanlagen in Gronau und Jülich stilllegen. Das wäre international ein starkes Zeichen für den Ausstieg aus der atomaren Rüstungsspirale, denn solange Urananreicherungsanlagen weltweit laufen, werden sie auch den Wunsch nach Atomwaffen wecken“, erklärte Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau und Vorstandsmitglied im BBU.
Der Ostermarsch beginnt um 12 Uhr vor dem Haupttor des Forschungszentrums Jülich. Danach geht es zur ETC (Enrichment Technology Company), wo eine Mahnwache stattfindet. Aufgrund der Corona-Pandemie gilt für die Versammlung eine durchgängige Masken- und Abstandspflicht.
„In Jülich schlägt das technologische Herz der westeuropäischen Urananreicherung. Die ETC beliefert als Joint Venture von Urenco und der französischen Orano die beiden großen Atomkonzerne mit der zivil wie militärisch äußerst brisanten Zentrifugentechnologie. Wer aus der Atomenergie aussteigen will und sich nicht an militärisch nutzbaren Atomprojekten beteiligen möchte, muss auch die ETC in Jülich schließen“, forderte Marita Boslar vom Aktionsbündnis „Stop Westcastor“ in Jülich.
„Wir beobachten mit großer Sorge, dass Urenco und ETC mit Zustimmung der Bundesregierung vor allem in den USA, aber auch in Großbritannien, Kanada und den Niederlanden in immer neue Atomprojekte einsteigen wollen. Dabei geht es um neue, militärisch nutzbare Reaktortypen sowie um höher angereichertes Uran 235. Die Bundesregierung hat hier ihre atom- und friedenspolitische Zurückhaltung längst aufgegeben. Hiermit im Zusammenhang steht, die Bundesregierung einen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotstrag strikt ablehnt und stattdessen neue atomare Kampfbomber anschaffen will. Dagegen werden wir auch im kommenden Bundestagswahlkampf neue Proteste organisieren“, ergänzte Dr. Angelika Claussen, Europavorsitzende der IPPNW.