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Groß-Projekt des Forschungszentrums Jülich ausgewählt

Das Forschungszentrum Jülich ist mit einer Forschungsinfrastruktur (FIS) im Rahmen der Nationalen Roadmap vorgesehen. Dies hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am Freitag, 13. September, bekannt gegeben.

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Elektronenmikroskop PICO am Ernst Ruska-Centre for Microscopy and Spectroscopy with Electrons. (Ausschnitt) Foto: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach
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Das Ernst Ruska-Centrum 2.0 (ER-C 2.0) gehört damit zu den großen Infrastruktur-Projekten, die für die Forschung strategisch und forschungspolitisch priorisiert werden sollen. Nur priorisierte FIS haben die Chance auf eine mögliche Förderung. Im Roadmap-Prozess für Forschungsinfrastrukturen werden die geplanten Infrastrukturen nach ihrem wissenschaftlichen Potenzial, ihrer Nutzung und Umsetzbarkeit sowie nach ihrer herausragenden Bedeutung für den Wissenschaftsstandort Deutschland bewertet. Das ausgewählte Projekt besitzt die Voraussetzungen für international führende Spitzenforschung.

Ebenfalls aufgenommen in die Nationale Roadmap wurde der deutsche Beitrag der Europäischen Forschungsinfrastruktur für Aerosol, Wolken und Spurengase (ACTRIS-D). Durch die Kooperation vieler wichtiger Forschungseinrichtungen in Europa werden künftig bessere Vorhersagen sowohl für die Luftqualität als auch für Wetter und Klima möglich.

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„Wir freuen uns sehr, dass das Ernst-Ruska Centrum 2.0 nun in die Roadmap aufgenommen wurde als große Forschungsinfrastruktur im globalen Wissenschaftssystem“, erklärt Prof. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich. „Für den Wissenschaftsstandort Deutschland wird das ER-C 2.0 eine nachhaltige und langfristige Stärkung der weltweiten Führungsrolle in der Entwicklung und Anwendung modernster elektronenoptischer Verfahren bedeuten“, so Marquardt weiter.

Ob neue Werkstoffe für die Energiewandlung und -speicherung oder neue Medikamente für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit, der Schlüssel zur schnellen Entwicklung liegt im Verständnis der elementaren Funktionen auf der atomaren oder molekularen Ebene. Mit Hilfe von weltweit einzigartigen Elektronenmikroskopen der nächsten Generation sollen im Ernst Ruska-Centrum 2.0 als nationales Kompetenzzentrum für höchstauflösende Elektronenmikroskopie zukünftig Strukturen auf atomarer und molekularer Ebene untersucht werden. Dies schafft neue Möglichkeiten für die Charakterisierung von Materialien aller Art, von Materialen für die Energiewende bis hin zu molekularen Konzepten zur Therapie bisher unheilbarer Krankheiten.

Die konsequente Weiterentwicklung der elektronenoptischen Verfahren und Instrumente einerseits und der steigende Bedarf an atomar aufgelöster Charakterisierung in vielen Wissenschaftsbereichen andererseits erfordern gebündelte Maßnahmen, um die Spitzenstellung Deutschlands in diesen Bereichen nachhaltig zu sichern. Die geplante Nutzereinrichtung wird sich auf dem bereits bestehenden Ernst Ruska-Centrum für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen (ER-C) am Forschungszentrum Jülich gründen. Sie wird mit der RWTH Aachen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und weiteren assoziierten Kooperationspartnern gemeinsam aufgebaut. Der Betriebsbeginn ist für das Jahr 2022 geplant. Eine Forschungsinfrastruktur, die in der Roadmap aufgenommen wird, muss unter anderem einen offenen Zugang für die Wissenschaftscommunity sowie eine Nutzungsdauer von mindestens 10 Jahren vorsehen.

Von der Nutzung des ER-C 2.0 werden auch Unternehmen profitieren, beispielsweise aus dem Energiesektor mit Materialien für Energiespeicherung und Energiewandlung, die Informationstechnologie mit Materialien für Quanteninformation und neue Speicher- und Prozessortechnologien sowie der Medizin- und Pharmasektor mit neuen Technologien und Medikamenten. „Die zu schaffende Infrastruktur- und Personalkapazität, aber auch die Digitalisierung und die Verbreiterung der Themengebiete werden zu einer neuen Qualität in der Zusammenarbeit mit entwicklungsstarken Unternehmen führen“, erläutert Prof. Wolfgang Marquardt den Beitrag des ER-C 2.0 zum Strukturwandel.

Ebenfalls aufgenommen in die Nationale Roadmap wurde der deutsche Beitrag der Europäischen Forschungsinfrastruktur für Aerosol, Wolken und Spurengase (ACTRIS-D). Durch die Kooperation vieler wichtiger Forschungseinrichtungen in Europa werden künftig bessere Vorhersagen sowohl für die Luftqualität als auch für Wetter und Klima möglich. In ACTRIS-D arbeiten nahezu alle bedeutenden Akteure der deutschen Atmosphärenforschung zusammen – darunter Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Behörden. Auch das Forschungszentrum Jülich ist mit dem Institut für Energie- und Klimaforschung, Troposphäre (IEK-8) beteiligt. Koordiniert wird der deutsche Teil der europäischen Forschungsinfrastruktur durch das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig.


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