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NGG spricht von „Hotelbetten-Notstand“

NGG warnt: Hotels, Restaurants und Gaststätten droht der personelle Kollaps. 

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Foto: pixabay
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Ein Solo-Bett mitten in der City: „In Dürener Hotels bleiben die Betten leer. Denn es gibt keinen mehr, der sie macht.“ – Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ruft den „Betten-Notstand“ für Hotels in der Aachener Region aus. Mit einer Protestaktion will die NGG in Düren auf die „katastrophale Situation“ im Hotel- und Gaststättengewerbe hinweisen: Am Donnerstag, 18. November, werden die Gewerkschaft und Gastro-Beschäftigte auf der Kölnstraße in der Dürener Innenstadt ein ungemachtes Bett aufstellen.

Das verwaiste Hotelbett mitten in der Innenstadt steht dabei symbolisch für die Arbeit, die in der Branche schon seit Monaten nicht mehr erledigt werden kann: „Vom Koch bis zum Kellner, von der Rezeptionistin bis zum Zimmermädchen und Roomboy – Hotels, Restaurants und Gaststätten leiden extrem unter Personalschwund. Nach coronabedingter Kurzarbeit in Dauerschleife sind ihnen die Leute von Bord gegangen. Die Personaldecke ist nicht mehr dünn, sie ist gewaltig löchrig“, sagt Diana Hafke.

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Die Geschäftsführerin der NGG-Region Aachen warnt vor einem „Gastro-Personal-Kollaps“, der viele Unternehmen „mit voller Wucht“ treffen werde. Die Branche lebe von der Leistung und von der Servicebereitschaft ihrer Beschäftigten. „Es ist deshalb höchste Zeit, die Motivation zu pushen und an der ‚Job-Attraktivitätsschraube‘ zu drehen. Die Arbeitgeber müssen eines begreifen: Gutes Essen und guter Service geht nur mit gut bezahlten Leuten“, sagt Hafke.

Deshalb müssten die Arbeitgeber jetzt bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen zwischen der NGG und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Nordrhein-Westfalen deutliche Zeichen setzen. „Es geht darum, dass der Lohn bei 12 plus X Euro liegen muss – in jeder Kneipe genauso wie in jedem Luxushotel. Dazu ein spürbares Lohn-Plus für Fachkräfte. Und die Branche braucht Perspektiven: neue Lohn-Stufen auf einer ‚Gastro-Karriereleiter‘. Also ein System, das den Beschäftigten ein wichtiges Signal gibt: Wer sich engagiert und der Gastronomie die Treue hält, für den lohnt sich das auch“, sagt NGG-Geschäftsführerin Diana Hafke.

Bei der Bezahlung müsse sich dringend etwas tun: Wer heute Vollzeit im Gastgewerbe im Kreis Düren arbeite, gehe mit einem Bruttolohn von gerade einmal 1.918 Euro im Monat nach Hause. Das seien 44 Prozent weniger als der Durchschnittsverdiener im Kreis Düren mit einem Vollzeitjob am Monatsende in der Tasche habe, rechnet Hafke vor. Sie beruft sich dabei auf die aktuelle Lohnstatistik im Arbeitsmarkt-Monitor des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Das Hotel- und Gaststättengewerbe müsse sich vor allem aber auch deutlich besser um seine Auszubildenden kümmern: „Die Qualität in der Ausbildung ist teilweise richtig mies. Auch das Betriebsklima ist oft unter aller Kanone. Die hohe Abbrecherquote hat viele Gründe. Da müssen wir dringend ran“, so Hafke. Zudem sei die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze im Gastgewerbe im Kreis Düren von 19 im Ausbildungsjahr 2019/20 auf 12 im Ausbildungsjahr 2020/21 zurückgegangen. Dabei seien gerade Fachkräfte für die Zukunft der Branche unerlässlich.


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