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Appell für verantwortungsvolles Biken in der Eifel

"Die Masse der Motorradfahrer verhält sich völlig korrekt. Problematisch sind die schwarzen Schafe. Zum einen die Raser, die sich und andere gefährden. Und zum anderen die, die rücksichtslos lärmen. Deshalb werden wir bis zum Ende der Saison in der Eifel verstärkt Motorradfahrer und ihre Maschinen kontrollieren, denn ohne starke Repression geht es leider nicht", sagte Landrat Wolfgang Spelthahn am Montag (16. April) in Vossenack vor der Presse.

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Sie appellierten im Pressegespräch an alle Biker, verantwortungsbewusst zu fahren: Landrat Wolfgang Spelthahn (2.v.l.), Olaf Biethan und Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer (3. und 5. v.l.), Polizeioberrat Wolfgang Heimbach (Mitte) und Hürtgenwalds Bürgermeister Axel Buch (2.v.r.). Foto: Kreis Düren
Sie appellierten im Pressegespräch an alle Biker, verantwortungsbewusst zu fahren: Landrat Wolfgang Spelthahn (2.v.l.), Olaf Biethan und Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer (3. und 5. v.l.), Polizeioberrat Wolfgang Heimbach (Mitte) und Hürtgenwalds Bürgermeister Axel Buch (2.v.r.). Foto: Kreis Düren
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Das Gespräch fand am Rande der kurvenreichen Panoramastraße statt. Wegen des Lärms hatten Anwohner die Sperrung der Strecke durchs Kalltal für Motorradfahrer gefordert. Eine Forderung, die nach Einschätzung von Experten vor Gericht wohl kaum Bestand haben dürfte. Um die Anwohner dennoch zu entlasten, appellieren Landrat Wolfgang Spelthahn, Hürtgenwalds Bürgermeister Axel Buch und der Bundesverband der Motorradfahrer e.V. an alle Biker, stets rücksichtsvoll zu fahren. Um Schafe mit tauben Ohren zu erwischen, wird die Kreispolizeibehörde Düren künftig vor allem an Wochenenden verstärkt in der Eifel unterwegs sein. „Und zwar von Sonnenaufgang bis zur Dämmerung“, wie Polizeioberrat Wolfgang Heimbach, Leiter der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde, unterstrich.

„Jeder Motorradfahrer muss jederzeit und überall damit rechnen, kontrolliert zu werden. Denn wir wollen bei Streckensperrungen nicht für das Fehlverhalten einzelner in Sippenhaft genommen werden“, bekräftigte Michael Lenzen, 1. Vorsitzender des Bundesverbandes der Motorradfahrer e.V.. Deshalb, so Landrat Wolfgang Spelthahn, habe man auch die Polizei des Kreises Euskirchen und der Städteregion Aachen mit ins Boot geholt. Darüber hinaus wurden die niederländische und belgische Polizei über das Konzept informiert.

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Es hat die drei Säulen Repression, Prävention und Ermittlungen. In enger Zusammenarbeit mit dem Straßenverkehrsamt und dem TÜV soll wirkungsvoll gegen Raser und Fahrer von illegal getunten Maschinen vorgegangen werden. Darüber hinaus wird die Dürener Polizei gemeinsam mit dem Bundesverband der Motorradfahrer auf Biker zugehen und sie über die Gefahren riskanten Fahrens aufklären. „Ermittlung“ heißt die dritte Säule, sie dient der Bekämpfung der Raserszene. Auffällig gewordene Fahrer sollen identifiziert und auf ihr Verhalten angesprochen werden. Bei wiederholten Verkehrsverstößen sollen „individuelle Maßnahmen durchgeführt werden“. Zu spüren bekommt das beispielsweise ein Rowdy, der sich kürzlich in der Eifel mit Tempo 190 der Polizeikelle entziehen konnte. Seine Personalien wurden allerdings ermittelt, so dass er sich jetzt doch noch für sein Verhalten verantworten muss.

Um der Verkehrssicherheit willen fordert Landrat Wolfgang Spelthahn die Umkehrung der Beweislast: „Gäbe es in Deutschland eine Halterhaftung, wäre bei Verkehrsverstößen vieles leichter. Statt die Personalien eines unbekannten Fahrers zu ermitteln, würde man über das Kennzeichen den Fahrzeughalter feststellen und ihn ansprechen.“ Außerdem sollten die Strafen für schwerwiegende Verkehrssünden empfindlicher ausfallen: „Da sollten wird uns dem europäischen Niveau anpassen“, sagte er mit Blick auf niederländische Motorradfahrer, die das Bußgeld für eine heiße Eifelrunde anscheinend ohne mit der Wimper zu zucken bezahlen. Eine Meinung, die Olaf Biethan, 2. Vorsitzender des Bundesverbandes der Motorradfahrer, teilt.

Das knappe Dutzend Motorradfahrer, das während des Pressegesprächs durchs Kalltal fuhr, gehörte übrigens ausnahmslos zur Herde der weißen Schafe. Eine solch vorbildliche Fahrweise wünschen sich Anwohner und Projektbeteiligte von allen Biker.


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