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An die Bücher fertig, los

Bücher seien „viel cooler als Fernsehen“, betont Bürgermeister Axel Fuchs mehrfach, und die Kinder stimmen ihm artig zu. „Lesen ist wirklich wichtig. Lesen bildet.“ Ob sie das wohl ähnlich sehen? Oder wagen sie aus Respekt vor dem ersten Bürger dieser Stadt nicht zu widersprechen?

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Ran an die Bücher! Im Leseclub im Bonhoeffer-Haus haben kleine Leseratten freie Auswahl. Fotos: Arne Schenk
Ran an die Bücher! Im Leseclub im Bonhoeffer-Haus haben kleine Leseratten freie Auswahl. Fotos: Arne Schenk
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Viel aussagekräftiger ist da, als Birgit Kasberg, Leiterin der Stadtbücherei Jülich, den Kindern, die noch etwas Zeit hatten, anbietet: „1, 2, 3 ab auf die Bücher, wenn Ihr wollt!“ Spontan stürzen sich die Abenteuerlustigen auf das Regal mit dem Lesestoff. „Das war der beste Erfolg zu dem, was passiert ist“, resümiert Kasberg.

Damit ist bereits bei der offiziellen Eröffnung eines der großen Klassenziele des Leseclubs im Dietrich-Bonhoeffer-Haus erreicht: eine außerunterrichtliche Lernumgebung zu schaffen, in der Kinder von sechs bis zwölf Jahren gemeinsam lesen, spielen und mit verschiedenen Medien kreativ sein können.

Bürgermeister Axel Fuchs bei der Eröffnung des Leseclubs. Foto: Arne Schenk
Bürgermeister Axel Fuchs bei der Eröffnung des Leseclubs. Foto: Arne Schenk
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„Die Bücher, die da stehen, sind relativ neu im Haus“, hatte Birgit Kasberg zuvor erklärt, und zwar für die großen Gäste, denn die kleinen würden es ja bereits alle schon kennen. Den literarisch-begeisterten Nachwuchs so lange warten zu lassen, bis die Türe offiziell aufgeschlossen ist, wäre gemein. Schließlich waren die Bücher ja bereits da. „Deshalb haben wir gesagt: Ihr dürft schon ein bisschen vorher gucken.“

Dann erklärte sie die Anwesenheit der erwachsenen Gäste, damit sie wissen, wer alles da ist: „Zu so einer großen offiziellen Eröffnung, da kommen immer ganz viele Leute, die irgendetwas mit diesen Büchern zu tun haben.“ Immerhin waren neben dem Bürgermeister und der Leiterin der Stadtbücherei auch Dezernentin Doris Vogel, Horst Grothe, zwei weitere Mitglieder des Presbyteriums und natürlich auch Asya Klein, Leiterin der Offenen Jugendeinrichtung b.haus anwesend.

„Die Kinder können während der Öffnungszeiten der Einrichtung, aber auch in Einheiten, die zwei bis dreimal die Woche hier stattfinden sollen, Spaß mit den Büchern haben, die Bücher durchstöbern und in die fantastische Welt der Geschichten eintauchen“, betonte Asya Klein. In der offenen Jugendeinrichtung b.haus finden zwei Einheiten statt: der Leseclub für Sechs- bis Neunjährige montags von 15 bis 16 Uhr (bis zum 1. Juli) sowie dienstags von 16.30 bis 17.30 Uhr den Leseraben für Kinder ab sechs Jahren (bis zum 25. Juni).

Bilderbuchkino im Bonhoeffer-Haus. Foto: Arne Schenk
Bilderbuchkino im Bonhoeffer-Haus. Foto: Arne Schenk

Der Leseclub wird gefördert von der Stiftung Lesen und dem Programm ‚Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dabei seien unter anderem die Leseförderung und die Stärkung der Lesekompetenz im Fokus, unterstrich Asya Klein und verwies auf den Slogan : Mit Freu(n)den lesen. So soll einerseits die Freude am Lesen im Mittelpunkt stehen, aber auch der Umstand, es nicht alleine, sondern in einer Gruppe zu tun.

Durch diesen „Peer-Group-Effekt“ sollen Kinder die Möglichkeit erhalten, sich gegenseitig beim Lesen zu unterstützen, um dadurch die Motivation zu regelmäßigem Lesen zu erzeugen. Zur Föderung zählt die Ausstattung der Einrichtung mit umfangreichen Medien sowie das Angebot von Präsenz-Weiterbildungen und Teilnahme an „Webinaren“ für ehrenamtliche Betreuer der Leseclubs. Dies soll zum erfolgreichen Aufbau und einer nachhaltigen Weiterentwicklung der Leseclubs beitragen.

Dazu hatte Birgit Kasberg einen großen Kasten mitgebracht, den sie als eine Mischung aus Bücherei, Buch und Theater vorstellte: ein Buchtheater, in dem die zugehörigen Bilder zu sehen sind, während ein Buch vorgelesen wird. Dies zeigte sie direkt in der Praxis mit der Geschichte vom Hasen Möhrlin, der zaubern kann. Danach durften die Kinder auch noch selbst mit Papier, Schere, Farben und Wasser Blumen „hervorzaubern“.

Buchinhalten auf der Spur. Foto: Arne Schenk
Buchinhalten auf der Spur. Foto: Arne Schenk

Büchereien gehörten nicht mehr unbedingt zum Alltag von Kindern, erklärte sich später. In Projekten wie dem Leseclub würden die Kinder in ihrer Lebenswelt, in ihrem Umfeld abgeholt, bekämen so den Zugang zu Literatur. Wenn sie so Begeisterung dafür erfahren haben, ließe sich der nächste Schritt entwickeln.

Dabei setze die Stiftung Lesen bewusst auf die Kooperationspartner, es müssen mindestens zwei sein, um eine Vernetzung, also ein Mediennetz innerhalb einer Stadt mit verschiedenen Einrichtungen zu spannen. Dies geschieht auch im b.haus, wie Asya Klein bekräftigt. So ist eine Kooperation mit der OGS Nord entstanden, deren Kinder einmal in der Woche hier vorbeikommen, um den Leseclub zu erleben.

Kontakt und Infos bei Asya Klein per Email [email protected] sowie unter Tel. 02461 / 1325.


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