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Zur Party mit Gott

Wunderschöne mittelamerikanische Landschaften, tanzende Menschen am Strand und strahlende Gesichter „laufen“ über die Leinwand in der Franz-von-Sales-Kirche in Jülichs Nordviertel. Lichterspiele erzeugen im Oktogon fantasievolle Bilder. Alles, um das Panama-Feeling zum ersten bistumsweiten Weltjugendtag@home seit zehn Jahren entstehen zu lassen

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Weljugendtag@home bringt in der Saleskirche in Bewegung. Fotos: Dorothée Schenk
Weljugendtag@home bringt in der Saleskirche in Bewegung. Fotos: Dorothée Schenk
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Anfangs sind die rund 45 Weltjugendtags-„Bummler“ noch etwas berührungsscheu, haben sich an der Wand entlang auf den Sitzwürfeln platziert. Dabei geben die „Rollingtones“ von der Musikschule Jülich mit „Pirates of the Caribbean“ ihr Bestes, um die Jugendlichen zwischen 15 und 29 Jahren einzustimmen. Erst beim „Zumba“ werden sie warm – das gilt auch im übertragenen Sinne, denn man kommt sich unwillkürlich näher. „Ich find‘s toll!“, ist Philipp aus Titz begeistert. „Es ist genau das Zeichen, das man setzen muss, um Jugendliche für Kirche zu begeistern, um zu vermitteln, dass Kirche ein Raum ist, in den man immer gehen und Gemeinschaft erleben kann.“ Als die Dürener Band Umhimmelswillen… „I‘m so exited“ anstimmt und schließlich „Ein Hoch auf uns“, ist das Eis längst gebrochen – obwohl draußen der Wind den Regen um das Gotteshaus fegt und das Feuer in der Jurte der Pfadfinder vom Stamm Franz von Sales nicht nur zum Grillen und für die gute Atmosphäre entfacht worden ist.

„Wir wollten die Jugendlichen nicht gleich mit Katechese erschlagen“, sagt Pastoralreferentin Barbara Biel lachend. Bei ihr war Initiator und Jugendseelsorger Eric Mehenga ebenso auf offene Ohren gestoßen wie beim übrigen Pastoralteam der Pfarrei Heilig Geist Jülich, den Aktiven der Jugendkirche in der Kirche Franz von Sales, der Katholischen Hochschulseelsorge in Person von Alexander Peters und Schulseelsorger Ralf Lövenich. Eingebunden in das lebendige Netzwerk vor Ort stellten sie in den vergangenen neun Monaten das 24-Stunden-Programm auf die Beine. Geboren worden war die Idee letztlich im Gesprächs des Jugendseelsorgers mit Elke Androsch, die im Nordkreis Düren für die Jugendarbeit zuständig ist und mit einer Jugendgruppe beim letzten Weltjugendtag in Krakau war, das die entscheidende Frage aufwarf: Warum in die Ferne schweifen?

Panama-Wach… Weltjugendtag als Cocktail. Foto: tee
Panama-Wach… Weltjugendtag als Cocktail. Foto: tee
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So ist als 24-Stunden-Programm ein guter Mix aus Gemeinschaft leben und Glauben erleben entstanden: Auf Sitzsäcken „chillen“, gemeinsam singen und trommeln, alkoholfreie Cocktails trinken – sehr begehrt war der eigens entwickelte „Panama wach“ – oder zur Live-Musik tanzen ist das Eine. Aber da ist mehr: Kreativ näherten sich die Jugendlichen in Wort, Farbe und Musik auf den unterschiedlichsten Wegen der Bibel, kamen in Austausch oder schwiegen gemeinsam, und schließlich wurde zeitgleich Gottesdienst mit den 300000 Jugendlichen in Panama gefeiert: Das erzeugte ein gutes Weltjugendtagsgefühl. Denn darum geht es den Teilnehmern, die zu guten Teilen schon WJT-Erfahrungen mitbringen.
Josef, Student aus Krefeld, war bereits in Köln, Rio und Krakau dabei und ist eigens gekommen, um nicht alleine die Papst-Messe auf dem heimischen Fernseher sehen zu müssen. „Die Gemeinschaft mit den vielen Menschen aus unterschiedlichen Ländern… Dass man sehen kann, dass man doch nicht alleine ist, dass es vielen gefällt. Das war schon beeindruckend“, erzählt Monja vom Jülicher Jugendkirchenteam. „Als eben die Bilder liefen,“, schwärmt Susanne, „hatte ich schon wieder Gänsehaut! Zu reflektieren, man war mit vier Millionen Menschen auf einem Platz, hat zusammen übernachtet – die Stimmung war unglaublich.“

Schnell stellt sich auch in Jülich das „Wir-Gefühl“ ein. Julia aus Langerwehe und Lisa aus Gürzenich gehen auf die St. Angela-Schule. Sie sind mit dem Zug angereist und begeistert: „Die Atmosphäre ist sehr angenehm“, sagt Julia, Lisa ergänzt:

„Es kommt so vertraut rüber…

So, als würde man sich kennen.“ So geht es auch Johannes aus Köln. „Ich kannte die Leute hier vorher gar nicht und finde es Klasse, wie man mich hier aufgenommen hat“, sagt der Rollstuhlfahrer, der zum ersten Mal in seinem Leben auf einer Isomatte übernachtet hat. Warum ist die Teilnahme wichtig? „Hier ist Party, Party mit Gott,“ sagt er und grinst verschmitzt.

Und der Brückenschlag nach Panama? Der folgt am Sonntag, 27. Januar, mittels einer Live-Schaltung zur Papstmesse während zeitgleich Propst Josef Wolff und Monsignore Norbert Glasmacher den Gottesdienst mitfeierten.


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