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Erinnerung und Mahnung

Am 16. November jährt sich die Zerstörung Jülichs zum 75. Mal. Im Zusammenhang mit der Bombardierung Jülichs wurden auch weite Teile Welldorfs zerstört.

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Das Kriegstotendenkmal steht unmittelbar vor der Welldorfer Pfarrkirche, Pfarrer-Voßen-Platz in Welldorf. Foto: Dieter Benner
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An diesem Schicksalstag unserer Region verloren 33 Menschen in Welldorf ihr Leben. Insgesamt sind rund 70 Menschen aus Welldorf im zweiten Weltkrieg und an den unmittelbaren Folgen des Krieges ums Leben gekommen. Gemessen an der damaligen Einwohnerzahl war das fast jeder Zehnte.

Durch Spenden aus der Welldorfer Bevölkerung konnte im Jahr 1954 ein Denkmal errichtet werden, das an die Welldorfer Kriegstoten aus beiden Kriegen erinnert.

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Witterungseinflüsse und altersbedingte Abnutzung haben dazu geführt, dass die Inschrift mit den Namen der Toten unleserlich geworden ist und die Erinnerung buchstäblich verblasst.

Auf Initiative des Heimatvereins Jülich-Welldorf gegr. 1997 e.V. wurde das Denkmal in diesem Jahr aufwändig restauriert. Die Kosten in Höhe von rund 6000 Euro konnten unter anderem durch großzügige Spenden der Welldorfer Ortsvereine und der Bevölkerung gedeckt werden.

Da die Anzahl der Zeitzeugen immer mehr abnimmt, soll das Denkmal dazu dienen, die Erinnerung an die Toten wach zu halten. Gleichzeitig soll es den Lebenden eine Mahnung sein, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Das restaurierte Denkmal wurde bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag von Propst Josef Wolff eingesegnet. Der Propst rief neben der infernalischen Zerstörung Jülichs auch die als „Allerseelenschlacht“ in die Geschichte eingegangene wohl blutigste Schlacht im Hürtgenwald in Erinnerung, die sich in diesem Jahr ebenfalls zum 75. Mal jährt. Wer die Erinnerung vernachlässige, verharmlose den Krieg. Propst Wolff mahnte die Haltung gegenüber Kriegsspielen und Computerspielen an. Das sei keine „Konsumware“, die mit Bier und Chips als Unterhaltung konsumiert werden dürfe. Die Verantwortung der Christen sei es, durch Erinnerung zum Frieden beitragen. „Was uns heilig ist braucht Schutz und ist nicht selbstverständlich.“

Fotos: Dieter Benner


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