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Jülich bekommt sein Kreishaus zurück

Seit 7. Dezember ist Bewegung in Sachen „Kleines Kreishaus“ gekommen: Große Krater riss eine Baggerschaufel in die Fassade des ehemaligen Stüssgen-Baus in der Kapuziner-Straße, die den meisten Menschen heute nur noch als Rathaus-Passage bekannt ist. Hier wird flankierend zum Alten Rathaus der Verwaltungsneubau angedockt. Keine drei Jahre hat es bis zum Baubeginn gedauert.

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Die Abrissarbeiten für den Neubau für das Verwaltungszentrum Nord haben am 7. Dezember begonnen. Foto: Dorothée Schenk
Die Abrissarbeiten für den Neubau für das Verwaltungszentrum Nord haben am 7. Dezember begonnen. Foto: Dorothée Schenk
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In die Ära Stommel geht das Vorhaben zurück. Aufbruchstimmung herrschte Anfang 2015 in Jülich, als Landrat Wolfgang Spelthahn signalisierte, dass der Kreis Düren das Alte Rathaus am Markt kaufen wolle, um hier ein Verwaltungszentrum Nord zu installieren. Handwerkliche Fehler seien bei der kommunalen Neugliederung 1972 gemacht worden. Das sagte Landrat Wolfgang Spelthahn wörtlich beim CDU-„Biergeflüster“ im Mai vor zwei Jahren im geplanten neuen (Teil-)Amtssitz am Marktplatz. Jülich und der Nordkreis hätten vor 43 Jahren das Gefühl gehabt, die Verlierer zu sein. In Erinnerung rief der Landrat den großen Protest-Fackelzug „Mein Kreis bleibt Jülich“, für viele sei bis heute die Autobahn eine unüberwindliche Grenze. „Das kann man bejammern, oder aber die Identität zurück gewinnen.“ Final sagte der Landrat damals markig: „Jülich wird sein Kreishaus zurückgegeben.“

Visionär war von einem Bezug durch die Ämter bereits Ende 2017 die Rede. Aber erstens kommt es anders… Erst zum Jahresanfang 2017 konnte der Kaufvertrag tatsächlich unterzeichnet werden.

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Für die zweitgrößte Stadt im Kreisgebiet plant der Landrat, dass rund 120 Menschen im denmalgeschützten Bau plus Anbau beschäftigt sein werden. Eingesetzt sein werden sie in der Jobcom, die derzeit schon im Alten Rathaus untergebracht ist, dem Jugendamt, das dann von der Galerie Juliacum dorthin umzieht, im Sozial- und Ausländeramt, dem Gesundheitsamt und der KFZ-Zulassungsstelle sowie der Schwerbehindertenstelle. „Wir wollen den Menschen aus dem nördlichen Kreisgebiet lange Wege ersparten, indem wir unsere Dienstleistungen ortsnah anbieten. Das ist auch im Sinne der immer älter werdenden Bevölkerung“, unterstrich Landrat Wolfgang Spelthahn.

Wie gelingt das Raumwunder? An das denkmalgeschützte alte Rathaus soll ein Neubau angedockt werden. Nicht unstrittig waren diese Baupläne und riefen die gesammelten geschichtstreibenden Vereine auf den Plan. Sie legten gegen die ersten Pläne Einspruch ein, da sie der Denkmalsatzung widersprächen. Bei Ortsterminen mit dem Baudezernenten der Stadt und der Denkmalbehörde wurden die Pläne angepasst. Demnach wird ein viergeschossiger Bau entstehen, der aber im obersten Geschoss zurückspringt und so den Eindruck der gleichen Traufhöhe wie das Rathaus erzeugt. Zwei Durchstöße – in der Düsseldorfer Straße und der Kapuziner Straße machen den Innenhof begehbar, in dem auch ein Café mit Außengastronomie angesiedelt sein soll.

Mehrere hundert Menschen, prognostiziert Spelthahn, würden dann täglich im neuen Kreishaus aus- und eingehen. Mit den zusätzlichen Besuchern kämen auch mehr Kunden in die Fußgängerzone. So benannte „Bewegungsachsen“ sollen als direkte Verbindung zu der Flaniermeile Kölnstraße durch den Neubau führen. 
Elf Millionen Euro „schwer“ ist das Projekt neues Kreishaus in Jülich – inbegriffen sind Erwerb und Instandsetzung des Alten Rathauses, der Kauf des „Stüssgen-Grundstückes“, Neubau und Innenausstattung. Bauherrin ist die Gesellschaft für Infrastrukturvermögen Kreis Düren (GIS), die durch Vermietung von Geschäftsräumen stetige Einnahmen generieren will.

Mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier
Kreis Düren kauft Jülicher Rathaus am Markt

Quartierplanung rund um den Jülicher Markt


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