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Jülicher im WM-Kader

Weltmeisterschaft der Berufe in Abu Dhabi

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Philipp Winterscheid | Foto: HZG
Philipp Winterscheid | Foto: HZG
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Sportlicher Typ, sportliche Kleidung, die dunklen, leicht gewellten Haare sind zur Seite gescheitelt. die Wayfarer Brille setzt einen weiteren Akzent. Philipp Winterscheid, Jahrgang 1997, ist gerade auf dem Weg ins Vorbereitungscamp im Taunus, um sich auf die Weltmeisterschaft in Abu Dhabi vorzubereiten. Das glaubt man sofort. Aber welche WM war gerade noch? Richtig! Die der Berufe.

In Fertigkeit, Genauigkeit und Bewältigung der Aufgabenstellung messen sich dort alle handwerklichen Zweige, die im Wettbewerb „Skills“ genannt werden. In der deutschen Nationalmannschaft sind so etwa auch Friseur, Fliesenleger, Schreiner, Stukkateur. Philipp Winterscheid tritt im Skill Anlagentechnik an.
Gegen 29 Mitbewerbern um die Goldmedaille wird Winterscheid antreten. In 18 Stunden muss er millimetergenau geschraubt und geschnitten, die Winkel gesetzt und auch noch die gesamte Anlage programmiert haben – und das alles im Alleingang, ohne Unterstützung von „Handlangern“. Da ist ein gut vorbereitetes Arbeitsmaterial besonders wichtig. Vor einigen Wochen ist der vorbereitete Werkzeug-Wagen, der in einem identischen Aufbau in seiner Lehrwerkstatt im Jülicher Forschungszentrum steht, per Frachtpost in die Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate gegangen.
Die größten Konkurrenten, weiß der 20-jährige, kommen aus der Schweiz und Schweden, die bei der Europameisterschaft in Göteborg gut abgeschnitten haben. Verstecken musss sich der amtierende deutsche Meister nicht, der im Oktober 2016 bereits bei der ersten DM-Teilnahme auf‘s Siegertreppchen steigen konnte. Aber die deutsche Konkurrenz war mit fünf Teilnehmern auch vergleichsweise überschaubar.
Neben den Versuchsmodellen, mit denen sich Philipp Winterscheid in der Vorbereitung auf die WM beschäftigt, „baut“ er gerade am Abschluss seiner Lehre und lernt fürs Fachabitur. Für so ein Programm braucht man reichlich Disziplin, oder? Er lächelt. Aber das Ziel ist auch schon klar definiert: Sollte er einen Titel mit nach Jülich bringen, wird es sich nicht darauf ausruhen, sondern mit dem Fachabi in der Tasche will er ab Sommer 2018 ein Studium beginnen – am liebsten in einem dualen Studiengang in Automatisierungstechnik.
Sollte Philipp Winterscheid siegen dürften Jülich und das Forschungszentrum sich zum zweiten Mal über olympisches Gold freuen: 2001 holte Niklas Reinhard einen WM-Titel.

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