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Perfide Masche

Schockanrufer hatten laut Polizeibericht in Düren Erfolg

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Foto: Jörg Hüttenhölscher stock.adobe.com
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Ein betagter Mann aus Düren wurde am Freitag um seine Ersparnisse betrogen. Die Täter nutzten dazu eine arglistige Betrugsmasche, vor der auch die Polizei aus gutem Grund mit der Bezeichnung „Vorsicht Schockanrufe“ bereits seit längerem warnt.

Sogenannte „Schockanrufer“ sind Täter, die am Telefon, mit viel Schauspielgeschick und absoluter Rücksichtslosigkeit, die verzweifelte Notlage eines Familienmitglieds vorgaukeln und zur Problemlösung einen hohen Geldbetrag einfordern. Damit treiben sie ihre Opfer emotional in die Enge und zwingen sie durch psychischen Druck, hohe Geldsummen oder Schmuck herauszugeben. In den meisten Fällen werden Seniorinnen und Senioren aus öffentlichen Telefonbüchern angerufen. Als Anhaltspunkt für die Vermutung der Täter, dass der Angerufene ein bereits fortgeschrittenes Alter haben könnte, dient auch der Vorname.

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So meldeten sich am Freitag gleich etliche angerufene Personen bei der Polizei-Leitstelle und wollten sich vergewissern, was es mit höchst verdächtigen Anrufen auf sich hatte. Alle hatten jedoch bereits bemerkt, dass die Anrufer Böses im Schilde führten und waren nicht darauf hereingefallen.

Während die Polizei den unschönen Anlass sofort nutzte, über den lokalen Radiosender eine Warnmeldung zu verbreiten, muss ein über 80 Jahre alter Mann aus Düren jedoch in die Fänge der Telefontäter geraten sein. Gegen 18 Uhr sprach er eine zufällig vorbei kommende Streifenwagenbesatzung an. Etwa 30 Minuten vorher hatte er nämlich einen sehr beträchtlichen Bargeldbetrag an einen falschen Kurier übergeben.

Im Rahmen seiner polizeilichen Befragung kam das Ausmaß des leider erfolgreich gewesenen Betrugs, der eine drastische Variante des „Enkeltrickbetrugs“ darstellt, ans Licht. So hatte der Mann Stunden zuvor einen Anruf einer Frau erhalten, die ihm gegenüber glaubhaft auf die Übergabe einer hohen Kaution drängte, denn seine Tochter habe einen tödlichen Unfall verursacht und müsse ansonsten festgenommen werden.

Im Vorspiegeln falscher Tatsachen sind Telefonbetrüger maximal geübt und haben auf jede Verdachtsfrage immer eine scheinbar plausible Antwort. Und so war es auch hier. Der Senior wurde über eine so lange Zeit geschickt amTelefon gehalten, bis der angekündigte Kurier bei ihm vor der Türe stand. Der Rest war Sekundensache: Der Unbekannte nahm das Geld und verschwand.

Die sofort nach Bekanntwerden der Tat durch die Polizei veranlasste Fahndung blieb bislang ohne Erfolg. Deswegen wird hier gezielt nach verdächtigen Beobachtungen zu Personen oder Fahrzeugen gefragt, die sich im Zeitraum insbesondere von 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr im nahen Umfeld der innerstädtischen Bonner Straße aufgehalten haben könnten. Der an der Tat beteiligte „Kurier“ kann mit „etwa 175 cm Körpergröße, schlanke Statur, schwarz gekleidet und Kapuzenpulli“ auch nur grob beschrieben werden.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Kreispolizeibehörde unter der Rufnummer 02421/949-0 entgegen.

Die Polizei warnt ausdrücklich vor diesen immer wieder durch neue Facetten angereicherten Betrugsfällen in Form von „Schockanrufen“ und rät, jedem unbekannten Anrufer gegenüber misstrauisch zu sein, vor allem, wenn er etwa dem Unfall eines Angehörigen meldet und Geld fordert. „Hinterfragen Sie die Richtigkeit der Angaben und nehmen Sie umgehend selbst Kontakt mit Ihren Angehörigen auf“, empfiehlt die Polizei. Wichtig sei, keine Details zu Vermögensverhältnissen preiszugeben und niemals Unbekannten Geld zu geben. „Informieren Sie im Zweifelsfall immer die Polizei über die Notrufnummer 110.“


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