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Große Solidarität hilft im langen Kampf

Ein langer Schal und ein langer Atem für eine kleine Kämpferin. Viel Engagement für Fiona Jansen.

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Fiona mit Präsident der KG Rurkei Frank Pauli auf dem Mega- "Spendenschal". Foto: Leo Brusch
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209 zusammengehängte Schals, extra für Fiona von zahlreichen Karnevalsgesellschaften gestiftet, zeigten eine lachende und strahlende Fiona, die den Mega-Vereinsschal im Dürener Dorinthotel entgegennahm. Dieses Mal hatte ihr die KG Rurkei aus Niederau 4360 Euro zusammen mit dem Schal übergeben.

Wo die Gefahr wächst, da wächst das Rettende auch – so heißt es im Volksmund. Solidarität durch das Umfeld ist sicherlich ein ganz wichtiger Baustein für das 16jährige Mädchen, ihre Situation zu ertragen. Sie leidet seit letztem Jahr an seltenen immunologischen Phänomenen. Die Bilanz des Jahres 2022 für Fiona: 14 Wochen Krankenhaus und acht Monate Rollstuhl. Sie habe einen Pflegegrad, sowie einen Schwerbehindertenausweis mit 100 Prozent und allen Merkmalen, erklärt der Vater. Und sie musste bereits vorerst ihr Hobby Gardetanz an den Nagel hängen. Auch ihr gewohntes schulisches Umfeld muss Fiona nun verlassen: Sie wechselt vom Mädchengymnasium auf das Berufskolleg Erkelenz, um dort ihr Fachabitur zu machen, erzählt Vater Reinhold Jansen. Eine Versetzung in die Q1 hatte sie leider nicht geschafft. Erschwert wird ein Wiederholen, da Fionas Jahrgang ausgerechnet in den Übergang vom G8 zum G9 System an den Gymnasien fällt. Doch im MGJ hatte sie viel Verständnis und Hilfe bekommen, sie ging sehr gerne dorthin, es täte ihr auch zu weh, dorthin zurückzugehen, so Vater Jansen.

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Wo diese gesellschaftliche Solidarität und Unterstützung im Umkehrzug fehlen, da entstehen Wunden. Auch solche Erfahrungen hat die Familie bereits gemacht, möchte darüber aber nicht sprechen. Doch das Strahlen der 16jährigen Tochter bei der Schalübergabe drückt nur eine Seite ihrer Situation aus. Nach der ersten Therapie-Phase war auch die Hoffnung gekommen. Doch die stand auf tönernen Füssen. Ihr Gesundheitszustand hat sich mittlerweile wieder verschlechtert und ein erneuter Aufenthalt in der Berliner Klinik, wo sie behandelt wird, wurde nötig. Fionas Gangstörungen und Zitteranfälle waren zurück. Der Vater berichtet: „Berlin war sehr anstrengend. Wir haben einen Hardcore-Trip gemacht.“ Dort wurden verschiedene Methoden miteinander kombiniert, bei der Fionas so genannte Autoantikörper wieder grenzwertig heruntergefahren werden. Das mildert dann ihre Symptome oder bringt sie zum Verschwinden. Jedoch hält dieser Zustand offenbar immer nur bis zu drei Monaten an, vermuteten laut Jansen die Ärzte. Denn diese Antiköper, die Fionas Körper solche Probleme machen, produzierten bestimmte Strukturen ihres Körpers immer wieder neu.

Die Hoffnung von Fionas Eltern richten sich auf den Fortschritt der Medizin. Die gesamte Prozedur steht der Körper von Fiona nur auf der Intensivstation durch. Es kommen weitere Probleme hinzu, die eine Genesung von Fiona schwierig machen. So müsse Fiona derzeit Blutverdünner nehmen, weil ihr Blut Klumpen gebildet habe. „Harte Mittel. Noch verträgt Fiona sie gut“, so der Vater. Das alles ist für die Familie schwer zu ertragen. Doch die Jansens geben nicht auf: „Den Kopf in den Sand stecken geht nicht. Wir müssen halt weiter als Familie zusammenhalten und das Bestmögliche daraus machen“, sagt Vater Jansen zuversichtlich, aber auch deutlich erschöpft.


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