Start Stadtteile Jülich Wo es bei der UEFA lang geht

Wo es bei der UEFA lang geht

Die Vorbereitungen zum effektiven Crowd Management bei UEFA EURO 2024 starten: Ein interdisziplinäres Forschungsprojekt mit Forschungszentrum Jülich, DLR, Eventbande GmbH und D.LIVE analysieren und optimieren in CroMa-PRO Besucherströme bei Großveranstaltungen mithilfe wissenschaftlicher Computersimulationen.

95
0
TEILEN
Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf. Abbildung: D.LIVE / Peter Weihs)
- Anzeige -

Im Sommer rollt der Ball, aber jetzt schon geht es um die Besucherführung von Morgen. Das gemeinschaftliche Pilot-Forschungsprojekt CroMa-PRO setzt den Fokus auf die Simulation von Besucherströmen an großflächigen Veranstaltungsorten, wie der Merkur Spiel Arena in Düsseldorf. Ziel des interdisziplinären Forschungsprojekts ist eine nachhaltige Verbesserung der „Menschenbewegung“. Es soll eine optimierte Planungsgrundlage schaffen für An- und Abreiseprozesse bei Großveranstaltungen. Anwendung findet das Projekt direkt beim Fußball-Spektakel der UEFA EURO 2024. Dabei werden bereits im Vorfeld die Besucherströme auf dem sogenannten „Last Kilometer“ – dem letzten Kilometer von den Transportmöglichkeiten bis zum Veranstaltungsort – simuliert.

CroMa-PRO baut auf einer langen Historie von Forschungsaktivitäten der Projektbeteiligten in dem Themenfeld der Veranstaltungssicherheit und Simulation auf. Im Verbund haben sich mit der Eventbande GmbH und D.LIVE Experten-Teams für Mobilitäts- und Sicherheitskonzeptionierung zusammengeschlossen. Diese Expertise wird durch Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Jülich und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Bereich der Simulation von Verkehrsströmen ergänzt. Durch die bereichsübergreifende Zusammenarbeit der einzelnen Projektbeteiligten entstehen spannende Synergien mit Ergebnissen, die sowohl empirisch fundiert als auch praktisch erprobt sind. “So ein interdisziplinäres Projekt ist eine tolle Gelegenheit, in einem praktischen Kontext voneinander zu lernen, gewohnte Prozesse und Maßnahmen auf den Prüfstand zu stellen und weiterzuentwickeln”, so Christian Löper, Projektleiter Eventbande GmbH und Verbundkoordinator CroMa-PRO.

- Anzeige -

Auf Basis der Simulation werden bestimmte Ausgangsszenarien beobachtet und analysiert, wie bestimmte Engstellen in der Wegführung zu Parkplätzen, an der Venue oder einzelne Einlassnutzungen, je nach Wetter- und Verkehrslage. Einzelne Maßnahmenpakete werden dabei mit den Organisatoren der Ausrichterstadt der UEFA EURO 2024 abgestimmt.

Jette Schumann aus dem Institutsbereich Zivile Sicherheitsforschung des Forschungszentrums Jülich, hier vor einer Visualisierung der Verkehrs- und Besucherbewegungen rund um die Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena. Foto: Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach
„Zielsetzung des Projekts ist es, ein Tool zur Beratung und Verbesserung der Handlungsfähigkeit in der Veranstaltungsplanung einsetzen zu können. CroMa-PRO zoomt dabei im Vergleich zu vorangegangenen Forschungsprojekten heraus“, sagt Hauke Schmidt, Executive Director Safety Management. „Die erhobenen Projektergebnisse sollen auf andere Stadien und Veranstaltungen übertragen werden können. Somit ermöglicht das Projekt, Abhängigkeiten zwischen Maßnahmen aus den Bereichen Mobilität und Sicherheit zu erkennen und frühzeitig auf Wechselwirkungen und unerwünschte Nebeneffekte zu reagieren“, so Hauke Schmidt weiter.

Zur Sicherstellung einer abgestimmten interorganisationalen Zusammenarbeit werden die simulierten sicherheitsrelevanten Szenarien und Maßnahmen in Workshops unter den beteiligten Projektbeteiligten zur Vorplanung von Veranstaltungen evaluiert und verbessern somit die Handlungsfähigkeit der Anwender:innen.

„Die Spiele bei der UEFA EURO 2024 sind ein wissenschaftlich spannender Anwendungsfall. In der Vergangenheit wurden vorrangig Evakuierungsszenarien analysiert. Jetzt geht es verstärkt darum, die Bewegungsmuster bei der Anreise zu simulieren und die Fußgängerdynamik mit dem Transport durch öffentliche Verkehrsmittel zu koppeln“, erklärt Jette Schumann vom Forschungszentrum Jülich. „Durch diese übergreifende Betrachtung von Verkehrssystem und Fußgängerströmen in der Simulation unterstützen wir mit gezielteren Analysen von potenziellen Engpässen, Konflikten oder Risikobereichen in der An- und Abreise zu Großveranstaltungen“, ergänzt Ronald Nippold vom DLR.


§ 1 Der Kommentar entspricht im Printprodukt dem Leserbrief. Erwartet wird, dass die Schreiber von Kommentaren diese mit ihren Klarnamen unterzeichnen.
§ 2 Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.
§ 3 Eine Veröffentlichung wird verweigert, wenn der Schreiber nicht zu identifizieren ist und sich aus der Veröffentlichung des Kommentares aus den §§< 824 BGB (Kreditgefährdung) und 186 StGB (üble Nachrede) ergibt.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here